AVG Fahrtausfälle
- Ersteller ET 2010
- Erstellt am
Ganz einfach: Personalmangel. Viele Lokführer die während Corona auf Lokführer umgeschult haben kündigen wieder und gehen in ihre alten Jobs zurück. Dazu kommt die schlechte Bezahlung und insbesondere bei der AVG die 3 Klassen Gesellschaft: Am schlechtesten bezahlt sind die Lokführer der AVG die nach VerDi Tarifvertrag (TVöD) bezahlt werden, vor allem auf der S1/S11 zu finden. Dann kommen die Lokführer der AVG die nach GdL Tarifvertrag bezahlt werden, die verdienen schon mehr und am besten bezahlt sind die Leihlokführer, die die AVG bei DB Regio, MEV,... ausleiht. Warum soll ein Lokführer bei der aktuellen Inflation und der aktuellen Personallage auf die 800€ im Monat verzichten, die er bei einem Personalverleiher mehr verdienen kann? Da die Lokführer nach GdL Tarifvertrag nach erfüllen ihrer Jahresarbeitszeit plus Überstunden Soll keine weiteren Überstunden mehr machen müssen und trotzdem bezahlt werden müssen wird das in den nächsten Monaten noch viel Schlimmer werden.
Ich gehe davon aus, dass die AVG sehr bald den Fahrplan wird massiv ausdünnen müssen, schlicht weil kein Personal mehr da ist um alle Züge fahren zu können.
Lustigerweise finden aber (zumindest nach meinem Empfinden als Pendler) auf der S1/S11 (und S12 EILZUG!) die meisten Fahrten statt (bzw. heute sogar alle Fahrten), während die anderen Linien (allerdings S31/S32 auch fast nie) häufiger Fahrtausfälle haben.
Allerdings ist heute auch ein arg schlimmer Tag gewesen (der schlimmste in diesem Jahr bis jetzt?), so Hiobsprognosen wie Taktausdünnungen wage ich deshalb mal noch nicht zu treffen.
Allerdings ist heute auch ein arg schlimmer Tag gewesen (der schlimmste in diesem Jahr bis jetzt?), so Hiobsprognosen wie Taktausdünnungen wage ich deshalb mal noch nicht zu treffen.
ET 2010
- aus Karlsruhe
Nach meinem Empfinden sind vor allem die Linien S4 (teilweise auch DB Regio-Personal), S5, S51, S52 und S6 (teilweise auch DB Regio-Personal) betroffen.
Heute Morgen gab es Fahrtausfälle auf der S5 zwischen Karlsruhe und Wörth , waren aber nur 8 Züge wenn ich mich richtig erinnere.
AlleVersagenGemeinsam
- aus KA
Bemo und S1/S11 sind entspannt zu fahren, im Gegensatz zur S5. Der Zusammenhalt unter den Kollegen ist dort recht groß. Hat fast schon etwas familiäres.
Und bei der Hardt/Albtalbahn kommt hinzu, dass diese der AVG gehört, und man sich daher nicht mit DB Fahrdienstleitern, Weichenwärtern oder BZ auseinandersetzen muss.
In der Urlaubszeit ist der Personalbestand sowieso recht dünn (die berüchtigte AVG-Sommergrippe), wenn das Unternehmen meint, die verbliebenen Fahrer müssen dies mit 50+ Stunden-Wochen auffangen, dann kommen hierdurch noch mehr Krankmeldungen rein.
Auch muss man natürlich festhalten, dass in letzter Zeit doch recht viele gekündigt haben. Einige davon sind zur DB gegangen, andere haben komplett die Branche gewechselt.
Die DB hat Leistungen hinzugewonnen, die AVG abgegeben. Somit ist klar, dass es dort zu Personalverschiebungen kommt.
Wenn man Neueinsteiger gewinnen möchte, wird man den Beruf attraktiver gestalten müssen. Bessere Bezahlung, zeitgemäße Arbeitszeitmodelle. Die GDL ist da aber dran....
AlleVersagenGemeinsam
- aus KA
Laut Führungskräften ist der Personalbestand ja ausgeglichen.
Aber dass nicht jeder dazu bereit ist, täglich Überstunden zu leisten, werden sie spätestens in den Sommerferien feststellen müssen.
Genauer gesagt werden es die Fahrgäste feststellen. Die Verantwortlichen werden dann längst im Sommerurlaub sein.....
ET 2010
- aus Karlsruhe
Wird nach den Sommerferien die Zahl der Ausfälle wieder geringer?
Das glaube ich weniger. Wenn die Gerüchte stimmen haben zum 1. August die nächsten 10 Lokführer bei der AVG die Scheidung eingereicht, sprich gekündigt. Das Hauptproblem ist, dass selbst wenn die AVG neue Quereinsteiger findet es mindestens 9 Monate dauert, wenn die Bewerber alle Prüfungen im ersten Anlauf bestehen, bis die Quereinsteiger selber arbeiten können, dann sind wir im Frühjahr 2024.
Aktuell suchen DB Regio in Karlsruhe, Heilbronn und Heidelberg Personal, DB Fernverkehr sucht in Karlsruhe und Mannheim Personal, Go-Ahead sucht in Karlsruhe und Heilbronn Personal und die SWEG sucht in Pforzheim und Bruchsal Personal.
Ich schätze Mal einige Lokführer werden froh sein, wenn sie die Bimmelbahn/Postkutsche/fahrende Taschenlampe/rollenden Briefkasten, die U-Strab und die BoStrab nicht mehr haben. Gerade die neuen Fahrpläne auf der S1/S11, S31/32, S4, S5 und S8 sind echt bescheiden, entweder man hetzt nur seinem Fahrplan hinter her weil die Fahrzeiten nicht zu halten sind oder man quält sich von einem Kreuzungshalt zum nächsten und zur nächsten Wende und steht mehr wie das man fährt.
NET2012
- aus Karlsruhe-Waldstadt
Nein, es wird nicht davon ausgegangen, das automatisch Überstunden gemacht werden
Das Problem ist aktuell auch ein steigender Personalmangel bei der DB, welcher von der AVG zusätzlich ausgelichen werden muss. Natürlich schiebt man dann eher einen Dienst in den Ausfall, welcher überwiegend Linien beinhaltet, die in gewissen Bereichen im 10-20 Minuten Takt fahren, als das man eine z.B. eine S8 ausfallen lässt und gewisse Bereiche 2 Stunden nicht angebunden sind.
...und seit Jahren wird dauerhaft ausgebildet. Du machst gerade so, als ob man am 1.8 den ersten Ausbildungskurs seit langem starten würde.
Achja? Was soll sich denn auf der S1/S11 großartig (bis auf die doofe 5 Minuten Wende in RHOS) verändert haben? Der ewige Fahrplan im Albtal besteht bis heute...
Auf der S31/S32 hat sich ebenfalls nichts verändert, bis auf das ein Takt zwischen RBR und RK fehlt, dafür aber vermehrt auf der BMO gefahren wird.
Lediglich auf der S4 und S8 hat man durch die kritische Infrastruktur aktuell zu kämpfen, wobei sich auch das mit der Zeit einpendelt und nicht schlimmer sein wird als "früher".
Hallo,
bei den letzten Ausbildungskursen der AVG war es schon gut, wenn die Hälfte der Ausbildungsplätze überahupt mit Bewerbern besetzt werden konnte die die Tauglichkeitsuntersuchungen bestanden haben die die Triebfahrzeugführer Verordnung vorschreibt. Wenn von den Ausbildlingen hinter her 1/3 die Abschlussprüfung bestanden hat war das super und wenn von diesem letzten Drittel nach einem Jahr noch 50% noch bei der AVg als Lokführer tätig sind dann ist das schon fast unglaublich.
Beim Qualifizierungsprogramm ist die Durchfallerquote und die Quote derer die sich bald einen weniger "belastenden" Job und einen Job ohne Schichtarbeit suchen sehr hoch. Die Belastung durch die Wechselschichten unterschätzen sehr viele Bewerber.
Was das Thema Fahrpläne und Schichtzeiten angeht hilft es einfach die Fahrpläne und Schichtpläne von vor der U-Strab und der Neuvergabe des Netz 7a mit den Fahrplänen und Schichtplänen seit Dezember 2022 bzw Dezember 2023 zu vergleichen, da gibt es leider große Unterschiede zu Lasten der Mitarbeiter.
bei den letzten Ausbildungskursen der AVG war es schon gut, wenn die Hälfte der Ausbildungsplätze überahupt mit Bewerbern besetzt werden konnte die die Tauglichkeitsuntersuchungen bestanden haben die die Triebfahrzeugführer Verordnung vorschreibt. Wenn von den Ausbildlingen hinter her 1/3 die Abschlussprüfung bestanden hat war das super und wenn von diesem letzten Drittel nach einem Jahr noch 50% noch bei der AVg als Lokführer tätig sind dann ist das schon fast unglaublich.
Beim Qualifizierungsprogramm ist die Durchfallerquote und die Quote derer die sich bald einen weniger "belastenden" Job und einen Job ohne Schichtarbeit suchen sehr hoch. Die Belastung durch die Wechselschichten unterschätzen sehr viele Bewerber.
Was das Thema Fahrpläne und Schichtzeiten angeht hilft es einfach die Fahrpläne und Schichtpläne von vor der U-Strab und der Neuvergabe des Netz 7a mit den Fahrplänen und Schichtplänen seit Dezember 2022 bzw Dezember 2023 zu vergleichen, da gibt es leider große Unterschiede zu Lasten der Mitarbeiter.
Wenn man diesen Satz, in der aus überwiegend Selbstlob bestehenden PM, liest, kann man sich als VBK Kunde schon veräppelt vorkommen:
„ Während zahlreiche Verkehrsunternehmen in Deutschland in den vergangenen Monaten ihr Fahrplanangebot aufgrund knapper Personalressourcen bereits gezielt ausdünnen mussten, haben VBK und AVG ihr dicht getaktetes Mobilitätangebot mit Bus und Bahn weitestgehend aufrechterhalten.“
„ Während zahlreiche Verkehrsunternehmen in Deutschland in den vergangenen Monaten ihr Fahrplanangebot aufgrund knapper Personalressourcen bereits gezielt ausdünnen mussten, haben VBK und AVG ihr dicht getaktetes Mobilitätangebot mit Bus und Bahn weitestgehend aufrechterhalten.“
Mueck
- aus Karlsruhe
Link
Solange Ausfälle kein Dauerzustand sind (wo dann JEDEN Tag 10-20% und mehr ausfallen), sondern noch immer nur Ausnahmen ("normlerweise" nur einzelne Fahrten und eher seltene Tage mit einer Welle von mehrfachen Ausfällen, so wie ich von hier den Eindruck habe bisher), ist es ja durchaus zu honorieren, dass man noch nicht endgültig kapituliert hat ... Und vermutlich sind wir wirklich noch eine Idee besser aufgestellt als andere Betriebe?
Ein anderer Takt würde ja vmtl. auch nicht durchgreifend helfen, weil in der HVZ ändert sich die Zahl der Beförderungsfälle ja nicht, im DB-Bereich kann man auch nicht so einfach Takte ändern etc.
AlleVersagenGemeinsam
- aus KA
„Obwohl wir eine Wachstumsbranche sind, die sichere Arbeitsplätze, eine gute Bezahlung, attraktive betriebliche Zusatzleistungen sowie eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf bietet, wird es zunehmend schwieriger, alle Plätze in unseren Ausbildungskursen für den Fahrdienst zu besetzen...."
Also die hauen manchmal Dinger raus. Besser als jede Büttenrede auf einer Karnevalsveranstaltung.
Oder will man das verbliebene Fahrpersonal gezielt ärgern? Ich kenne nicht wenige Kolleginnen und Kollegen, die solche Phrasen als Demütigung auffassen.
Also die hauen manchmal Dinger raus. Besser als jede Büttenrede auf einer Karnevalsveranstaltung.
Oder will man das verbliebene Fahrpersonal gezielt ärgern? Ich kenne nicht wenige Kolleginnen und Kollegen, die solche Phrasen als Demütigung auffassen.
Mueck
- aus Karlsruhe
Hat die Tullastr. keinen Betriebskindergarten, wo alleinerziehende Papas/Mamas ihre nörgelnden Plagen nachts um 3 abliefern können?
Bzw. werden alternativ diese ggfs. eben nicht zu Diensten nachts um 3 eingeteilt?
Möglichkeiten, eine brauchbare Vereinbarkeit zu erreichen, gäbe es ja schon, wenn man wöllte ...
Man wird das in Zukunft wohl mehr wollen müssen, wenn man es nicht schon hat ...
Vermutlich habe ich es irgendwann schon mal erwähnt, dass Vater (und Großvater) bei der Bahn waren, Vater hauptsächlich in Stellwerken im Überseehafen, also 24/7 Betrieb, Wechselschichten, alle drei, an allen Tagen, von daher kenne ich ein wenig die Risiken und Nebenwirkungen des Schichtdienstes und für mich wäre das nix, in meinem Alter schon gar nicht mehr, sonst hätte ich vielleicht schon den Ruf eines Bekannten aus der Tullastr. erhört, ob ich nicht wöllte, würde mir doch sicher Spaß machen, meinte er ... ;-)
Andere Arbeitszeitmodelle wie früher (und vmtl. noch heute?) (und dort wie auch in allen anderen 24/7-Berufen) wären sicher auch eine Überlegung wert, gesundheitlich ruinieren tun einen wohl am meisten die ständigen Wechsel?
Bzw. werden alternativ diese ggfs. eben nicht zu Diensten nachts um 3 eingeteilt?
Möglichkeiten, eine brauchbare Vereinbarkeit zu erreichen, gäbe es ja schon, wenn man wöllte ...
Man wird das in Zukunft wohl mehr wollen müssen, wenn man es nicht schon hat ...
Vermutlich habe ich es irgendwann schon mal erwähnt, dass Vater (und Großvater) bei der Bahn waren, Vater hauptsächlich in Stellwerken im Überseehafen, also 24/7 Betrieb, Wechselschichten, alle drei, an allen Tagen, von daher kenne ich ein wenig die Risiken und Nebenwirkungen des Schichtdienstes und für mich wäre das nix, in meinem Alter schon gar nicht mehr, sonst hätte ich vielleicht schon den Ruf eines Bekannten aus der Tullastr. erhört, ob ich nicht wöllte, würde mir doch sicher Spaß machen, meinte er ... ;-)
Andere Arbeitszeitmodelle wie früher (und vmtl. noch heute?) (und dort wie auch in allen anderen 24/7-Berufen) wären sicher auch eine Überlegung wert, gesundheitlich ruinieren tun einen wohl am meisten die ständigen Wechsel?