Der Tunnel war zum Baubeschluss eigentlich schon gegen den Trend in Deutschland und Europa
Nicht unbedingt. Außerdem kann man sich bei jahrzehntelang dauernden Baumaßnahmen nicht auf aktuelle Trends einlassen, sondern muss langfristig planen, also für so um die 100 Jahre.
Die Schweizer Musterstraßenbahner haben in Zürich und Basel rein oberirdische Netze und beide klagen über Überlastung. Allerdings fahren die auch häufiger. Früher kam in Basel alle 6 Minuten eine Bahn. In Zürich hat man einen unterirdischen Fernbahnhof und innerstädtische S-Bahn-Tunnel gebaut. Außerdem wird über einen U-Stab-Tunnel für die Forchbahn diskutiert.
In Basel werden innerstädtisch Strecken gebaut, um überlastete Bereiche zu entzerren. Mittelfristig soll ein S-Bahn-Tunnel, das sogenannte Herzstück, die überlastete Hauptstrecke entlasten.
In Deutschland waren Bielefeld - den Ort gibt es wirklich -, das Großdorf am mittleren Neckar mit den zu kurzen Hochbahnsteigen auf Hauptstrecken, Düsseldorf, Köln, Hannover und andere Städte ganz erfolgreich mit innerstädtischen Tunnelstrecken.
Aber! Das ganz große ABER! In der Post-Corona-Zeit muss man sehen, ob und wieviel Geld noch da ist für weitere Neubaustrecken und Ausbauten in KA. Und es kann durch aus sein, dass die Frequentierung der Fußgängerzone abnimmt, weil viele jetzt den Onlinehandel entdeckt haben. Das wäre ein Argument, es sich mit dem herausreißen der Gleise in der Kaiserstraße nochmal zu überlegen. Denn oben ist wieder mehr Platz.