Reaktivierung (stillgelegter) Strecken wird vom MVI untersucht

Sind die nicht eh so alt wie die beim Hbf, die langsam abgängig sind?
Sie sind m. W. nicht aus dem gleichen Stahl von 1906, der bei erlöschendem Bestandsschutz nicht mehr nach aktuellem Regelwerk statisch nachgewiesen werden kann. Bei der Weiherfeldbrücke hat da selbst die massive Rückendeckung vom Denkmalschutz und Gutachten vom KIT keinen Prüfstatiker überzeugen können. So schlimm dürfte es hier nicht sein.

mindestens vier Tage Vollsperrung

Ein Bauwerk dieser Masse in vier Tagen einschieben mit Kabelsicherung, Rückbau und Wiederherstellen Gleise und Oberleitung dürfte bei einem Neubau knapp funktionieren, aber mit Abbruch Bestand hätte ich eine gute Woche geschätzt.


Was hier wohl ein größeres Problem sein könnte.
Problem dürfte untertrieben sein. Herstelllage, Lehrgerüst und Verschubbahn im Bereich Durlacher Allee sehe ich fast definitiv ausgeschlossen. Die Variantenentscheidung an der Stelle dürfte eher in Richtung Einheben fallen.

Da die Verschwenkung für den Mittelbahnsteig auch etwas Länge braucht
Da wo du die Gleise hinschwenkst, liegen Kabelkanäle und stehen Oberleitungsmasten. Die müssen vorab in neuer Lage hergestellt werden - dort oben in (eingleisigen) Sperrungen. Aber passt dann die Breite des Bahndamms noch?

Ob man die gleiche Brücke in grün einschiebt oder ob man sie dabei breiter macht ...
ergibt eine deutlichen Unterschied in der Sperrdauer, weil du die Verbreiterung in den Anschlussbereich weiterführen musst entweder
  • vor dem Einschub mit mehr Gleisquerverbau und Arbeiten im Druck- und Gefahrenbereich der Gleise mit Sperrung
  • nach dem Einschub mit mehr Zeitbedarf zwischen Einschub und Wiederherstellung der Strecke
 
Am sinnvollsten wäre so ein Haltepunkt wohl zwischen Durlacher Allee und Gerwigstraße. Da wird es aber dann zwischen den beiden Brücken über die Strassen eng , wenn man 210 m Bahnsteiglänge unterbringen will.
Nach meiner Messung auf Google Earth beträgt der Abstand zwischen den beiden Brückenoberbauten 201,4 Meter.

Um einen idealen Umsteigepunkt zwischen Eisen- und Straßenbahn an dieser Stelle schaffen zu können, wäre es allerdings auch günstiger, wenn die Straßenbahnstrecke im Bereich der Ostringkreuzung immer noch ebenerdig läge. Gut, im Zuschütten von Unterführungen hat man in Karlsruhe ja inzwischen Übung... :devilish:
 
Sie sind m. W. nicht aus dem gleichen Stahl von 1906,
Stahlsorte kann ich als Laie natürlich nicht beurteilen, aber jedenfalls stammen sie, gerade noch mal in alten Karten gestöbert, alle aus dem Projekt "Hbf-Verlegung" und keinem älteren Projekt wie Güerumgehung o.ä.
 
Um einen idealen Umsteigepunkt zwischen Eisen- und Straßenbahn an dieser Stelle schaffen zu können, wäre es allerdings auch günstiger, wenn die Straßenbahnstrecke im Bereich der Ostringkreuzung immer noch ebenerdig läge.
Dann würde man ja auch die Haltestelle verlegen von IKEA-Haupteingang, XXXL, Großmarkt, Wertkaufbus (gibt's den noch?) und späterer ESG-Frankonia-Bebauung weg, was aus Straßenbahnsicht eher suboptimal wäre ...
Eine vernünftige fußläufige Verbindung wäre wünschenswert, vorlaufen bis zur Ampel am Ostring wäre blöd ... Evtl. hilft ja die Tieflage sogar, wenn man einen Steg über die Schlucht platzieren könnte ....
 
Stahlsorte kann ich als Laie natürlich nicht beurteilen, aber jedenfalls stammen sie, gerade noch mal in alten Karten gestöbert, alle aus dem Projekt "Hbf-Verlegung" und keinem älteren Projekt wie Güerumgehung o.ä.

Ich habe nochmal in meinen Unterlagen gestöbert. Die "bauartgleichen vier Stahlbrücken" waren/sind lt. Denkmalschutz
  • Mittelbruchstraße
  • Schwarzwaldstraße (bereits erneuert)
  • Weiherfeldstraße (bereits erneuert)
  • Petergraben
Alles andere ist anscheinend nicht die gleiche Bauart / der gleiche Hersteller - was nicht heißen muss, das man nicht Probleme mit vergleichbarem Ergebnis bekommen kann...

Wertkaufbus (gibt's den noch?)
Definitiv nicht mehr. Ich glaube, der wurde noch zu Zeiten von Walmart eingestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe nochmal in meinen Unterlagen gestöbert. Die "bauartgleichen vier Stahlbrücken" waren/sind lt. Denkmalschutz
  • Mittelbruchstraße
  • Schwarzwaldstraße (bereits erneuert)
  • Weiherfeldstraße (bereits erneuert)
  • Petergraben
Alles andere ist anscheinend nicht die gleiche Bauart / der gleiche Hersteller - was nicht heißen muss, das man nicht vergleichbare
Probleme bekommen kann...
Petergraben und nicht Ettlinger Straße? Weil letztere sieht, im Gegensatz zum Petergraben, der in der Mittelbruchstraße doch deutlich ähnlicher, während Durlacher Allee eher nach Dutzendware aussieht ...
 
PS: Laut Randnotiz im B-Plan zu den Kleingärten Mittelbruchstr. hätte selbige doch schon längst Baustelle sein müssen?
 
Petergraben und nicht Ettlinger Straße? Weil letztere sieht, im Gegensatz zum Petergraben, der in der Mittelbruchstraße doch deutlich ähnlicher, während Durlacher Allee eher nach Dutzendware aussieht ...

Das steht hier so, was aber nicht heißt, dass es stimmen muss ;-) Das sind Unterlagen aus einem Prüflauf und beim Durchblättern ist mir auch wieder ins Auge gefallen, das bei der Weiherfeldstraße unterschiedliche Baujahre genannt werden, weil es Unterlagen (auch Pläne) aus einer reinen statischen Nachrechnung kurz nach der Fertigstellung gibt...

PS: Laut Randnotiz im B-Plan zu den Kleingärten Mittelbruchstr. hätte selbige doch schon längst Baustelle sein müssen?

Planung läuft; irgendeine öffentliche Veranstaltung war auch schon - m. W. war das die vorgezogene Öffentlichkeitsbeteiligung vor Planfeststellung.
 
Das könnte eng werden laut Entwurf : stündlich 46 an 14 ab S Bahn aus/nach Mannheim zweistündlich 50 an 10 ab Express aus/nach Germersheim/Graben-Neudorf, FV dann erst zweistündlich 54 an 06 ab von Frankfurt nach Lyon.
Hmmm ... Dann doch lieber Mittelbahnsteig, mind. eine Brücke dafür ganz neu und noch 'n 2. Gleiswechsel bei Hagsfeld (warum ist da nur einer?), dann können die Züge im Gleiswechselbetrieb aneinander vorbei ...
Nicht vergessen - die S-Bahn/ex-RB soll halbstündlich fahren und hätte ihre Eigenkreuzung irgendwo vor dem Esig des Hauptbahnhofes - bei Verspätung der aus Mannheim kommenden Fahrt entsprechend Richtung Hagsfeld verschoben.
( Kurvenradien für mindestens 160 km/h)
180 km/h.
 
Auch die BNN berichten in einem Online-Artikel zum Thema:

BNN schrieb:
Alte Gleise, neue Strecken - Weitere Stadtbahntrassen?

Die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken ist ein Anliegen des grünen Landesverkehrsministers Winfried Hermann (die BNN berichteten). Seine Parteifreunde im Kreistag des Landkreises Karlsruhe unterstützen ihn darin – und gehen noch einen Schritt weiter. Per Pressemitteilung plädieren sie zudem für den Bau neuer Strecken im Sinne eines Lückenschlusses des Nahverkehrsnetzes auf der Schiene in der Region. Konkret geht es um die Abschnitte Graben-Neudorf – Hochstetten sowie Spöck – Bruchsal und Gochsheim – Flehingen.

Förderung vom Land?
Am konkretesten ist wohl die Überlegung für die Reaktivierung des rund 6,5 Kilometer langen Abschnittes von Graben-Neudorf nach Hochstetten. Dieser findet sich auch in der 41 Positionen umfassenden Liste des Ministers, die bis Ende 2020 untersucht werden sollen. Für eine etwaige Reaktivierung werden Fördermittel in Aussicht gestellt. Die ersten 100 Kilometer reaktivierter Bahnstrecken will das Land nach dem Landesstandard im Schienenpersonennahverkehr selbst finanzieren.

Stilllegung 1967
Der Abschnitt Graben-Neudorf – Hochstetten wurde nach Angaben der Kreis-Grünen 1967 stillgelegt. Er war Teil der ersten Bahnstrecke von Karlsruhe nach Mannheim, die ehedem über Neureut nach Eggenstein und Leopoldshafen weiter nach Norden führte. Noch heute lässt sich der Streckenverlauf ohne Brücken nachvollziehen – ein gerader Weg im Wald. Die Grünen wollen, dass in einem ergebnisoffenen Verfahren die mögliche Trasse ausgewählt werden soll, die die Fahrgäste am besten erreicht. Die alte Trasse führte laut der Information der Grünen in einem großen Bogen um Graben herum.

Neuer Knotenpunkt

Die Aktivierung wäre aus Sicht der Grünen insoweit besonders interessant, als in Graben-Neudorf ein Knotenpunkt zwischen zwei Linien entstehen könnte. Zum einen wäre die Stadtbahnlinie bis Hochstetten durchgebunden bis Graben-Neudorf, zum anderen bestünde dort ein Übergang in die S-Bahn-Achse von Bruchsal nach Germersheim beziehungsweise Anschluss an die Bahn weiter Richtung Mannheim.

Teil der „Rheinbahn“
Die „Rheinbahn“, die Eggenstein und Leopoldshafen bediente, startete 1870. Schon 1895 fuhr freilich die Hardtbahn über Blankenloch nach Norden, weshalb die „Rheinbahn“ etwas ins verkehrliche Abseits geriet.
Die von den Grünen zudem angesprochene Trasse Spöck – Bruchsal ist keine neue Idee. Die Verlängerung der bestehenden Stadtbahnlinie über Stutensee hinaus in den Bahnhof Bruchsal stand vor gut einem Jahrzehnt schon einmal auf der Agenda, wurde seinerzeit aber wegen eines ungünstigen Kosten-Nutzen-Verhältnisses zu den Akten gelegt. Hintergrund damals war, dass die Strecke in einem komplizierten Verfahren in den Bahnhof hätte geholt werden müssen. Mit dem Bau der Bahnstadt und der dorthin geöffneten Bahnhofsunterführung nach Westen ergäben sich ganz neue Möglichkeiten für die Verlängerung ab Spöck, sagt Otto Mansdörfer von den Grünen.

Gochsheim – Flehingen?
Als „noch am weitesten weg“ sieht er im Moment die Querverbindung der Kraichgau-Orte Gochsheim und Flehingen. Beide haben bereis Stadtbahnanschluss. Gochsheim liegt an der Achse der S32 von Menzingen über Bruchsal nach Karlsruhe, Flehingen an der S4 von Bretten nach Karlsruhe.

Landkreis „aufgeschlossen“

Seitens des Landkreises gibt es im Grundsatz Unterstützung. Landrat Christoph Schnaudigel sagt, man müsse bezüglich der Trasse Graben – Hochstetten beim Land die Voraussetzungen und Fördermöglichkeiten genauer prüfen. „Wir sind da aufgeschlossen und wir brauchen einen besseren ÖPNV“, macht der Landrat klar. Je nach Fortgang der Dinge müsse man das Thema mit der AVG besprechen und dann auch den Nahverkehrsplan aktualisieren.

Wir brauchen einen besseren ÖPNV
Eine weitere reaktivierbare Strecke, die von Kreis-Grünen aber nicht angesprochen wurde, befindet sich zwischen Ettlingen-West und Ettlingen-Erbprinz. Diese würde sich eignen, um eine direkte Verbindung nach Karlsruhe Hauptbahnhof zu schaffen. Auch hierüber könne man nachdenken.
Was den Abschnitt Spöck – Bruchsal betreffe, räumt Schnaudigel ein, dass die Situation nach dem Durchstich der Bahnhofsunterführung in Bruchsal neue Gegebenheiten schaffe. Eine neue Betrachtung könnte durchaus in Erwägung gezogen werden.


Quelle: https://bnn.de/lokales/hardt/weitere-stadtbahntrassen

Ich wäre nachwievor auch dafür, eine enstprechende Verlängerung der S1/11 über Dettenheim, Rußheim nach Philipsburg mit einem Eilzugkonzept ab Hochstetten nochmals zu prüfen.

Viele Grüße,

Tobias
 
Wie mir nun auffiel, fehlt in der Liste eine vorstellbare Reaktivierung in der Region: Odenheim - Tiefenbach - Hilsbach. Zumindest über eine Reaktivierung des Abschnitts Odenheim - Tiefenbach ist, meine ich mich zu erinnern, auch schon mal nachgedacht worden, natürlich als Verlängerung der S31.
 
Wegen Tiefenbach: Wäre natürlich interessant, ob die Strecke unter den 34 Stück ist, die bei der Voruntersuchung rausgeflogen sind?
 
Oder sie wurde nicht vorgeschlagen.
Die Vorgabe war eigentlich wohl: Gleise liegen noch und daher einfach zu reaktivieren ...
 
Kann wohl nicht sein, Linkenheim - Graben-Neudorf liegen ja auch keine Gleise mehr und bei Lückenschlüssen wie Gochsheim - Flehingen lagen noch nie welche...
 
Ich wäre nachwievor auch dafür, eine enstprechende Verlängerung der S1/11 über Dettenheim, Rußheim nach Philipsburg mit einem Eilzugkonzept ab Hochstetten nochmals zu prüfen.
Irgendwoher kam mir das bekannt vor - du meinst das da? Die Hardtbahn in ihrem jetzigen Zustand ist mit dem 10-min-Takt in der HVZ bereits komplett ausgelastet, und wenn du bestehende Fahrten in Eilzüge nördlich von Neureut umwandeln willst, musst du zum einen die Verschlechterung für die bestehenden Fahrgäste (schlechterer Takt und/oder längere Zugangswege zur verbleibenden Eilzug-Haltestelle) gegenrechnen, zum anderen passen dann die Kreuzungsmöglichkeiten nicht mehr.
 
Wie mir nun auffiel, fehlt in der Liste eine vorstellbare Reaktivierung in der Region: Odenheim - Tiefenbach - Hilsbach. Zumindest über eine Reaktivierung des Abschnitts Odenheim - Tiefenbach ist, meine ich mich zu erinnern, auch schon mal nachgedacht worden, natürlich als Verlängerung der S31.
Die Reaktivierung stelle ich mir problematisch vor. Der erste Abschnitt der alten Trasse in Odenheim ist zwar noch als unabhängiger Geh- und Radweg erhalten. Dort geht es aber sehr eng zu. Östlich der Utesstr. dient die Trasse nun aber als Erschließungsstrasse ( "Bergwiese") für ein Wohngebiet. Da müsste die Bahn wohl als Strassenbahn geführt werden um dortige Häuser nicht von ihren Straßenanschluß abzuschneiden. Ausserhalb von Odenheim ist die Trasse bis zur L552 noch erhalten. Dann gibt es einen Abschnitt der von Strasse bzw. Golfplatzgelände überbaut ist. Weiter führt die Trasse als Weg mitten im Golfplatzgelände und dann als Grünstreifen zwischen den Feldern bis zum Ortseingang/rand Tiefenbach. Dort wird die Trasse dann wieder als Erschließungstraße benutzt. Ich befürchte da ist inzwischen zu viel zugebaut.
 
Da müsste die Bahn wohl als Strassenbahn geführt werden um dortige Häuser nicht von ihren Straßenanschluß abzuschneiden
Das ist ja der große Vorteil des Karlsruher Systems, dass das bestens geht ... Und als Tram kann sie notfalls engere Kurven und größere Steigungen bewältigen als eine Eisenbahn und wäre flexibler bei Hindernissen auf der alten Trasse
In der Rundmail unseres Verbandes war beim Aufruf zu lesen:
"Gesucht sind vorrangig Strecken, die nicht entwidmet sind und deren Gleise oder zumindest deren Trasse noch vorhanden ist."
Die Widmung dürfte dort futsch sein?
Große Sorgen muss man sich da trotzdem nicht machen, denn im Gegensatz zu anderen Landesteilen, wo eine solche ministerielle Initiative nötig wäre, um was zu bewegen, sind wir hier im AVG-Land doch immer noch in einem relativen Schlaraffenland, wo man auch ohne solche Nachhilfe ein solches Projekt auf den Weg birngen könnte, sobald der temporär etwas angeschlagene Ruf mit Zugausfällen & Co. wieder gerichtet ist. Man weiß hier ja im Prinzip, was man an einem guten ÖV hat ...

Gochsheim - Flhingen zu betreiben ohne Gochsheim - Menzingen zu benachteiligen ... Hmmm ...
 
Zurück
Oben