Ersatz Bü Brunnenstück durch Brücke

Es werden bereits Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. Hauptvorwurf ist nach meinem erstem Eindruck optischer Natur. Soll heißen, dass die Rampen das Blickfeld versperren.
Ich dachte bisher, dass es ein verkehrspolitisches Ziel ist, Bahnübergänge zu beseitigen, und das es keinesfalls nur um Schließzeiten geht, sondern eher um Sicherheit.
Schranken verleiten leider gerade Fußgänger dazu, sich durchzumogeln und die Gleise zu überqueren.
In Hagsfeld habe übrigens ich bisher die meisten Kandidaten beobachtet, denen der Weg zur Unterführung zu weit ist.
Wer mal ein Extrem sehen will: In Erzhausen nördlich von Darmstadt quert ein Bahnübergang gleich 4 Gleise.
In Frankfurt-Nied kämpft eine Bürgerinitiative seit Jahren für die Beseitigung eines gefährlichen BÜ, bei dem die Straße in spitzem Winkel kreuzt:
 
Als Begründung wird angegeben, dass sich durch den geplanten Umbau der Signaltechnik die Schließzeiten verlängern würden. Weiß hier jemand was dazu? Ich dachte, mittlerweile gibt es tolle neue Bü-Anschaltungsformen, die das Problem aus der Welt schaffen?
Die sind aber immer noch in der Entwicklungs-/Einführungs-/Zulassungs-/Eprobungs-/…-phase, und benötigen außerdem ein aktuelles Stellwerk (Abzweig Brunnenstück ist zwar immerhin schon ESTW, aber gewissen Anpassungen an der Software wären wahrscheinlich mindestens trotzdem notwendig).
 
Die sind aber immer noch in der Entwicklungs-/Einführungs-/Zulassungs-/Eprobungs-/…-phase, und benötigen außerdem ein aktuelles Stellwerk (Abzweig Brunnenstück ist zwar immerhin schon ESTW, aber gewissen Anpassungen an der Software wären wahrscheinlich mindestens trotzdem notwendig).
Dammerstock ist ein ESTW, Brunnenstück nicht.
 
Ups, ich war irgendwo über Pläne gestolpert und hatte unvorsichtigerweise angenommen, dass es schon Bestandspläne waren, aber offenbar hat sich der Bau da wohl verzögert (und hängt möglicherweise genau an der BÜ-Maßnahme).
 
Warum ist da eine 300 Meter lange Brücke geplant? Nach der Karte bei ka-news wird da größtenteils Acker überbrückt. Für die Bahngleise sollten 10 Meter genügen. Meinetwegen noch ein paar Meter mehr für zusätzliche S-Bahngleise am Sankt-Nimmerleins-Tag.
Die Begründung der Stadt (im Artikel bei ka-news, siehe oben) ist peinlich:

Eine kleinere Alternative zur Brücke oder Unterführung sei aus finanziellen und rechtlichen Gründen nicht empfehlenswert. So müsste die Stadt zum Beispiel für eine "kleinere Unterführung oder Brücke" die Kosten komplett selbst tragen - ohne Beteiligung der Deutschen Bahn.
Also will die Stadt eine extra lange und extra teure Brücke, die überwiegend freies Feld überquert, weil die Kosten dann von der DB zu tragen sind.
Wie erbärmlich ist das denn?
 
Zuletzt bearbeitet:
... und für den dort geplanten Radschnellweg.
... und für die Zufahrt zu den Sportplätzen.

Warum?
Weniger Flächenverbrauch.
Steht so in der oben verlinkten Vorlage.
 
... und für den dort geplanten Radschnellweg.
... und für die Zufahrt zu den Sportplätzen.

Warum?
Weniger Flächenverbrauch.
Steht so in der oben verlinkten Vorlage.
Man muss nicht alles glauben, was in so einer Vorlage steht.
Flächenverbrauch ist definitiv höher, da Ackerflächen dauerhaft im Schatten liegen und somit nicht regulär zu benutzen sind.
Der Radschnellweg braucht maximal 4 Meter Breite. Und die Zufahrt zu den Sportplätzen benötigt maximal 5 Meter Breite.
10 Meter für die Bahngleise, plus 7 für wohl nie kommende S-Bahn-Gleise, plus 4 für den Rad-Ras-Weg und 5 für die Sportplätze. Macht 28 Meter. Das Brückenkonstrukt soll aber 320 Meter lang werden. Falls die Rampen nicht eingerechnet sind, macht das 192 Meter Betonbrücke zu viel.
Oder soll hier die Beton-verabeitende Wirtschaft subventioniert werden?
 
Flächenverbrauch ist definitiv höher, da Ackerflächen dauerhaft im Schatten liegen und somit nicht regulär zu benutzen sind.
DIe Sonne ist nicht am Himmel festgenagelt, sondern sie wandert, also schon mal nicht dauerhaft verschattet versus dauerhaft durch Böschung belegt, Außerdem gibt's ja noch eine Sonnenseite der Brücke ... Und sicher gibt's auch schattenliebende Wildpflanzen und -tiere.
 
Warum ist da eine 300 Meter lange Brücke geplant? Nach der Karte bei ka-news wird da größtenteils Acker überbrückt. Für die Bahngleise sollten 10 Meter genügen. Meinetwegen noch ein paar Meter mehr für zusätzliche S-Bahngleise am Sankt-Nimmerleins-Tag.
Die Begründung der Stadt (im Artikel bei ka-news, siehe oben) ist peinlich:


Also will die Stadt eine extra lange und extra teure Brücke, die überwiegend freies Feld überquert, weil die Kosten dann von der DB zu tragen sind.
Wie erbärmlich ist das denn?
Wenn ich mir mal bei GoogleMaps die Situation ansehe, dann bräuchte man für die Überbrückung der 3 Gleise plus der Randwege eine Brückenöffnung mit einer lichten Weite von circa 40 m. Die lichte Weite der geplanten Brücke beträgt circa 200 m. Hinzu kommen die Rampen auf beiden Seiten mit 6% Neigung. Dass die Brücke breiter ist als 40 m liegt wohl daran, dass man östlich und westlich der Bahn noch je einen weiteren Weg überbrückt. Diese Wege dienen als Grundstückszufahrten. Würde man die Brücke mit einer kleineren lichteren Weite ausführen, müsste man entweder zusätzliche kleinere Durchlässe für die Wege errichten oder die Grundstücke auf andere Weise erschließen.
Die Gesamtabwägung der verschiedenen Varianten ist hier zu finden. Ich zitiere mal daraus (Seite 6 unten):
Für die Variante B02 spricht die bei allen Schutzgütern durchschnittliche bis geringere Einstufung
der Erheblichkeit der Eingriffe im Variantenvergleich, mit Ausnahme des Landschaftsbildes.
Insbesondere der geringere Verlust von Biotopstrukturen hoher Bedeutung und kein Verlust an
geschützten Streuobstbeständen, ebenso der der geringste Verlust von Bodenfunktionen im
Vergleich zu den weiteren Varianten ist hier hervorzuheben.
Der Gesamtvariantenvergleich folgt dann auf Seite 7. Ehrlich gesagt finde ich darin keine Anhaltspunkte, die mich daran zweifeln lassen, dass die Planer ihre Aufgabe sorgfältig und unter Berücksichtigung aller relevanten Aspekte getan haben.
Außerdem verstehe ich die öffentliche Aufwallung zu diesem Projekt ohnehin nicht so recht. Man könnte meinen, hier wolle jemand ein Atomkraftwerk bauen.
 
Das Brückenkonstrukt soll aber 320 Meter lang werden. Falls die Rampen nicht eingerechnet sind, macht das 192 Meter Betonbrücke zu viel.
In dem ganz oben verlinkten Plan sind auch die Neigungen eingezeichnet. Die Brücke besteht ausschließlich aus Rampen. Insgesamt geht es über 162,69m mit 6% hoch bis in die Brückenmitte, danach 155,38m mit 6% wieder runter, wobei ein Teil dieser 320 Meter gar nicht auf der Brücke liegt, sondern auf einer Böschung.
 
Dass die Brücke breiter ist als 40 m liegt wohl daran, dass man östlich und westlich der Bahn noch je einen weiteren Weg überbrückt. Diese Wege dienen als Grundstückszufahrten.
Zumindest bei der favorisierten Variante B02 sehe ich keine weiteren Wege. Da wäre es ja auch schon niedriger ... Kann sein, dass Du aufzuhebende Wege oder die Entwässerung gesehen hast?
Die Länge der Brücke ist nur zum Flächen sparen.
Ehrlich gesagt finde ich darin keine Anhaltspunkte, die mich daran zweifeln lassen, dass die Planer ihre Aufgabe sorgfältig und unter Berücksichtigung aller relevanten Aspekte getan haben.
Jo.
Man könnte aber B02 noch bissele optimieren, indem man auf der Ostseite an die "Grüninsel" deutlich näher ranrückt. zerschneidet weniger Landwirtschaftsfläche, braucht aber einen zusätzlichen Schlenker, hat dn Vorteil, dass der Verkehr zur anschließenden Kreuzung entshleunigt wird.
Auf der Ostseite würde man die Brücke dann eher über das Nebengebäude mit schon eingestürztem Dach trassieren mit den langweiligen Rasen davor, das macht dann auch weniger existierenden Nutzwert kaputt.
So habe ich es auch als Verbesserung vorgeschlagen.
Außerdem verstehe ich die öffentliche Aufwallung zu diesem Projekt ohnehin nicht so recht. Man könnte meinen, hier wolle jemand ein Atomkraftwerk bauen.
DREI AKWs samt Endlager!!1

Die Gruppe rund um die Biohof Schleinkofer ist ja
- gegen die BÜ-Ersatz-Brücke,
- gegen die Sportplatzerweiterung
- und gegen den Radschnellweg!
 
Heute Abend fand die Bürgerinformationsveranstaltung in Kühners Wirtshaus in Rüppurr statt. Einen größeren Raum habe man so kurzfristig nicht finden können, hieß es vom Tiefbauamt. Der Raum war mit knapp über 100 Personen rammelvoll. Nach einem etwa einstündigen Vortrag folgte eine Fragerunde.

Die Präsentationsfolien gibt es schon online auf der Website zum Projekt. Auf Folie 4 war ein Video eingebunden, das synchron die Schließvorgänge der Bü Im Brühl in Grötzingen (doppelte Halbschranken) und Brunnenstück (Halbschranken im Bestand) zeigte, um die lange Schließzeit einer Anlage mit Vollabschluss zu demonstrieren. Im Brühl dauerte es knapp zwei Minuten, bis der Bü wieder offen war. Ich finde, dass es eine sehr gute Entscheidung ar, das so zu demonstrieren. Leider war man seitens TBA und DB InfraGO später in der Fragerunde nicht so souverän beim Beantworten der Fragen zu Schließzeiten. Es wurde in der Fragerunde ein Darstellung der Sperrblöcke gezeigt aus der Studie von 2011 gezeigt. Man ließ sich durch die Kritik, das sei nicht aktuell und basiere nicht auf dem Fahrplan von 2030 [1], argumentativ in die Ecke treiben. Man stellte klar, dass man noch keinen Fahrplan für 2030 (sondern nur Zugzahlen) habe. Es gab seitens InfraGO die Zusage, die Schließzeiten nochmals mit dem diesjährigen Fahrplan zu berechnen.

Seitens der Anlieger Becker und Schleinkofer wurde deutlich nach konkreten Informationen zu Schließzeiten gefragt.

Die überwiegende Mehrheit der Anwesenden kann man dem Lager der Brücken- und Unterführungs-Gegner zurechnen (Schleinkofer-Initiative) und scheint meinem Eindruck nach sich entweder nicht der möglichen Schließzeiten von 10 bis 15 Minuten bei mehreren Züge im Blockabstand [2] bewusst zu sein oder das zu ignorieren. Ich hoffe, dass die Gemeinderäte den Sportvereinen keinen Bahnübergang in die Zufahrt zu ihrem neuen, vereinigten Sportgelände setzen.

Im November kommt das Thema wieder in den Planungsausschuss.

[1] gemeint: Zugzahlen-Prognose
[2] Das gibt es ja durch die Abfolge von RE 2 (Hbf ab x:07), RE 40 (ab x:10) und RB 44 (ab x:13) mindestens in jeder zweiten Stunde allein im Personenverkehr.
 
DREI AKWs samt Endlager!!1

Die Gruppe rund um die Biohof Schleinkofer ist ja
- gegen die BÜ-Ersatz-Brücke,
- gegen die Sportplatzerweiterung
- und gegen den Radschnellweg!
Das dreifache Mantra der Nimbys und Anti-Projekt-Aktivisten:
- Es bleibt, wie es ist.
- Gemacht wird gar nichts.
- Da könnte ja jeder kommen.
Ich fürchte, dass dies mit der zunehmenden - auch geistigen - Alterung der Gesellschaft noch schlimmer wird.
Wer ein Projekt durchbringen will, muss auf den Untertanengeist dieses Landes setzen: Wenn "die da oben" was beschließen, wird gegrummelt, aber hingenommen wie Regen, Schnee und Sonnenschein.
 
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