BNN vom 16.5.2019:
Fahrermangel – Thema der Vergangenheit
AVG „wieder auf Kurs“ / 140 Triebfahrzeugführer in vier Jahren / Personalbestand ausgeglichen
Karlsruhe. Bei zwei großen Aufregerthemen im öffentlichen Nahverkehr kündigt die Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) nachhaltige Verbesserungen an. Zum einen konnte sie nach mehrjährigen Bemühungen ihren Personalbestand bei den Triebfahrzeugführern auf das Soll bringen. Zum anderen kündigt das Tochterunternehmen der Stadt Karlsruhe signifikante Verbesserungen bei den Fahrgastinformationen an den Haltestellen, aber auch verbesserte Echtzeitinformationen bei den Auskunftsmedien der Deutschen Bahn wie etwa dem DB-Navigator an.
Wie wichtig das Thema für die AVG ist, zeigt, dass bei der Pressekonferenz am Mittwoch nicht nur die beiden Geschäftsführer Alexander Pischon und Ascan Egerer berichteten, sondern auch der Aufsichtsratsvorsitzende, Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup. Pischon sieht in Sachen Fahrer „die AVG wieder auf Kurs“. Die AVG könne „ihr leistungsstarkes Nahverkehrsangebot wieder vollumfänglich zur Verfügung stellen“. Daran hatte es in den vergangenen Jahren gehapert. Für regelmäßige Bahnfahrer war der Blick ins Internet morgens unabdingbar, wenn man pünktlich bei der Arbeit sein wollte – im Verkehrsticker fand sich täglich eine oft lange Liste von ausfallenden Verbindungen.
Mit der Qualifizierung von insgesamt 140 neuen Triebfahrzeugführern ist es der AVG in vier Jahren gelungen, den Personalbestand auszugleichen. Ascan Egerer sagte, dass es noch vor einem Jahr einen Unterbestand von 30 Fahrern gegeben habe. Oberbürgermeister Frank Mentrup lobte die AVG für ihre Bemühungen im Interesse der Kunden, denn die 140 neuen Mitarbeiter repräsentieren nur einen Teil der aufwendigen Personalrekrutierung – insgesamt gab es bei diesem Thema rund 1 000 Bewerberkontakte.
Die AVG wird nun aber nicht nachlassen und weiter ausbilden. Jährlich gibt es sieben Kurse mit 14 Plätzen – bis Jahresende ist alles ausgebucht. Das muss so sein, denn auf die AVG kommt laut Mentrup eine Pensionierungswelle zu. Außerdem benötige man für alle Eventualitäten – von Elternzeit bis Krankheit – einen Ausgleich, damit so viele Fahrer an Bord sind, dass der Fahrplan bedient werden kann.
Auch diesbezüglich sieht sich die AVG mit den Stadtbahnlinien S1/11 sowie S31 bis S9 auf Kurs. Die aktuelle Zuverlässigkeit liege über dem internen Ziel von 99,18 Prozent. Konkret heißt das, dass die AVG per Fahrplan 100 Prozent Fahrten anbietet. Wenn 99,18 Prozent davon auch stattfinden, hat das Unternehmen sein Qualitätsziel erfüllt. Im April habe die Zuverlässigkeit bei 99,55 Prozent gelegen.
Das zweite Thema, das der Aufsichtsrat mehrfach diskutierte, ist die elektronische Fahrgastinformation. Seit neuestem gibt es Informationen zu ausfallenden Zügen – bislang eher eine Schwachstelle. Zudem wurde die Echtzeitinformation verbessert.
Fahrgastinformation wird deutlich verbessert
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