Albtalbahnhof: Bahnsteige zu kurz, Bahnen blockieren einander

Man hätte für die Stadtbahn eine Einheitliche Flotte, die aktuellen NET 2012 sind in meinen Augen für das Albtal völlig ungeeignet (zu wenig Sitzplätze, zu viele Stehplätze und Stufen im Fahrgastraum. Heute schafft man gerade so mit einer Doppeltraktion NET 2012 die Sitzplatzkapazität einer Gt6-80C und einer Gt8-80C Traktion.
Genau! Die Zweisystemer bieten im Vergleich zu den NETs eben auch für die Fahrgäste einige Vorteile. Auf Eisenbahnstrecken braucht man zum Beispiel keine größeren Mehrzweckbereiche für schnelleren Fahrgastwechsel und die Zweisystemer bieten WLAN. Auch die alten DÜWAG-Gelenktriebwagen vom Ende der 1950er Jahre boten mehr Komfort, der durch den jetzigen Einsatz von Straßenbahnfahrzeugen wieder abgeschafft wurde. Der Einsatz von Zweisystemfahrzeugen wäre also wirklich ein neues Kapitel für die Albtalbahn.
 
Ich wüsste nicht, dass es in Busenbach je eine Wendeschleife gegenben hätte. Meines Wissens nach wurde während der Umspurungsphase Rückwärts von der Schleife Albgaubad bis Busenbach gefahren.
Die gab es sehr wohl von 1960 bis 1984 - ist auch in OpenRailwayMap enthalten und im Luftbild von 1968 zu sehen.

Eine Wendeschleife in Busenbach hat sich seit dem Verkauf der Halle von der AVG an die Spedition Dachser erledigt.
Bin mir nicht sicher, ob die Halle wirklich verkauft oder nur an Dachser vermietet/verpachtet ist. Laut AVG-Lageplan der SNB, Anlage 3d ist die Halle nämlich nur vermietet.
 
Ich hatte mir vorgestellt, südlich von Dachser eine Schleife zu bauen. Wäre schade, wenn das an Naturschutz- und Hochwasserdamm scheitert. Bis Busenbach sehe ich die Albtalbahn noch weniger anfällig für Ereignisse wie Sturm oder Wintereinbruch. Zudem finden ja auch viele geplante Sperrungen ab hier Richtung Süden statt. Darum wäre es aus meiner Sicht doch eine feine Sache, wenn sich hier etwas verwirklichen lassen würde. Ein Wendedreieck ist vermutlich auch schwierig, auch wenn vor der Dachser-Halle vielleicht sogar etwas Platz. Stellt sich die Frage, wo die nächstmögliche Gelegenheit wäre, eine Wendeschleife hin zu bauen.
 
Man sollte lieber an eine Wiedereinführung der Tram in PF denken, ich meine, das wäre im Prinzip auch Hintergrund von den laufenden Untersuchungen, kenne aber den aktuellen Stand nicht. Falls man ein Stückchen Enztalbahn mitbenutzen wollen würde dabei, könnte man auch mal was Neues im AVG-Netz wagen: umschaltbare Oberleitung in Abhängigkeit der Fahrstraßen oder so ...
Sinnvoller wäre es, die Systemwechselstelle von Wildbad nach Pforzheim westlich vom Hauptbahnhof zu verlegen. Dann könnte man von Wildbad oder Ittersbach kommend vor dem Hauptbahnhof in die Innenstadt abbiegen.
 
Die Idee die Albtalbahn auf Zweisystem Fahrzeuge umzustellen und die Spannung auf 15kV umzustellen finde ich durchaus sehr Reizvoll. Man hätte für die Stadtbahn eine Einheitliche Flotte, die aktuellen NET 2012 sind in meinen Augen für das Albtal völlig ungeeignet (zu wenig Sitzplätze, zu viele Stehplätze […]
Na ja, wenn man die Klappsitze nicht mitzählt, hat der ET 2010 sensationelle zwei Sitzplätze mehr. Wenn man die Klappsitze mitzählt, überholt der NET 2012 deutlich (ET 9 Klappsitze, NET 24 Stück). WC, drei zusätzliche Türen und ein extra Führerstand machen sich halt doch bemerkbar.

[…] und Stufen im Fahrgastraum.
Vorne und hinten, aber dafür nicht zwischen erster und letzter Tür. Der ET 2010 hat die Stufen an den Fahrzeugköpfen ebenfalls, und dann noch zusätzlich die Stufen zum Mittelteil. Für den VDV Tram-Train gab es zwar die Idee eines durchgängigen Fußbodens für die Mittelflurvariante, andererseits hatte das Mockup dann doch die altbekannten Stufen an allen Drehgestellen.

Zumal die Gleichstromoberleitung im Albtal und nach Ittersbach im Winter regelmäßig Probleme mit Vereisung macht, was es bei einer 15kV Oberleitung wegen der höheren Ströme nicht gibt, dort erwärmt sich die Oberleitung bei Fahrzeugbewegungen so stark dass sie von alleine Freitaut.
Sorry, aber die Aussage ist elektrotechnisch totaler Quark. Höhere Spannung heißt niedrigerer Strom und dementsprechend auch deutlich niedrigere Verlustleistungen in der Oberleitung. Deswegen hat man sich die Mühe mit Hochspannungs-Wechselstromelektrifizierung historisch gesehen ja überhaupt erst gemacht…
 
Meines Wissens nach wurde während der Umspurungsphase Rückwärts von der Schleife Albgaubad bis Busenbach gefahren.
Rückwärtsfahrten gab es in den ersten Jahren der NBS Langensteinbach - Spielberg - Ittersbach, als eine Züge nicht bis Ittersbach gefahren sind, sondern nur bis Spielberg.
Beim Umbau der Gleisanlagen des Bahnhofes in Herrenalb hat man vor ein paar Jahren 2 Einrichtungsfahrzeuge Hinterseite an Hinterseite gekoppelt, die zwischen Ettlingen und Herrenalb gependelt sind. Die Fahrgäste durften sich in das jeweils in Fahrtrichtung vorne liegende Fahrzeug drängeln. Das waren sardin(endos)ische Zustände. Das gibt es immer wieder an Sonntagen und Abends auf der S1.
 
Barrierefreiheit ist ja noch nicht so tragisch da im Albtal- und auf der Hardt im Verhältnis betrachtet noch nichts umgebaut ist.
Die Bahnsteige sind zwar größtenteils bezüglich Einbaumaß noch nicht auf minimales Spaltmaß hin optimiert, und das Blindenleitsystem fehlt noch, aber annähernd ist die Bahnsteighöhe trotzdem fast überall schon passend.
 
Die Bahnsteige sind zwar größtenteils bezüglich Einbaumaß noch nicht auf minimales Spaltmaß hin optimiert, und das Blindenleitsystem fehlt noch, aber annähernd ist die Bahnsteighöhe trotzdem fast überall schon passend.
Dinge, die noch zu erledigen sind. Dennoch wage ich es zu behaupten, dass Fahrgäste im Rollstuhl es zumindest mit Hilfe dennoch in die Bahn schaffen und die Barriere auch für Gehbehinderte, Eltern mit Kinderwagen und Fahrgäste mit Fahrrad eher gering ist.
 
Spannender als die Höhe oder das Spaltmaß sind vermutlich die Fragen, ob man überall an Einbauten vorbeirollen kann und ob alle Bahnsteigzugänge stufenfrei sind ....
 
Dinge, die noch zu erledigen sind. Dennoch wage ich es zu behaupten, dass Fahrgäste im Rollstuhl es zumindest mit Hilfe dennoch in die Bahn schaffen und die Barriere auch für Gehbehinderte, Eltern mit Kinderwagen und Fahrgäste mit Fahrrad eher gering ist.
Nicht gering ist unter optimalen Bedingungen die Reduzierung der Haltezeiten durch beschleunigten Fahrgastwechsel.
Diejenigen, die auch mit Stufen kein Problem haben, können schneller aus- und einsteigen, falls keine Leute im Türbereich herumlümmeln und der Fahrgastwechsel am besten klappt, wenn man Ignoranten auf die Füße tritt, sie anrempelt oder zumindest auf ihre suboptimale Lokation hinweist.
Vielleicht könnte man die Türbereiche als Sperrzone markieren, die nur beim Ein- und Aussteigen betreten werden darf.
 
Für den VDV Tram-Train gab es zwar die Idee eines durchgängigen Fußbodens für die Mittelflurvariante, andererseits hatte das Mockup dann doch die altbekannten Stufen an allen Drehgestellen.
Laut einer neueren Visualisierung sollen die VDV TT keine Stufe zum Mittelteil besitzen.

Vielleicht könnte man die Türbereiche als Sperrzone markieren, die nur beim Ein- und Aussteigen betreten werden darf.
Eine Vorlage gibt es ja schon von vielen S-Bahnen der DB. Sogar in der S-Bahn Rhein Neckar sind die Türbereiche eingezeichnet.

Na ja, wenn man die Klappsitze nicht mitzählt, hat der ET 2010 sensationelle zwei Sitzplätze mehr.
Aber besitzt auch eine Toilette und ist generell ein viel eisenbahnähnlicheres Fahrzeug als der NET.

Sinnvoller wäre es, die Systemwechselstelle von Wildbad nach Pforzheim westlich vom Hauptbahnhof zu verlegen.
Dann könnte aber der FEX Enztäler nicht mehr auf der Enztalbahn verkehren. Und wenn man schon die Zweisystemfahrzeuge hat, kann man sie auch benutzen. Wir sind mittlerweile ja sogar schon an dem Punkt angelangt, dass wir Fahrzeuge durch neuere ersetzen. Durch saubere Planung könnte man daher bis zur wirklichen Inbetriebnahme (falls diese mal kommt) eine bestimmte Anzahl alter Fahrzeuge weiterhin betriebsfähig erhalten.
 
Dann könnte aber der FEX Enztäler nicht mehr auf der Enztalbahn verkehren.
Umgekehrt wir ein Schuh draus: Für einen einzelnen Zug am Wochenende kann man eine Lok (Diesel oder Akku oder ...) vorspannen.
Und in Einzelfällen könnten am Wochenende Zweisystemer von KA nach Wildbad fahren. Unter der Woche halte ich eine Direktverbindung in die Pforzheimer Innenstadt für wichtiger. Dafür sollten Einsystemer genügen, die preiswerter zu beschaffen sind.
Und wenn man schon die Zweisystemfahrzeuge hat, kann man sie auch benutzen.
Das ist eine Frage der Anschaffungskosten. Einsystemer sind wesentlich billiger. Daher ist es günstiger, das Netz so weit als möglich mit einem einzigen Stromsystem zu betreiben und teure Zweisystemer nur dann einzusetzen, wenn eine Alternative völlig unmöglich ist.
Langfristig sollten die gelben S-Bahnen nach Bruchsal auf ein eigenes Gleis, um mit Gleichstrom fahren zu können und den Ausbau der Strecke Durlach - Bruchsal auf 230 km/h zu ermöglichen. Und falls Ende des nächsten Jahrzehntes Zweisystemer von Durlach zur Kriegsstraße fahren sollen, können das auch Bahnen aus dem Pfinztal.
Generell gehe ich davon aus, dass künftig der Kostendruck bei der Beschaffung weiter steigt und Zweisystemverkehr reduziert wird.
 
Auch die alten DÜWAG-Gelenktriebwagen vom Ende der 1950er Jahre boten mehr Komfort, der durch den jetzigen Einsatz von Straßenbahnfahrzeugen wieder abgeschafft wurde.
Oh, da muss ich aber etwas verpasst haben. Ich kann mich nur an Fahrzeuge erinnern, in denen man bei 2,4 m Breite vier schmale Sitzgelegenheiten pro Reihe montiert und mit Kunstleder bezogen hatte. Wunderschön im Sommer, wenn man mit nasser Hose aufsteht, nachdem man sich mit einer wildfremden Person dicht an dicht auf die Sitzbank gequetscht hatte. Saß man am Gang, dann hatte sowieso nur eine Pobacke auf dem Sitz Platz.
Auch die Klimaanlage der Fahrzeuge war phantastisch: ein Ventilator für die Führerraumklimatisierung und für den Fahrgastraum Ausstellfenster, die 50% der Fahrgäste öffnen wollten, um frische Luft zu bekommen, während die anderen 50% sie schließen wollten, um sich keine Erkältung zu holen.
Auch die Einstiegssituation war an Komfort kaum zu überbieten, vor allem für Kinderwägen und gehbehinderte Menschen. Rollstuhlfahrer waren sowieso ausgeschlossen. Deswegen hat dann auch ein Kinderwagenplatz im Innenraum gereicht. Bei zwei Kinderwagen kam man dann schon gar nicht mehr durch den ohnehin engen Durchgang durch. Fahrradtransport war auch unmöglich. Und wer braucht schon Luftfederung, klassische Stahlfedern tun es doch auch!

Der Einsatz von Zweisystemfahrzeugen wäre also wirklich ein neues Kapitel für die Albtalbahn.
Nein, nicht wirklich neu. Die gab es auf der Albtalbahn schon in den 1950er Jahren, sogar in Form eines Dreisystemtriebwagens. Zwischen 1991 und 1992 fuhren dann auch regelmäßig Zweisystemer im Albtal.
 
Der ET 2010 hat die Stufen an den Fahrzeugköpfen ebenfalls, und dann noch zusätzlich die Stufen zum Mittelteil. Für den VDV Tram-Train gab es zwar die Idee eines durchgängigen Fußbodens für die Mittelflurvariante, andererseits hatte das Mockup dann doch die altbekannten Stufen an allen Drehgestellen.
Nein, auch im Mockup des VDV-TramTrain war keine Stufe im Fahrgastraum vorhanden. Ansonsten hätten die Rollstuhlfahrer damals bei der Vorstellung auch nicht ins Mittelteil rollen können.
 
Man sieht ja an Chemnitz dass man den Vossloh Citylink auch als Zweirichtungsfahrzeug mit entsprechend vielen Sitzplätzen und WC und gemischten 38 cm und 55cm Einstiegen beschaffen kann. Siehe hier https://www.vms.de/chemnitzer-modell/fahrzeuge/ und hier https://de.wikipedia.org/wiki/Vossloh_Citylink Chemnitz hat am 31. März 2022 weitere Citylink bestellt dieses Mal als Zweispannungsfahrzeug für 15kV Wechselstrom und 600V/750V Gleichstrom.

Rein Theoretisch hätte die AVG/SFBW die VDV Tram-Train so bestellen können, dass man aus dem Fahrzeug sowohl bei einem 38cm Bahnsteig als auch an einem 55cm Bahnsteig Barrierefrei aussteigen kann. Aktuell müsste zumindest die U-Strab und die Strecke nach Durlach auch mit 55cm Einstiegen Barrierefrei sein mit Ausnahme von Albtalbahnhof, Hauptbahnhof und Poststraße. Wobei Albtalbahnhof und Hauptbahnhof auch bei 38cm Eistiegen nicht Barrierefrei sind.
In Karlsruhe und Region war und ist die Fußbodenhöhe der Stadtbahnen eben 55 Zentimeter. Dementsprechend werden auch die Bahnsteige im Eisenbahnbereich auf 55 Zentimeter umgebaut, falls dies noch nicht geschehen ist. Auch in der Innenstadt sind viele Haltestellen schon mit einem Kamelbuckel ausgestattet. Somit wäre die Änderung nutzlos bzw. würde sogar noch weniger Barrierefreiheit schaffen.

Meiner Meinung nach lohnt sich daher die Änderung der Einstiegshöhe in den VDV TT nicht. Das Netz ist größtenteils schon auf 55 Zentimeter ausgelegt, was man auch nutzen kann.
 
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