Ich habe mir mal den Spaß gemacht und nachgesehen, wie man derzeit von meinem alten Wohnort in Bietigheim (Baden) mit dem ÖPNV zu meinem aktuellen Wohnort, der Karlsruher Südstadt kommt:
Zuletzt war die Fahrt von Bietigheim zur Werderstraße mit der S7/S8 innerhalb von 22 Minuten möglich, zum Kronenplatz waren es dann 27. Natürlich muss man bei diesen Linien immer mal mit 10 bis 15 Minuten Verspätung rechnen, was hinsichtlich möglicher Staus genau wie ein längerer Weg zur Haltestelle in Kauf genommen wurde. Nun wurde diese Verbindung für fünf Monate unterbrochen. Während der Sommerferien ist der Beförderungsfall gar auf zwei verschiedene SEV-Linien angewiesen. Nun benötigt man 38 Minuten von Bietigheim zum Hbf, darf dann vom Südausgang zum Bahnhofsvorplatz je nach Auskunft 8 bis 11 Minuten lang wandern, um schließlich in meinem Fall noch fünf Minuten zur Werderstraße oder im häufigeren Fall 10 Minuten zum Kronenplatz zu fahren. Schon wenn die SEV-Buslinien nach Plan fahren, ist der Weg von Haltestelle zu Haltestelle nur mit Glück in unter einer Stunde zu erreichen. Allerdings haben wir in den letzten Tagen in der Stadt viel Chaos erlebt, auch wenn es nach meinen Beobachtungen nun zumindest einigermaßen zu laufen scheint.
Auch in anderen Bereichen des KVV-Gebietes muss der Beförderungsfall derzeit mit dem SEV kämpfen. Etwas wird in Wörth derzeit die S5 durch einen SEV ersetzt. An anderen Orten wie an der Brauerstraße wird die Tram im 10-Minuten-Takt derzeit durch die weniger häufig verkehrende S4 ersetzt.
Exakt in diesem Zeitraum erhöht der KVV seine Preise. Das Motto war irgendwas von lieber Qualität als günstig. Der Beförderungsfall wird zu diesen Zeiten weder Qualität, noch günstig sehen. Für Manchen gibt es sicher den Ausschlag, sich in diesen Tagen ein Kraftfahrzeug anzuschaffen. Aus Sicht der Umwelt fatal, denn diese Fahrgäste gehen dem ÖPNV jahrelang verloren.