Ich fürchte, Du hast nicht verstanden, worum es mir geht.
Durch Vertreibung aller Autofahrer aus der Innenstadt verlieren die Händler Kunden, die viele, größere und damit teure Gegenstände einkaufen. Es ist einfach viel bequemer, Waren mit einem Einkaufswagen zum Parkplatz zu fahren, als - eventuell noch mit Umsteigen - volle Einkaufstaschen oder große Kartons in eine Bahn zu schleppen. Totales Autofrei fördert folglich die Verlagerung des Handels auf die grüne Wiese. Es muss nicht sein, dass durch totale Anti-Auto-Politik in der City noch mehr Natur jenseits der Innenstadt verloren geht.
Da auch die Blechkistenfreunde gerne in Fußgängerzonen einkaufen bietet sich an, flächendeckend hohe Parkgebühren zu verlangen und diese bei Einkäufen ab 50 Euro vollständig zu erstatten. Dann fahren Pendler per Bahn in die Stadt und der Autoverkehr wird auf Einkäufer reduziert.
Schwere und sperrige Gegenstände mit der Tram transportieren mache schon mal, aber ich möchte das niemand anderem zumuten.
Ich fürchte, das hast du nicht. Wie gesagt forderen weder ich, noch die Leute welche sich für nachhaltige Stadtplanung einsetzen
keine autofreie sondern eine autoarme Innenstadt. Das hat nicht zur Folge, dass die Stadt komplett nicht mehr befahrbar wird.
Das Ding ist, dass man in der Innestadt auch heutzutage mit dem Auto meist keine Einkäufe macht, wo man das Auto wirklich vom Platz benötigt. Möbelhäuser sind außerhalb und selbst bei beispielsweise Ikea war ich schon des öfteren für kleinere Einkäufe, wie Pflanzen, Gardinen, etc. für welche
kein Auto benötigt wird. Die meisten Einkäufe in der Stadt sind keine riesen Kartons, Möbel o.ä. Die meisten Einkäufe in der Stadt sind mit dem Fahrrad oder der Bahn transportierbar. Und wie ich bereits mehrmals geschrieben habe, hat man für diesen Bruchteil der Fälle, wo ein Auto wirklich benötigt wird immer noch Möglichkeiten, dieses in der Stadt sein Auto abzustellen.
Der Handel würde sich auch nicht auf die "Grüne Wiese" verlagern, weil eben die meisten Einkäufe in der Stadt ohne Auto möglich sind und Firmen garantiert nicht für den Bruchteil der Einkäufe neue Verkaufsgelände auf der "Grünen Wiese" aufbauen. Das würde allein wirtschaftlich keinen Sinn für Unternehmen machen. Einkaufsmöglichkeiten entstehen ja nicht plötzlich aus dem nichts.
Hohe Parkgebüren sollten nicht erstattet werden. Man hat bei großen Gegenständen immer noch die Möglichkeit auf Lieferung und falls nicht, dann zahlt man halt eben noch nen Zehner drauf, dass man in der Stadt staht. Zudem nach deinem Beispiel 50€ bereits als Erstattungsgrenze gelten sollte. Okay, dann kauf ich ein Handy für 800€. Brauch ich dafür ein Auto und sollte ich kostenlos parken können? Nein!
Wie ich bereits in meinem ersten langen Text geschrieben habe, sollte man sich selbst fragen, wann man das letzte Mal etwas eingekauft hat, wofür man wirklich das Auto gebraucht hat. Man kauft sich eben nicht jede Woche eine Waschmaschine oder einen neuen Kleiderschrank.
Man muss ja nichtmal von einem Materiellen Einkauf ausgehen. Ich bin oft und gerne in der Stadt unterwegs mit Freunden und trink/ess was. dafür brauch ich kein Auto. Viel was Innenstädte ausmacht ist eben nicht nur große Dinge kaufen, sondern auch sich mit Menschen treffen, etwas unternehmen, in Cafés/Bars/Clubs zu gehen. Dadurch lebt die Stadt ja auch. Man sieht ja wie viel auch schon Tagsüber schon in der Stadt los ist.