sondern auch eine Frage der Lebensqualität.
Eben.
Für mich gehört da oberirdischer Tramverkehr dazu.
Es braucht Platz und Raum innerhalb von Ballungszentren an denen ich als Fußgänger nicht ständig auf den Fahrzeugverkehr (Auto, Bahn) achten muss und trotzdem am öffentlichen Leben teilnehmen kann.
In Mannheim gibt es keine Lebensqualität?
Viele fahren ja dorthin zum Einkaufen statt in die Karlsruher City ...
Freiburg ist DIE Stadt mit Lebensqualität MIT Bahn und auch noch in schmalen Straßen, während wir hier rechts und links der Bahn gut 8 m Fußgängerbereich haben, in dem man ungestört vom meisten Verkehr ist, weil die Autos (Taxen, Müll, Liefern, Pakete, Sicherheitsdienst, Polizei, Ordnungsamt, ...) in der Mitte auf den Gleisen fahren.
Künfit kurven die dann am Rand durch die Fußgänger, weil man die Mitte ja umgestaltet. Oder an möbliert die Ränder stärker und drängt die Fußgänger in die Mitte (weg von den Läden, die Ladeneigner würden sich bedanken ...), auch in den "Rest-MIV".
Die Gleistrasse hat da heute auch eine Entflechtungsfunktion.
Auch für schnelle Fußgänger! Bin ja jede Woche mind. 1x so um 20 Unr rum von der Douglas- in die Kronenstr. unterwegs und das klappte prima AUF den Gleisen (bis ich baustellenbedingt andere Routen suchte), weil da nicht so viele Schleicher rumliefen/-standen ...
Da spielen auch Lärmemissionen und die Luftqualität eine große Rolle. Der Lärm von Autos und Zügen muss reduziert werden.
Trams miefen nicht ;-)
Jedenfalls nicht in der Kaiserstr.
Ansonsten fährt die da schon länger als die ältesten Bewohner dort.
Ich erinnere mich noch an eine Diskussion im "alten" Forum, bei der der Vorschlag kam, die Gleise oben liegen zu lassen und zwischen 20Uhr-Betriebsschluss den Tunnelbetrieb aus wirtschaftlichen Gründen einfach einzustellen.
Das war keine "Forumsdiskussion", sondern das offizielle Betriebskonzept der 96er U-Strab.
Hat was, weil das SicherheitsEMPFINDEN (gegen alle Statistiken, aber der Mensch ist nun mal ein Steppentier, das gerne in alle Richtungen fliehen können will ...) nachts "unten" noch geringer ist, als "oben" und "oben" belebt die Tram die ansonsten um die Zeit leere Fuzo und bietet so SicherheitsEMPFINDEN.
Wer würde denn den Menschen die in der Innenstadt wohnen erklären können: "Hey, ihr hattet jetzt zwar ein Jahrzehnt Baulärm, aber die Bahnen werdet ihr zum Dank auch weiterhin hören, auch nachts!" ?! Wer würde den Leuten die jahrelang gezwungenermaßen den Baulärm durch die Kombilösung hatten erklären, dass sie sich nicht auf eine bahnfreie Innenstadt freuen können?!
Es wohnen zwa auch Leute in der Kaiserstr. direkt, aber vergleichsweise wenig und die wussten, wo sie hinziehen .... Die würde ich nicht unbedingt als Maßstab nehmen ...
Und es sei dann erinnert, dass die Kernstadt auch die 2002er U-Strab eher abgelehnt hat also gerade die direkt betroffenen!
Ich empfinde das als einfach als Betrug und die Untergrabung der Legitimation für den Tunnel. Egal welches Hauptargument nun schließlich für den Bau ausschlaggebend war.
Keine demokratische Entscheidung hat einen Ewigkeitsanspruch!
Sonst würden wir noch immer auf den Bäumen leben, wie es so schön heißt, schließlich war das sicher auch mal eine Mehrheitsentscheidung ... ;-)
Ich bin absolut deiner Meinung, dass man viele Dinge bei der Kombilösung besser hätte lösen können
Nicht wirklich viel ...
Ein höhenfreies Gleisdreieck wäre für die Kapazität natürlich besser gewesen, war aber 1996 geplant und heftig kritisiert, weil es teilweise zu sehr tiefen Bahnsteigen geführt hätte.
Man hat ja nicht nur bzgl. "bahnfrei" "gelernt" aus dem 96er Bürgerentscheid.
- bahnfrei
- Verzicht auf sehr tiefe Bahnsteige
- Verzicht auf 2 Baustufen, sondern alles in einem Rutsch (die recht geringe Entlastung der 1. Stufe, wo niemand wusste, ob noch eine 2. kommt, war auch stark kritisiert)
- und last but not least hat sich die Stadt die 96 erfolgreiche Werbeagentur gekrallt ... ;-) Diese "Hurensöhne" haben doch einfach die Seite gewechset ... grummel
und man nun mit dem geschaffenen Bauwerk schauen muss, das beste rauszuholen bzw auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren.
Das beste rausholen geht nicht wegen eingeschränkter Kapazität. Würde man das Standi-Netz wirklich fahren wollen, kracht's an allen Ecken ...
Und auf aktuelle Entwicklungen (nötige Verkehrswende wegen Klima) würde man ja mit einer NICHT bahnfreien Fuzo reagieren ...
Ich beanspruche da übrigens keine Unfehlbarkeit, ich bin lediglich der Meinung, dass sich diese Änderungen/Nachbesserungen außerhalb der Innenstadt abspielen sollten ;-) Ich bin da auch anderer Meinung als der "Nahverkehrspapst", der damals sagte, dass nur der Tunnel die Verkehrsprobleme der Bahnen von Karlsruhe in der Innenstadt lösen könne.
Das kräftig gesteigerte Fahrgstzahlen vor allem auch auf Relationen abseits der City zu gewinnen wären, da sind wir uns ja sogar relativ einig ... In der City ist schon viel abgegrast (aber immer noch genug zu holen ... Meine Nachbarin ist jahrelang täglich mit dem Auto nach Pforzheim gependelt trotz glaub nicht großer Entfernugn zum Hbf dort ...)
Nur wir die Wirtschaftlichkeit tangentialer Linien immer geringer sein und die Fahrgaststörme werden sehr inhomogen sein, weswegen auch starke und weiter gestärkte Achsen in die City notwendig sein
Den Punkt mit dem Rückbau der Infrastruktur sehe ich ebenfalls kritisch, allerdings auch als Chance und zwar genau aus den Gründen, die ich bei der Argumentation schon gesagt habe: Viele Menschen wollen gar nicht in die Innenstadt, müssen es aber notgedrungen, weil es die einzige Möglichkeit ist. Und genau dieser Verkehr ist es doch, der aus der Innenstadt raus muss. Und genau hier sehe ich, dass man neue Verbindungen schaffen muss, eben solche von dir angesprochenen Tangentenverbindungen wie z.B. die Pulverhausstraße sehe ich da absolut erforderlich.
Das greift auch ebenfalls dein Vorschlag auf gewisse Verbindungen / Fahrtwege zu teilen, schließlich sollte man auch Alternativen anbieten.
Da hat man Nachholbedarf, ja.
Ein Hauptargument von "Pro Bahn" ist ja auch, dass Verbindungen von Stadtteilen in die Innenstadt abgehängt werden. Auch wenn ich das Argument nicht nachvollziehen kann, da es immer irgendwo einen Umsteigepunkt in die Innenstadt geben wird. Man tut sich aber allgemein kein Gefallen damit, dass es immer noch keinen endgültigen Liniennetzplan gibt.
Würde das Netz offiziell, wäre die Diskussion eröffnet, weil dann div. Stadtteilen die Nachteile klar werden ....
Außerdem stand da noch im "Sachstand Kombilösung" (Gemeinderat 25.06.2019)
Bei der PTV laufen derzeit ergänzende Nutzen-Kosten-Untersuchungen, um beispielsweise mögliche Auswirkungen eines von den VBK fortgeschriebenen Mitfalls abzuschätzen oder auch Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welchen Einfluss die Standardisierte Bewertung in der Version 2016 auf den Nutzen-Kosten-Faktor hätte.
Man rechnet also m.E. noch, ob's mit dem geänderten Metz noch für >1 reicht ...
Könnte noch spannend werden ...
Die Frage ist: Muss man solche elementaren Dinge wie die Verkehrswende tatsächlich ausschließlich von wirtschaftlichen Dingen abhängig machen?
Sollte man nicht machen, in der Tat ...
Ich bin absolut gegen die obrigen Gleise auch aus dem Grund, weil ich entgegen jeglicher Zahlen, der Meinung bin, dass die oberirdischen Linien deutlich stärker frequentiert werden würden, weil ich mir Roltreppen/Aufzüge spare und viele das Image des "dreckigen Tunnels" sehen, bei dem man sich nicht so wohl fühlen würde, als wenn man oben an den Ladengeschäften vorbei fährt. Dadurch würden die Leute die nur auf die Zahlen schauen schnell merken, dass der Tunnelbetrieb sich ja gar nicht lohnt und man dort zu wenig Fahrgäste hat.
Karlsruhe wäre beileibe nicht die erste Stadt, die beides hat: oben und unten. Gibt genug Bsp., wo beides weiterhin seine Berechtigung hat. Die meisten werden nicht umsteigen und so dort rauskommen, wo "ihre" Linie eben fährt: oben oder unten. Es wird nur wenige geben, die extra umsteigen, weil sie lieber oben ankommen wollen. Diese Kunden wären womöglich zum Teil verloren, wenn sie diese Möglichkeit nicht hätten.
Wer innerhalb der Fuzo lieber Bahn fährt, weil schön gebrechlicher, wäre ohne die oberird. Bahn evtl. der City als Kunde verloren. Dafür gibt es einige wenige, die nun Bahn fahren, weil sie von Ost nach West beim Pendeln o.ä. unten nun endlich flott vorankommen.
Ich sehe nicht, dass ich beides kannibalisiert.
Man wird aber in der Tat feststellen in paar Jahrezehnten, wenn die erste Generalsanierung ansteht (bei der man dann über die Geise oben froh sein wird als Umleitung), dass sich Tunnelverkehr nicht wirklich rechnet ... Ob man dann stilllegt wie in Ludwigshafen, wo die Tunnelstrecke aber auch eher abseits liegt, also nicht vergleichbar, oder in den saueren Apfel beißt ... Mal schauen, das fiele ja eh in eine Zeit, wo unsicher ist, wie sich der Klimawandel und div. andere Umweltprobleme dann ausgewirkt haben. Da ist das U_Sträble womöglich nur ein sehr marginales Problem ...