"One must be a realist", wie die Engländer sagen.
Die Entwicklung der Wirtschaft und damit des Güterverkehrs ist eher kritisch zu sehen. Hohe Energiepreise bedeuten, dass Produktion in Länder verlagert wird, in denen es billiger ist. Und jetzt sollen noch 100 Milliarden in die Aufrüstung gebuttert werden.
Wir können froh sein, dass unser U-Sträble fertig ist und der Bau des Kellerbahnhofs des Neckarmetropölchens im ganz, ganz nahen gefühlten Ausland weit fortgeschritten ist. Die Fertigstellung des Rastatter Tunnels werden wir erleben. Aber weitere Gleise Richtung Mannheim, eventuell noch mit sauteuren, kilometerlangen Tunneln im Flachland? Fertigstellung in etwa 3 Jahrzehnten?
Unrealistisch! Die Zeiten des wachsenden Güterverkehrs sind vorbei. Und Karlsruhe als Bahnknoten? Erdölprodukte sind offiziell pfui. Mit steigenden Produktionskosten wegen der Energiepreise und der Krise bei Daimler-Benz schwebt das Damoklesschwert über der Fabrikation im größten LKW des Landes in Wörth und im PKW-Werk in Rastatt.
Bei der großen Bahn und bei den gelben Kisten sollte man sich darauf konzentrieren, die ärgsten Engpässe, Ausbremser und Verspätungserzeuger zu beseitigen. 1. Wiederinbetriebnahme von Ausweichgleisen. 2. Wiederinbetriebnahme der Strecke Heide - Neureut-Kirchfeld als schnellste Bahn von Karlsruhe nach Eggenstein (Schluss mit dem Umweg durch die Weststadt). Ansonsten nur noch Neubauprojekte, die erkennbar sehr hohen Nutzen haben, z.B. Brauerstraße- Europahalle (ein paar Meter Gleis erlaubt Ersatz des 55-er Busses durch Bahnen), Rintheim - Hirtenweg (erlaubt Zusammenfassung von 2 Linien in Schwachverkehrszeiten, wenn die 4 über Rintheim fährt - die Rüppurrer Straße könnte durch den 2er versorgt werden - ).