VPE schließt sich KVV an?

ET 2010

aus Karlsruhe
Der VPE könnte sich noch bis zum Ende diesen Jahres dem KVV anschließen und somit nicht mehr als eigener Verkehrsverbund existieren. Zu diesem Thema gibt es auch einen BNN-Artikel.
 
Naja, äh, nicht wirklich?
Bis Ende des Jahres kann der Beschluss gefasst werden, dass Sondierungsgespräche aufgenommen werden, das bedeutet nicht, dass der VPE sofort aufgelöst wird, sondern dass die Tarifstrukturen und Ticketpreise so vereinheitlicht werden, dass es insgesamt niemandem zum Nachteil wird.
Die Einzelfahrkarten Erwachsene kosten im VPE z.B. für eine Zone 2,60€ und für zwei Zonen 2,90€, im KVV kostet eine Wabe 2,40€ und zwei Waben 3,10€.
Was nun? Immer das günstigere? Etwas doof für die Verkehrsunternehmen, die mit den Fahrgeldeinnahmen planen, oder?
Und so Sachen müssen halt sondiert werden, davor kann man nicht einfach so den VPE auflösen.
 
Die Einzelfahrkarten Erwachsene kosten
Relevanter dürfte sein, wie viel der ÖV den Kommunen kosten soll. Soweit ich weiß, müssen die Kommunen im KVV ziemlich viel Geld in unseren noch relativ guten LV reinbuttern ... Deutlich mehr als im VPE etc. Ob die dortigen das ändern wollen?
 
Relevanter dürfte sein, wie viel der ÖV den Kommunen kosten soll. Soweit ich weiß, müssen die Kommunen im KVV ziemlich viel Geld in unseren noch relativ guten LV reinbuttern ... Deutlich mehr als im VPE etc. Ob die dortigen das ändern wollen?
Stimmt, das kommt noch dazu. Mehr zahlen für weniger Einfluss ist natürlich kein gutes Verhältnis. Wobei die zentrale Verkehrsplanung des KVV natürlich ein dickes Plus ist, was hier nicht eingerechnet wird.
Zudem sind im VPE die Verkehrsunternehmen ebenfalls Mitglieder, auch das ist im KVV ja nicht der Fall.
 
Stimmt, das kommt noch dazu. Mehr zahlen für weniger Einfluss ist natürlich kein gutes Verhältnis. Wobei die zentrale Verkehrsplanung des KVV natürlich ein dickes Plus ist, was hier nicht eingerechnet wird.
Zudem sind im VPE die Verkehrsunternehmen ebenfalls Mitglieder, auch das ist im KVV ja nicht der Fall.
Ich würde eher sagen für die Gemeinden ist das VPE-Modell sehr viel fairer und günstiger wie das KVV-Modell. Im KVV zahlen die Städte und Gemeinden sehr viel Geld (ein Bahnhof/Haltepunkt der S1/S11/S12 bzw S31/S32 kostet die Gemeinde einen kleinereren 6-stelligen Betrag im Jahr, dafür dass sie bei den Fahrplänen nichts mit zu reden haben und auch den Takt nicht bestimmen dürfen und noch nicht mal die Pönale bei Fahrtausfällen oder Verspätungen erstattet bekommen. Eine Bushaltestelle kostet die Gemeinde/Stadt übrigens pro Bushaltestelle einen mittleren 5-stelligen Betrag im Jahr.

Da finde ich das Modell des VVS oder des VRN besser, da dürfen die Gemeinden mit über die Ausschreibungen und die ausgeschriebenen Fahrpläne entscheiden und werden auch bei der Wahl des Ausschreibungsgewinners beteiligt.
 
Ich würde eher sagen für die Gemeinden ist das VPE-Modell sehr viel fairer und günstiger wie das KVV-Modell. Im KVV zahlen die Städte und Gemeinden sehr viel Geld (ein Bahnhof/Haltepunkt der S1/S11/S12 bzw S31/S32 kostet die Gemeinde einen kleinereren 6-stelligen Betrag im Jahr, dafür dass sie bei den Fahrplänen nichts mit zu reden haben und auch den Takt nicht bestimmen dürfen und noch nicht mal die Pönale bei Fahrtausfällen oder Verspätungen erstattet bekommen. Eine Bushaltestelle kostet die Gemeinde/Stadt übrigens pro Bushaltestelle einen mittleren 5-stelligen Betrag im Jahr.

Da finde ich das Modell des VVS oder des VRN besser, da dürfen die Gemeinden mit über die Ausschreibungen und die ausgeschriebenen Fahrpläne entscheiden und werden auch bei der Wahl des Ausschreibungsgewinners beteiligt.
Das was du beschreibst gilt im KVV meines Wissens nach nur für den Landkreis Karlsruhe. Die Direktbeteiligung der Gemeinden auf Basis der Abfahrten pro Halt gibt es hingegen im LK Rastatt nicht. Wenn also der VPE in den KVV integriert werden sollte obliegt diese Entscheidung immer noch dem Enzkreis wie das Finanzierungsmodell aussieht. Entscheidend ist dann eher inwieweit sich die Summe für den Enzkreis und die Stadt Pforzheim gegenüber heute beim VPE unterscheidet.

Ich glaube übrigens kaum, dass im KVV die (Bus-)Fahrpläne nicht mit den Gemeinden abgestimmt werden. Du kannst ja nicht einfach nach Gusto in einer Gemeinde überall mit dem Bus durch fahren oder Haltestellen platzieren ohne das abgesprochen bzw. verkehrsrechtlich genehmigt zu haben. Und was will eine Gemeinde, die in den meisten Fällen eine eher rudimentär fachliche Kompetenz in Sachen ÖPNV haben wird - bei der Wahl des Ausschreibungsgewinners mitentscheiden, wenn das maßgebliche Kriterium sowieso der Angebotspreis ist?
 
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Ich würde eher sagen für die Gemeinden ist das VPE-Modell sehr viel fairer und günstiger wie das KVV-Modell. Im KVV zahlen die Städte und Gemeinden sehr viel Geld (ein Bahnhof/Haltepunkt der S1/S11/S12 bzw S31/S32 kostet die Gemeinde einen kleinereren 6-stelligen Betrag im Jahr, dafür dass sie bei den Fahrplänen nichts mit zu reden haben und auch den Takt nicht bestimmen dürfen und noch nicht mal die Pönale bei Fahrtausfällen oder Verspätungen erstattet bekommen. Eine Bushaltestelle kostet die Gemeinde/Stadt übrigens pro Bushaltestelle einen mittleren 5-stelligen Betrag im Jahr.

Da finde ich das Modell des VVS oder des VRN besser, da dürfen die Gemeinden mit über die Ausschreibungen und die ausgeschriebenen Fahrpläne entscheiden und werden auch bei der Wahl des Ausschreibungsgewinners beteiligt.
Ich hatte bislang immer den Eindruck, dass etwa der Stadt Ettlingen der ÖPNV wichtig ist und darum neben dem im Vergleich zu ähnlich großen Städten guten Busverkehr, auch die S1* öfter Fährt, als in jeder anderen Gemeinde des Landkreis Karlsruhe. Allgemein erkennt man an den Buslinien, die häufig am Ende des Landkreises enden das Problem der Kirchturmpolitik.
 
Für abgelegene Dörfer war die Eisenbahn einst das Tor zur großen, weiten Welt. Und ein bisschen gilt das heutzutage noch immer.

Selbstverständlich hätte jedes Kuhdorf gerne einen 10 Minuten Takt in die nächstgrößere Stadt, natürlich so billig wie möglich, und ohne dabei Lärm zu verursachen. Inklusive Mitspracherecht, schließlich wissen Kommunalpolitiker am Besten, wie das EVU zu funktionieren habe.

Jammern und fordern auf hohem Niveau.
 
BNN

Fusion der Verkehrsverbünde​


Kompetenter und billiger: Pforzheim und Enzkreis wollen dem KVV beitreten​

Experten sagen dem kleinen Verkehrsverbund Pforzheim/Enzkreis (VPE) eine schwierige Zukunft voraus. Klare Empfehlung: ein Beitritt zum KVV.

 
Ich plädiere für einen Tarifverbund Nordbaden-Nordschwarzwald, der neben dem KVV-Gebiet auch noch die Schwarzwaldtäler mitnimmt, also Enztal, Nagoldtal und Murgtal bis rauf nach Freudenstadt. In der Ebene kann gerne der Offenburger TGO (Tarifverbund Ortenau, früher Tarifgemeinschaft Ortenau, deshalb das Kürzel TGO) mitmachen.
Das wäre immer noch kleiner als der RMV rund um Frankfurt(Main).
 
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Ich plädiere für einen Tarifverbund Nordbaden-Nordschwarzwald, der neben dem KVV-Gebiet auch noch die Schwarzwaldtäler mitnimmt, also Enztal, Nagoldtal und Murgtal bis rauf nach Freundenstadt. In der Ebene kann gerne der Offenburger TGO (Tarifverbund Ortenau, früher Tarifgemeinschaft TGU, deshalb das Kürzel TGO) mitmachen.
Das wäre immer noch kleiner als der RMV rund um Frankfurt(Main).
Das wäre auf jeden Fall ein Schritt weiter zu einem einheitlichen Tarif für DE (49€-Ticket ausgenommen). Ich seh darin eigentlich nur Vorteile im Vergleich zum aktuellen Tarifdschungel
 
Wer das zugrunde liegende Gutachten genauer lesen möchte hat bei den Unterlagen des Enzkreises aktuell die Möglichkeit.
Ich zitiere mal auszugsweise interessante Passagen daraus:

Die Analyse hat gezeigt, dass der KVV gegenüber dem heutigen VPE einen technischen Vorsprung hat. Hervorzuheben sind insbesondere die KVV-eigene Datendrehschreibe und die damit verbundenen Möglichkeiten zur Qualitätskontrolle der Datenlieferungen.

Grundvoraussetzung dafür ist, dass Echtzeitdaten durch die Verkehrsunternehmen erhoben und an den Verkehrsverbund geliefert werden, was sowohl im KVV als auch im VPE vertraglich vorgegeben ist. Die tatsächliche Umsetzung stellt jedoch insbesondere im VPE aufgrund verschiedener technischer Lösungen der Verkehrsunternehmen im Hintergrund eine Herausforderung dar.

Nach Betrachtung dieser Aspekte kommen die Gutachter zum Ergebnis, dass ein KVV-Beitritt die prädestinierte Variante ist, um die Ziele im Nahverkehr bestmöglich zu erreichen und damit auch die Funktionen und Aufgaben eines Verkehrsverbunds zuverlässig und langfristig auszuführen.
 
Ich persönlich glaube nicht, dass die Stadt Pforzheim und der Landkreis Pforzheim-Enz klug damit beraten sind dem KVV bei zu treten. Dafür sind sowohl die Infrastrukturellen Voraussetzungen der Städte Karlsruhe und Pforzheim, sowie der beiden Landkreise als auch die Finanziellen Voraussetzungen zu unterschiedlich.

Die Stadt Karlsruhe ist sehr auf den Bahnverkehr fixiert, der Stadtbusverkehr spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle und hat primär Zubringerfunktion zur Bahn. Die Stadt Pforzheim ist völlig Bus fixiert, wobei die Regionalbusse fast alle auch eine Stadtbusfunktion übernehmen. Die Stadt Pforzheim ist durch die Tallage sehr konzentriert und Zentralisiert, während die Stadt Karlsruhe mit den Höhenstadtteilen und den Rhein entlang recht stark zersiedelt ist.

Im Landkreis Karlsruhe ist man stark auf die "Zentren" Karlsruhe, Bruchsal, Ettlingen und Bretten fixiert und der Bus- und Bahnverkehr konzentriert sich stark auf diese Zentren. Der Landkreis Pforzheim-Enz ist durch sehr viele kleine "Zentren" geprägt die weit auseinander liegen. Bis auf Mühlacker mit einem eigenen "Stadtbusnetz" ist der Regionalbusverkehr und der Bahnverkehr stark auf Pforzheim als Start- bzw Zielpunkt ausgerichtet.

Das wäre wie im VRN , wo die Stadt Heidelberg mit dem Rhein-Neckar-Kreis fast immer gegen die beiden Städte Mannheim und Ludwigshafen den Kürzeren zieht obwohl die Stadt Heidelberg mit dem Rhein-Neckar-Kreis deutlich mehr Einwohner hat. (Stadt Heidelberg ca 160.000 und Rhein-Neckar Kreis ca 550.000 Einwohner). Die Stadt Mannheim hat ca 310.000 Einwohner und Ludwigshafen hat ca 170.000 Einwohner.
 
Theoretisch unabhängig, weil als Bauherrn wird so oder so wohl die AVG auftreten wird, im Stadtgbiet evtl. formal irgendwas vor Ort, und den Bau entscheiden und finanzieren müssen das so oder so die Kommunen, praktisch werden die dann näher rückenden Berater und tw. Betreiber so sicher stadtbahnfreundlicher werden und das Richtige einflüstern ... ;-)

Die Stadt Pforzheim ist völlig Bus fixiert
In den heutigen BNN war zu lesen, dass das meiste Personal wohl übernommen werden würde außer dann obsoleten Geschäftsführern, also sicher auch die dortige lokal kompetente Busangebotstruppe, die sich beim neuen zusammen schaffen hoffentlich gegenseitig befruchten wird und hier ein besseres Busnetz und dort ein besseres Bahnnetz kreiert ... ;-) Also: schaun mer mal ... Die hiesigen Busplaner werden sicher mit dem hiesigen Busnetz schon ausgelastet sein, so dass sie das dortige Personal brauchen werden. Wenn wegen Synergie Stellen eingespart werden könnten, dann sicher eher im Bereich Werbung und Tarif oder so, wo nach einer Fusions eins zu viel ist und nur die Druckauflage von Werbematerial und Blankofahrkarten für die Automaten erhöht werden muss, während bspw. das Personal für die Betreuung der damit zu fütternden Automaten proportional zur Automatenzahl sein wird und eher nicht schrumpfen kann ...
 
Ideal für Fahrgäste, die sich ungern für eine Einzelfahrt mit dem Tarifdschungel mehrerer Verbünde herumärgern wollen, wäre, wenn man sich in der Nordhälfte von Baden-Württemberg auf 4 Verkehrsverbünde beschränken würde: Rhein-Neckar, Heilbronn - Badisch Sibirien, Nordbaden-Nordschwarzwald (ex KVV erweitert), mittlerer Neckar (Hengstpark). Das Gebiet Reutlingen-Trübingen-Südpreußen(Hohenzollern) gehört schon zum Süden. Das ganze mit einem weitgehend identischen Tarifysystem für alle Verbünde mit einfachen Lösungen für verbundübergreifende Fahrten.
 
Die Stadt Karlsruhe ist sehr auf den Bahnverkehr fixiert, der Stadtbusverkehr spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle und hat primär Zubringerfunktion zur Bahn. Die Stadt Pforzheim ist völlig Bus fixiert, wobei die Regionalbusse fast alle auch eine Stadtbusfunktion übernehmen.
In Baden-Baden gibt es auch einen Stadtbus.
 
Für meinen "Heimatschlauch" wird ein Wiederaufbau auch immer wieder ins Gespräch gebracht, insbes. vom dortigen VCD. Bin mal gespannt, ob ich das noch erleben darf ... Bin ja auch nicht mehr sooo jung, da wird's langsam knapp bei den hiesigen Planungszeiten ...
 
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