VBK "Temporäres" Sparprogramm der VBK ab Sommerfahrplan 2026

Interessant wäre, wie die parallelen Gedankenspiele zum "Mobilitätspass" (also zweckgebundene Sondersteuer zur Finanzierung des ÖV mit Anrechenbarkeit auf Zeitkarten), die da in letzter Zeit ab und an durch die Presse kursiert sind, da einzuordnen wären? Die Sitzungsvorlage schweigt sich da ja komplett aus.

Mobilitätspass einführen und Angebot trotzdem reduzieren wäre aber ein Schildbürgerstreich und noch unpopulärer als neue Steuern allgemein. Also müsste das alles auch relativ zeitnah passieren…
 
Also in Karlsruhe sehe ich die städtischen Straßenbahnen selten wirklich voll*. Selbst im Berufsverkehr morgens findet sich in den Bahnen meist noch genügend Luft. In den S Bahnen (S1, S2,S5, etc ) dagegen wird es morgens wirklich voll. In anderen Städten auch deutlich voller.

*Voll heißt, dass im Berufsverkehr auch wirklich jeder Stehplatz belegt sein sollte.

Zur Einordnung: Ich gehöre zu den Menschen, die das ganze Jahr und Wetter, zwischen 7-8 Uhr, die Durlacher Allee entlang radeln und sich über die halb leeren 1er wundern.
 
Zudem die Frage ob es hinreichend wahrscheinlich ist, dass die Einkaufstouristen aus Pforzheim, Mühlacker, Rastatt, Durmersheim, Graben-Neudorf, Bruchsal,... wirklich alle freiwillig mit dem Fahrrad nach Karlruhe kommen bzw ob die Nahverkehrszüge dafür ausreichend Fahrradkapazität haben.
Zumindest aus Pforzheim, Rastatt und Durmersheim gibt es weiterhin eine Verbindung direkt in die Innenstadt.

Und man kann die S5 ja wieder nach Bietigheim-Bissingen verlängern, damit man auch aus Mühlacker ohne Umstieg nach Karlsruhe kommt. 😉
 
Also in Karlsruhe sehe ich die städtischen Straßenbahnen selten wirklich voll*. Selbst im Berufsverkehr morgens findet sich in den Bahnen meist noch genügend Luft. In den S Bahnen (S1, S2,S5, etc ) dagegen wird es morgens wirklich voll. In anderen Städten auch deutlich voller.

*Voll heißt, dass im Berufsverkehr auch wirklich jeder Stehplatz belegt sein sollte.
Was genau definierst du als "jeder Stehplatz belegt"?
Finde die Aussage sehr pauschal dafür, dass zu Schulzeiten das Fahrpersonal teils die Türen nicht zu bekommt, da im Innenraum kaum Platz zum Stehen ist. Und das nicht nur auf der S1/S2/S5.
 
Was genau definierst du als "jeder Stehplatz belegt"?
Finde die Aussage sehr pauschal dafür, dass zu Schulzeiten das Fahrpersonal teils die Türen nicht zu bekommt, da im Innenraum kaum Platz zum Stehen ist. Und das nicht nur auf der S1/S2/S5.
Wenn wir davon ausgehen, dass die Bahn dann auch wirklich voll sind und nicht irgendjemand nur zu faul war, aus der Lichtschranke zu gehen,
sollte genau das in der HVZ das Ziel sein. Alles was mehr "Raum" in der Bahn lässt, ist dann komfort.
Ob das in der Innenstadt oder Richtung Heide besser aussieht weiß ich mangels Erfahrung nicht,
aber alles was auch Richtung Durlach kommt, ist nicht mal ansatzweise voll, höchstens einzelne S4, S5er.
 
Wenn wir davon ausgehen, dass die Bahn dann auch wirklich voll sind und nicht irgendjemand nur zu faul war, aus der Lichtschranke zu gehen,
sollte genau das in der HVZ das Ziel sein. Alles was mehr "Raum" in der Bahn lässt, ist dann komfort.
Ob das in der Innenstadt oder Richtung Heide besser aussieht weiß ich mangels Erfahrung nicht,
aber alles was auch Richtung Durlach kommt, ist nicht mal ansatzweise voll, höchstens einzelne S4, S5er.
Die Bahn bzw den Bus voll zu stopfen bis zur maximal zulässigen Grenze, bzw bis zu dem Punkt von "nichts mehr geht" ist genau nicht das Ziel, auch nicht zur HVZ. Denn der ÖPNV soll ja so nutzbar sein, dass sich dort jeder Fahrgast wohlfühlt und den ÖPNV auch gerne nutzt, denn in der Alternative dem Individualverkehr habe ich ganz sicher einen Sitzplatz.
Zudem sind die dann die Fahrpläne und die Haltezeiten nicht mehr schaffbar, weil du kannst dir sicher sein dass an einem Zwischenhalt der Fahrgast aussteigen will und muss der in der Mitte vom Fahrzeug sitzt. Wenn du dann Heltezeiten von 1 Minute für einen Zwischenhalt hast, hast du auch nichts gewonnen.
Zudem muss so ein Fahrzeug bei einem Unfall oder Brand schnell evakuierbar sein, das ist bei einem solchen Füllegrad wie du ihn dir zur HVZ vorstellst nicht möglich. Bei einem Linienbus gibt es eine festgelegte Anzahl von Fahrgästen die im stehen befördert werden darf.

Dass es in anderen Städten regelmäßig zur HVZ zu Überfüllungen kommt ist so, sollte aber nicht das Ziel sein, das ist nämlich weder Wirtschaftlich, weil es eher einen Fahrzeugmehrbedarf verursacht durch die weiter ansteigende Verspätung während der Fahrt, außer dem Verkehrsbetrieb ist der Fahrplan egal, noch sorgt es dauerhaft für eine hohe ÖPNV Nachfrage bei den Fahrgästen die eine Alternative haben.
 
Die Bahn bzw den Bus voll zu stopfen bis zur maximal zulässigen Grenze, bzw bis zu dem Punkt von "nichts mehr geht" ist genau nicht das Ziel, auch nicht zur HVZ. Denn der ÖPNV soll ja so nutzbar sein, dass sich dort jeder Fahrgast wohlfühlt und den ÖPNV auch gerne nutzt, denn in der Alternative dem Individualverkehr habe ich ganz sicher einen Sitzplatz.
Zudem sind die dann die Fahrpläne und die Haltezeiten nicht mehr schaffbar, weil du kannst dir sicher sein dass an einem Zwischenhalt der Fahrgast aussteigen will und muss der in der Mitte vom Fahrzeug sitzt. Wenn du dann Heltezeiten von 1 Minute für einen Zwischenhalt hast, hast du auch nichts gewonnen.
Zudem muss so ein Fahrzeug bei einem Unfall oder Brand schnell evakuierbar sein, das ist bei einem solchen Füllegrad wie du ihn dir zur HVZ vorstellst nicht möglich. Bei einem Linienbus gibt es eine festgelegte Anzahl von Fahrgästen die im stehen befördert werden darf.

Dass es in anderen Städten regelmäßig zur HVZ zu Überfüllungen kommt ist so, sollte aber nicht das Ziel sein, das ist nämlich weder Wirtschaftlich, weil es eher einen Fahrzeugmehrbedarf verursacht durch die weiter ansteigende Verspätung während der Fahrt, außer dem Verkehrsbetrieb ist der Fahrplan egal, noch sorgt es dauerhaft für eine hohe ÖPNV Nachfrage bei den Fahrgästen die eine Alternative haben.
Ich habe schon unterstellt, dass ein normaler Fahrplan ohne Verspätungen existiert. Da muss man auch nicht jede Eventualität raussuchen...
Genauso wenig wie HVZ "an sich" wirtschaftlich ist, sondern eine gleichmäßige Auslastung. Aber wir leben leider nicht in einer idealisierten Welt.

ÖPNV muss für die Privatperson wirtschaftlich im Sinne von Kosten/Zeit/Planbarkeit sein. Wenn ich mich wohlfühlen will, gebe ich Geld ein Auto oder ein Taxi aus. Das Deutschlandticket macht ja den Nahverkehr auch nicht komfortabler, sondern einfach nur billiger, bei bestenfalls gleicher Zeit. Ich zitiere ich mal kurz Wikipedia: "Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist mithin ein öffentlich zugängliches Massenverkehrsmittel. "
 
Ich habe schon unterstellt, dass ein normaler Fahrplan ohne Verspätungen existiert. Da muss man auch nicht jede Eventualität raussuchen...
Genauso wenig wie HVZ "an sich" wirtschaftlich ist, sondern eine gleichmäßige Auslastung. Aber wir leben leider nicht in einer idealisierten Welt.
Wie willst du, wenn du Fahrzeuge zur HVZ füllst wie du dir das vorstellst, in der U-Strab in Karlsruhe den Verkehr abweickeln und damit einen fahrbaren Fahrplan aufstellen? Nimmst du bei einer so gefüllten Bahn wie du dir das vorstellst eine Haltezeit von 1 Minute an der Haltestelle Marktplatz Kaiserstraße an, dann kannst du maximal 4 Linien in einem 10 Minuten Takt verkehren lassen wenn du noch die Zeit drauf rechnest die das Signal braucht um wieder "auf Fahrt" zu gehen und die nächste Bahn braucht um an die Haltestelle zu fahren und du noch etwas Pufferzeit drauf rechnest. Aktuell haben wir in der HVZ an der Haltestelle Marktplatz Kaiserstraße 3 Linien im 10 Minuten Takt in der HVZ und die S1/S11 im 5/10 Minuten Takt, das funktioniert aber nur weil die Bahnen nicht alle zur HVZ völlig überfüllt sind.
ÖPNV muss für die Privatperson wirtschaftlich im Sinne von Kosten/Zeit/Planbarkeit sein. Wenn ich mich wohlfühlen will, gebe ich Geld ein Auto oder ein Taxi aus. Das Deutschlandticket macht ja den Nahverkehr auch nicht komfortabler, sondern einfach nur billiger, bei bestenfalls gleicher Zeit. Ich zitiere ich mal kurz Wikipedia: "Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist mithin ein öffentlich zugängliches Massenverkehrsmittel. "
Du lieferst die perfekte Erklärung warum der ÖPNV in Deutschland so einen schlechten Ruf hat und warum wir keine "Verkehrswende" hinbekommen. Der ÖPNV ist zwar ein "Massenverkehrsmittel", aber das bedeutet eben nicht dass das ÖPNV Angebot nicht für alle Fahrgäste attraktiv und ein Wöhlführlort sein soll. Das Ziel der "Verkehrswende" ist es ja gerade dass möglichst viele Fahrgäste den ÖPNV so attraktiv finden und sich dort so wohlfühlen, dass sie trotz vorhandenem Auto möglichst oft den ÖPNV nutzen.
Das macht zB den ÖV in der Schweiz so attraktiv, sodass auch Fahrgäste die das Geld haben sich ein Luxusauto leisten zu können den ÖV nutzen, weil er eben ein "Wohlfühlort" ist. Du kannst dich in der Schweiz quasi "blind" darauf verlassen auch in der HVZ immer einen Sitzplatz zu bekommen egal ob in der 1. Klasse oder in der 2. Klasse und das funktioniert genau so im Tram oder im Im Bus.
Wenn nämlich alle die Fahrgäste die bisher entlang der Durlacher Allee den ÖPNV nutzen obwohl sie Auto haben oder das Geld sich ein Auto oder ein Taxi leisten zu können das in der HVZ tun und die Durlacher Allee damit nutzen, dann fährst du da ganz schnell nicht mehr freiwillig mit dem Fahrrad, weil dann hast du da den 3-4 fachen Auto Verkehr wie jetzt.
 
ÖPNV muss für die Privatperson wirtschaftlich im Sinne von Kosten/Zeit/Planbarkeit sein. Wenn ich mich wohlfühlen will, gebe ich Geld ein Auto oder ein Taxi aus. Das Deutschlandticket macht ja den Nahverkehr auch nicht komfortabler, sondern einfach nur billiger, bei bestenfalls gleicher Zeit. Ich zitiere ich mal kurz Wikipedia: "Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist mithin ein öffentlich zugängliches Massenverkehrsmittel. "
Der Begriff "Massenverkehrsmittel" hat weder mit der Auslastung noch mit dem Komfort etwas zu tun. Er definiert nur, dass das Verkehrsmittel Güter oder Personen in großen Mengen transportiert, die Ausführung kann aber unterschiedlich sein.

Außerdem kann auch der ÖPNV komfortabel gestaltet werden. Für kurze Fahrtzeiten in der Straßenbahn/im innerstädtischen Busverkehr reichen einfache Sitzplätze aus, im Regionalverkehr gibt es häufig etwas komfortablere Sitze, eine Toilette, WLAN, Tische etc.

Du kannst dich in der Schweiz quasi "blind" darauf verlassen auch in der HVZ immer einen Sitzplatz zu bekommen egal ob in der 1. Klasse oder in der 2. Klasse und das funktioniert genau so im Tram oder im Im Bus.
Naja, auch in der Schweiz wird es in der HVZ hoch ausgelastete Busse und Bahnen geben 😉
 
Wie willst du, wenn du Fahrzeuge zur HVZ füllst wie du dir das vorstellst, in der U-Strab in Karlsruhe den Verkehr abweickeln und damit einen fahrbaren Fahrplan aufstellen? Nimmst du bei einer so gefüllten Bahn wie du dir das vorstellst eine Haltezeit von 1 Minute an der Haltestelle Marktplatz Kaiserstraße an, dann kannst du maximal 4 Linien in einem 10 Minuten Takt verkehren lassen wenn du noch die Zeit drauf rechnest die das Signal braucht um wieder "auf Fahrt" zu gehen und die nächste Bahn braucht um an die Haltestelle zu fahren und du noch etwas Pufferzeit drauf rechnest. Aktuell haben wir in der HVZ an der Haltestelle Marktplatz Kaiserstraße 3 Linien im 10 Minuten Takt in der HVZ und die S1/S11 im 5/10 Minuten Takt, das funktioniert aber nur weil die Bahnen nicht alle zur HVZ völlig überfüllt sind.

Du lieferst die perfekte Erklärung warum der ÖPNV in Deutschland so einen schlechten Ruf hat und warum wir keine "Verkehrswende" hinbekommen. Der ÖPNV ist zwar ein "Massenverkehrsmittel", aber das bedeutet eben nicht dass das ÖPNV Angebot nicht für alle Fahrgäste attraktiv und ein Wöhlführlort sein soll. Das Ziel der "Verkehrswende" ist es ja gerade dass möglichst viele Fahrgäste den ÖPNV so attraktiv finden und sich dort so wohlfühlen, dass sie trotz vorhandenem Auto möglichst oft den ÖPNV nutzen.
Das macht zB den ÖV in der Schweiz so attraktiv, sodass auch Fahrgäste die das Geld haben sich ein Luxusauto leisten zu können den ÖV nutzen, weil er eben ein "Wohlfühlort" ist. Du kannst dich in der Schweiz quasi "blind" darauf verlassen auch in der HVZ immer einen Sitzplatz zu bekommen egal ob in der 1. Klasse oder in der 2. Klasse und das funktioniert genau so im Tram oder im Im Bus.
Wenn nämlich alle die Fahrgäste die bisher entlang der Durlacher Allee den ÖPNV nutzen obwohl sie Auto haben oder das Geld sich ein Auto oder ein Taxi leisten zu können das in der HVZ tun und die Durlacher Allee damit nutzen, dann fährst du da ganz schnell nicht mehr freiwillig mit dem Fahrrad, weil dann hast du da den 3-4 fachen Auto Verkehr wie jetzt.
Wenn wir volle Bahnen unterstellen, reicht im Stadtbahntunnel bei einigen Linien aber auch ein 15 oder 20 Minuten Takt.
Wir unterstellen ja gerade, dass die Bahnen heute "gemütlich" gefüllt sind und dabei ein 10 Minuten Takt notwendig ist.

Bei Stammstrecken mit hohen Zugfolgezahlen ist grundsätzlich eine größere Gefäßgröße bei geringerer Frequenz zu bevorzugen, da Mindestabstand der Bahnen, Bremsen und Beschleunigen, eben reduziert werden kann. Natürlich geht das nicht beliebig, da eben irgendwann auch die Attraktivität leidet.

Wollen wir am Verkehrswende, Klimawandel, etc. Arbeiten, muss sich dann aber eben auch das Mindset ändern, dass man eben innerstädtisch keinen Sitzplatz, USB, etc. erwartet.

Übrigens unterscheidet sich der Motorisierungsgrad zwischen Deutschland und der Schweiz kaum und das obwohl die Siedlungsstruktur in der Schweiz deutlich kompakter ist (einfach weil es auch auf der Bergspitze schlecht wohnt).
 
Wenn wir volle Bahnen unterstellen, reicht im Stadtbahntunnel bei einigen Linien aber auch ein 15 oder 20 Minuten Takt.
Wir unterstellen ja gerade, dass die Bahnen heute "gemütlich" gefüllt sind und dabei ein 10 Minuten Takt notwendig ist.

Bei Stammstrecken mit hohen Zugfolgezahlen ist grundsätzlich eine größere Gefäßgröße bei geringerer Frequenz zu bevorzugen, da Mindestabstand der Bahnen, Bremsen und Beschleunigen, eben reduziert werden kann. Natürlich geht das nicht beliebig, da eben irgendwann auch die Attraktivität leidet.

Wollen wir am Verkehrswende, Klimawandel, etc. Arbeiten, muss sich dann aber eben auch das Mindset ändern, dass man eben innerstädtisch keinen Sitzplatz, USB, etc. erwartet.
Wie die Beschreibung der Zustände in der Schweiz zeigt, ist ohne Komfort aber keine Verkehrswende machbar, weil ohne ihn nur die total Überzeugten und die, die keine richtige Alternative haben, den Öpnv nutzen. Man kann auch ein Mindset nicht einfach so ändern. Außerdem finde ich einen Sitzplatz haben auch keine überzogene Erwartung. Und wenn du den Takt jetzt noch weiter verschlechtert, wird der ÖPNV auch mit geändertem Mindset (was ich für schwer möglich und auch nicht richtig halte) unattraktiver, weil er dann noch langsamer wird, als er eh schon ist.
 
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Naja, auch in der Schweiz wird es in der HVZ hoch ausgelastete Busse und Bahnen geben 😉
Habe ich in der Schweiz in 20 Jahren die ich jetzt regelmäßig zu allen möglichen Jahreszeiten und Tages- und Nachtzeiten quasi noch nie (unterer Promillebereich) bei insgesamt mehreren 10.000 Bus- und Bahnfahrten erlebt.
In der HVZ werden rund um Zürich (größter Ballungsraum der Schweiz, wenn auch nicht Bundeshauptstadt) bei der S-Bahn bis zu 9 Doppelstockwagen aufgeboten, im Regional- und Fernverkehr bis zu 16 Doppelstockwagen. Auch um die Bundeshauptstadt Bern und rund um den Ballungsraum Genf-Lausanne sieht das nicht viel anders aus.

Bei den VBZ wird Mo-Sa bei Tram und Stadtbus ein 7 Minuten Takt als Standard angeboten, zur HVZ teilweise auf einen 4 Minuten Takt verdichtet. Da braucht man weder einen Fahrplan noch hat man das "Problem" einen Sitzplatz zu finden...


So als Beispiel der Fahrplan der Tramlinien 2 https://online.fahrplaninfo.zvv.ch/storage/pdf/j25/01/ah_01002A/ah_01002A_j25_a_07003.pdf und 7 https://online.fahrplaninfo.zvv.ch/storage/pdf/j25/01/ah_01007A/ah_01007A_j25_a_02575.pdf und der Gelenktrollybus Linie 46 wo die VBZ einen 3,75 Minuten Takt zu HVZ anbieten https://online.fahrplaninfo.zvv.ch/storage/pdf/j25/02/ah_02046A/ah_02046A_j25_a_02140.pdf
 
Wenn wir volle Bahnen unterstellen, reicht im Stadtbahntunnel bei einigen Linien aber auch ein 15 oder 20 Minuten Takt.
Wir unterstellen ja gerade, dass die Bahnen heute "gemütlich" gefüllt sind und dabei ein 10 Minuten Takt notwendig ist. Wollen wir am Verkehrswende, Klimawandel, etc. Arbeiten, muss sich dann aber eben auch das Mindset ändern, dass man eben innerstädtisch keinen Sitzplatz, USB, etc. erwartet.
Neben dem Komfort während der Fahrt ist auch der Takt ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Verkehrsmittelwahl. Ein 10-Minuten-Takt ist durch die höhere Flexibilität für die Fahrgäste deutlich attraktiver als ein 20-Minuten-Takt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn wir volle Bahnen unterstellen, reicht im Stadtbahntunnel bei einigen Linien aber auch ein 15 oder 20 Minuten Takt.
Wir unterstellen ja gerade, dass die Bahnen heute "gemütlich" gefüllt sind und dabei ein 10 Minuten Takt notwendig ist.

Bei Stammstrecken mit hohen Zugfolgezahlen ist grundsätzlich eine größere Gefäßgröße bei geringerer Frequenz zu bevorzugen, da Mindestabstand der Bahnen, Bremsen und Beschleunigen, eben reduziert werden kann. Natürlich geht das nicht beliebig, da eben irgendwann auch die Attraktivität leidet.

[...]
Das ist wie schon geschrieben wurde ein großer Denkfehler und sorgt dafür dass der ÖPNV als unattraktiv wahrgenommen wird von denen die eine Alternative haben oder sich Alternativen leisten können.

Vor rund 15 Jahren wurde in Stuttgart bei der Stadtbahn Sonntags zwischen 10 Uhr und 18 Uhr von einem 12-Minuten Takt auf einen 10-Minuten Takt umgestellt, um das möglichst Kostenneutral zu halten wird dafür Sonntags von Betriebsbeginn bis 10 Uhr und von 18 Uhr bis Betriebsschluss nur ein 15-Minuten Takt angeboten. Seit dem sind die Stadtbahnen an Sonntagen von Jahr zu Jahr voller geworden, mit einem Nachfrage Knick bei Corona aber seit dem schon wieder über dem Vor Corona Niveau. Bei einem 10-Minuten Takt ist der ÖPNV quasi so attraktiv wie das Auto/taxi, da quasi "sofort" verfügbar.

Es gibt ja Gründe warum die S-Bahn in Stuttgart Mo-Fr von 6 Uhr bis 21 Uhr im 15 Minuten Takt, das ist der maximal mögliche Takt bei 6 Linien in der Stammstrecke, durchgängig bei allen Linien die meisten Fahrten durchgängig die maximal mögliche Kapazität einer 3fach Traktion der Baureihen 423 bzw 430 bestellt ist und in der Regel auch gefahren wird. Auch wenn diese Kapazität nicht durchgängig gebraucht wird, es ist eben attraktiv sich darauf verlassen zu können einen Sitzplatz zu bekommen, auch zur HVZ.
 
Neben dem Komfort während der Fahrt ist auch der Takt ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Verkehrsmittelwahl. Ein 10-Minuten-Takt ist durch die höhere Flexibilität für die Fahrgäste deutlich attraktiver als ein 20-Minuten-Takt.
Dazu – bei einem 10-min-Takt beträgt die durchschnittliche Wartezeit fünf Minuten. Bei einem 20-min-Takt sind es schon zehn Minuten, und die schlimmstmögliche Wartezeit rückt auch schon in die Nähe der typischen Gesamtfahrzeit im innerstädtischen Bereich.

Zweitens, Anschlüsse. Aus einer Vielzahl von verschiedenen Fahrplanzwängen wird es in realen Netzen nie möglich sein, alle denkbaren (oder auch nur die wesentlich sinnvollen) Anschlussbeziehungen zu optimieren. Bei 20-min-Takten wird das dann schon unschön, wenn sich Anschlüsse verpassen, und man hat den Wartezeiteffekt gleich mehrfach bei jedem Umstieg extra erneut. Bei 10-min-Takten sind abgestimmte Anschlüsse zwar noch nicht völlig egal (das fängt meiner Meinung nach eher bei 5- bis allenfalls 7,5-min-Takten an), aber wenn es mal nicht klappt, ist es auch nicht mehr soo tragisch.
 
Warum muss eigentlich Karlsruhe so massiv am ÖPNV sparen und andere Städte wie Stuttgart oder Freiburg nicht?
Freiburg und Stuttgart sparen halt eher an anderer Stelle wie am ÖPNV, bzw sind eher bereit für einen guten ÖPNV Schulden aufzunehmen. Dazu kommt dass die Verkehrsbetriebe in Stuttgart und Freiburg anders wirtschaften wie die VBK.
In Freiburg werden fast jedes Jahr 1-5 neue Straßenbahnwagen gekauft und eine entsprechende Anzahl an "alten Fahrzeugen" abgestellt. Dadurch gibt es zwar mehrere Fahrzeugtypen und Fahrzeuggenerationen , aber die Investitionskosten und die Abschreibungskosten verteilen sich wesentlich kalkulierbarer und über einen deutlich weiteren Zeitraum. Im Busbereich ist es in Freiburg ähnlich nur mit mehr Fahrzeugen, da werden jedes Jahr um die 15 Busse neu beschafft und eine entsprechende Anzahl ausgemustert.

In Stuttgart ist es bei der Stadtbahn ähnlich, da werden jedes Jahr je nach Finanzlage 5-20 Stadtbahnwagen neu beschafft und dementsprechend ab der nächsten Beschaffung wird die erste Generation nach über 40 Jahren Einsatz ausgemustert. Die vor etwa 10 Jahren in Eigenleistung "Genralsanierten Wagen" müssen noch etwa 10 - 15 Jahre durchhalten und gehen dann nach etwa 50 Einsatzjahren außer Dienst. Im Busbereich ist das in Stuttgart ähnlich, da werden jedes Jahr etwa 30 Busse neu beschafft und ungefähr die gleiche Anzahl an Fahrzeugen wird nach etwa 15 Jahren Einsatz ausgemustert und zu fast 100% noch für ein ordentliches Geld weiter verkauft. In Stuttgart rechnet die SSB dass sie für 2 gebraucht verkaufte Busse ungefähr einen neuen Bus kaufen kann ohne Geld drauf legen zu müssen.

In Karlsruhe bekommt man das mit dem kontinuierlichen Beschaffungs- und Verkaufsprozess nicht hin weder bei der AVG noch bei der VBK.
 
Für mich sind die konkreten Einsparungen weniger stark wie befürchtet. Dies dürfte insbesondere an den in der Vorlage genannten 10% maximale Einsparungen gem. ÖDLA bzw. Tunnel NKI. Die erwarteten 5 Mio € wirken bei dem erwarteten Anstieg des Defizits auch wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Insgesamt ist das Papier durchzogen von politischen Abhängigkeiten („alle Stadtteile sollen betroffen sein“), was dazu führt, dass ein dauerhafter 20 min Takt auf der Linie 5 auch Mo-Fr fehlt. Das die Verstärker der Linie 3E aufgeführt sind, ist doch auch mehr ein Buchungstrick. Wann sind die denn das letzte Mal gefahren?

Kernproblem ist eh, dass viele Fixkosten bleiben. Man nehme nur mal den gesamten Verwaltungsoverhead, der sicher nicht um 10% sinkt. Man hat weniger Verkehr auf der Straße, aber viele Kosten bleiben.
 
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