Reaktivierung (stillgelegter) Strecken wird vom MVI untersucht

Hallo zusammen,

das Land bzw. das MVI hat ja vor längerer Zeit bei den Stadt- und Landkreisen Potential für die Reaktivierung (stillgelegter) Strecken abgefragt. Offensichtlich hat man auch Strecken im Großraum KA angmeldet, das ganze geht jetzt in eine Machbarkeitsstudie:

Land ist zur Förderung von Wiederinbetriebnahmen bereit

Das Land Baden-Württemberg will in den kommenden Jahren das Angebot im öffentlichen Nahverkehr deutlich steigern. Dazu gehört auch die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken. Verkehrsminister Hermann sagte am Montag in Stuttgart: „Viele der zwischen 1960 und 1990 stillgelegten Strecken haben auch heute noch ein hohes Fahrgastpotential. Das wollen wir dort wieder heben, wo eine Reaktivierung noch möglich ist.“

Erfolgreiche Reaktivierungen der vergangenen Jahre zeigen, dass manche Schienenstrecke viel attraktiver ist, als zuvor angenommen wurde. Dies gilt unter anderem für die beiden im Jahr 1996 wieder in Betrieb genommenen Bahnen Seehäsle zwischen Radolfzell und Stockach (Landkreis Konstanz) und Schönbuchbahn zwischen Böblingen und Dettenhausen, sowie für die 1999 reaktivierte Ammertalbahn zwischen Tübingen und Herrenberg.

Um die Mittel für Wiederinbetriebnahmen optimal einzusetzen, hat das Land eine vergleichende Machbarkeitsuntersuchung in Auftrag gegeben. Das Ergebnis wird Grundlage für eine Auswahl der zu fördernden Reaktivierungen sein. Bau und Betrieb müssten anschließend kommunal finanziert werden. Das Land kann Investitionen wie den Streckenausbau oder eine mögliche Elektrifizierung über das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGFVG) fördern. Außerdem können auch Mittel für die Schülerbeförderung bereitgestellt werden.

Das Ministerium hatte die Machbarkeitsuntersuchung bereits 2018 angestoßen. In einem Beteiligungsverfahren wurden von kommunale Gebietskörperschaften sowie von Verkehrsverbänden Vorschläge aus regionaler Sicht für mögliche Reaktivierungsstrecken eingeholt. Dabei wurden insgesamt 75 Strecken vorgeschlagen. Nach fachlicher Prüfung blieben 41 Strecken übrig, die für eine Reaktivierung in Frage kommen.

Bei diesen Bahnstrecken werden nun bis Ende 2020 das Fahrgastpotential sowie die erforderlichen Investitionen untersucht. Am Ende bleiben voraussichtlich 15 Strecken übrig. Wenn die kommunale Seite sich für eine Reaktivierung entscheidet, können Fördermittel vom Land beantragt werden.

Infrage kommen dabei Strecken von einem hohen Fahrgastpotential. Außerdem müssen die zu erwartenden Investitionskosten bei einem volkswirtschaftlichen Bewertungsverfahren einen positiven Nutzen erwarten lassen. Als besonderen Anreiz bietet das Land ferner an, auf den ersten 100 Kilometern reaktivierter Bahnstrecken auch den Zugbetrieb gemäß dem Landesstandard im Schienenpersonennahverkehr zu finanzieren.

Verkehrsminister Hermann betonte: „Das Verkehrsministerium nimmt in diesem Verfahren eine aktive und steuernde Rolle ein. Bis zum Herbst 2020 möchten wir wissen, welche Streckenreaktivierungen für die jeweiligen Regionen den größten volkswirtschaftlichen Nutzen bieten. Die Förderung dieser Wiederinbetriebnahmen durch das Land sind gut angelegtes Geld.“

Hier eine Liste: https://vm.baden-wuerttemberg.de/fi...ssemitteilung_Reaktivierung_Bahnnstrecken.pdf

Und hier eine Karte: https://vm.baden-wuerttemberg.de/fi...essemitteilung_Reaktivierung_Bahnstrecken.pdf

Dabei sind u.a. Karlsruhe-Neureut – Karlsruhe-Mühlburg, Graben-Neudorf – Hochstetten und Ettlingen West – Ettlingen Erbprinz.

Man kann vom MVI und Herrn VM Hermann ja echt halten was man will aber in Sachen Schieneninfrastruktur und Reaktivierung stillgelegter Strecken ist man echt auf Zack.


MfG


Tobias
 
Ich würde mich über eine Reaktivierung der Güterstrecke von Neureut nach Mühlburg mehr als freuen. Endlich mal eine vernünftige Anbindung von Knielingen an den HBF (es sei denn, man macht es wie am Knielinger Bhf im Stundentakt...)
 
Im Jahr 2013 gab PRO BAHN folgende Stellungnahme zum Nahverkehrsplan ab:

Auszug:

...

Ein wichtiges Anliegen des Fahrgastverbandes zur Steigerung der Attraktivität des Öffentlichen Verkehrs ist die Verkürzung der Reisezeiten. Folgende Maßnahmen müssen noch verstärkter umgesetzt werden:
Vorrang für Bahnen und Busse an allen Kreuzungen, möglichst ohne Geschwindigkeitsreduzierungen, durch rechtzeitige Vorrangsignalgebung.
Mehr Direktverbindungen mit Schnellbussen.
Verkürzung der Umsteigeverluste durch Optimierung der Fahrpläne.
Zusätzliche Express-S-Bahnen auf vorhandenen Gleisen zum Teil der DB: (Hochstetten) – Eggenstein – Neureut – Bhf Mühlburg – Hauptbahnhof – (Stutensee DB) und
(Albtal) – Ettlingen-Stadt – Bhf Ettlingen-West – Hauptbahnhof – Pforzheim.
Diese beiden zuletzt genannten Express-S-Bahnen könnten neben der Fahrzeitersparnis auch den innerstädtischen Straßenbahnverkehr entlasten.
...
 
Die Strecke Ettlingen West - Ettlingen Erbprinz / Schloss ist ja nicht wirklich stillgelegt, sondern dort gibt es halt nur keinen Fahrgastbetrieb. Dieser wäre absolut sinnvoll dort. Ich denke wenn man es dort richtig nutzen würde, könnte man dort vorallem mit dem Schülerverkehr eine deutlich Reduktion vom Busverkehr erreichen. Eine Haltestelle an der dortigen Realschule würde sicherlich viele Schüler nach Bruchhausen, Malsch oder Karlsruhe bringen. Je nachdem wie stark man die Strecke nutzt...
 
Ich dachte bei E-West - E-Stadt an einer Verlängerung einer "echten" Bahnlinie, die im Hbf ewig lange rumsteht, wie bspw. die S-Bahn RheinNeckar aus HD, die steht, außer wohl in der HVZ, fast 'ne Stunde rum ... Bei ka-news habe ich dazu einiges geschrieben.
Man müsste das mal mit dem Deutschlandtakt abgleichen, ob das so bleiben kann ...

Auch Mühlburg - Neureut ist nicht stillgelegt, sondern auch nur ohne (regulären *) ) Personenverkehr ...

*) Noch nicht so lange her, dass da mal ein Dampfzug unterwegs war ....
 
Ich dachte bei E-West - E-Stadt an einer Verlängerung einer "echten" Bahnlinie, die im Hbf ewig lange rumsteht, wie bspw. die S-Bahn RheinNeckar aus HD, die steht, außer wohl in der HVZ, fast 'ne Stunde rum ...
Seit nun alle halbe Stunde ein Zug nach Karlsruhe Hbf fährt, werden die gut 20 Minuten Wendezeit nicht mehr reichen. Außerdem liegt in Ettlingen nur Gleichstrom.
 
Umschaltbare Oberleitung und eigenes Bahnsteiggleis war meine Idee zu letzterem ...
 
Ich dachte bei E-West - E-Stadt an einer Verlängerung einer "echten" Bahnlinie, die im Hbf ewig lange rumsteht, wie bspw. die S-Bahn RheinNeckar aus HD, die steht, außer wohl in der HVZ, fast 'ne Stunde rum ... Bei ka-news habe ich dazu einiges geschrieben.
Man müsste das mal mit dem Deutschlandtakt abgleichen, ob das so bleiben kann ...

Also eine "echte" Bahnlinie die z.B. von Ettlingen Stadt deutlich schneller zum Karlsruhe Hbf fährt, wäre vor allem eine echte Alternative für die, die nicht in die Karlsruher Innenstadt möchten.
Eine Strecke von Ettlingen, über Ettlingen West z.B. nach Pforzheim wäre da auch sehr sinnvoll. Beim großen Bahnstreik vor paar Jahren, gab es einige die diese Möglichkeit genutzt hatten (umsteigefrei von Pforzheim nach Ettlingen). Allerdings sehe ich darin genau die Kernkompetenz der AVG. Bevor man nach Eutingen iG oder Bietigheim-Bissingen fährt, hätte eine solche Linie bei der AVG starten sollen.

Das Problem ist aber auch, dass viele Leute in Ettlingen West (Anwohner und Tätige im Industriegebiet) gar nicht wissen, dass am Bf in Ettlingen West eine Bahn nach Karlsruhe oder Rastatt fährt. Die fahren meist mit dem Bus nach Ettlingen Wasen und von dort mit der Bahn. Vielen ist das zu umständlich und nehmen direkt das Auto. Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass der 105/109er Bus nicht direkt am Bf Ettlingen West hält. Solche Probleme müsste man halt vorher lösen...
 
Ich weiß nicht, wie falsch ich liege oder wie aussichtslos meine Idee ist! Aber nachdem sich IKEA für eine umweltfreundliche Mobilitätsabwicklung ausgesprochen hat, könnte man doch überlegen, ob nicht für die zukünftige S-Bahn von Mannheim über Graben-Neudorf nach Karlsruhe ein Haltepunkt in Höhe Durlacher Allee eingerichtet werden könnte. Wenns Sinn machen könnte, würde ich IKEA einen Brief schreiben.
 
Warum sollte das keinen Sinn ergeben? Man kann da ja nicht nur mit IKEA argumentieren sondern mit dem ganzen Industriegebiet und als Abkürzung in die Innenstadt von Mannheim kommend (Umstieg Weinweg).
 
Am sinnvollsten wäre so ein Haltepunkt wohl zwischen Durlacher Allee und Gerwigstraße. Da wird es aber dann zwischen den beiden Brücken über die Strassen eng , wenn man 210 m Bahnsteiglänge unterbringen will.
 
Das mit dem Vertragen könnte man evtl. im Deutschlandtakt 2.0 finden, der die Tage bei DSO verlinkt war.
Ja, man müsste auch in den Bereich mind. einer Brücke gehen. Sind die nicht eh so alt wie die beim Hbf, die langsam abgängig sind? Bissele mehr Breite täten beide vertragen und über die Durlacher Allee muss man als Bahnhkunde eh irgendwie, also böte sich das an, den Bahnsteig auf dieser Brücke zu verlängern, einen kurzer Weg zm Tramhalt wäre auch nützlich ...
 
Graben-Neudorf Süd soll neben möglichen Finanzierungsschwierigkeiten auch insbesondere auf Grund von Fahrplanproblemen nicht weiterverfolgt worden sein. Allerdings läge Weinweg südlich des Abzweigs der Güterumgehung, sodass die Situation nicht 100 %ig vergleichbar ist.
 
Das könnte eng werden laut Entwurf : stündlich 46 an 14 ab S Bahn aus/nach Mannheim zweistündlich 50 an 10 ab Express aus/nach Germersheim/Graben-Neudorf, FV dann erst zweistündlich 54 an 06 ab von Frankfurt nach Lyon.
 
Hmmm ... Dann doch lieber Mittelbahnsteig, mind. eine Brücke dafür ganz neu und noch 'n 2. Gleiswechsel bei Hagsfeld (warum ist da nur einer?), dann können die Züge im Gleiswechselbetrieb aneinander vorbei ...
 
Neue Brücken kosten dich für den Einschub in die bestehende Trasse wohl mindestens vier Tage Vollsperrung ( Erfahrungswert von anderen Einschüben hier in der Region) der Strecke und wohl eine noch längere Vollsperrung der querenden Strasse. Was hier wohl ein größeres Problem sein könnte.

Beim Mittelbahnsteig könnte man die neuen Gleise einschließlich Brücken (und Bahnsteigkanten ?) eventuell erst fertig bauen und man muss dann nur für den Anschluss der neuen Gleise die Strecke sperren. Und dann die alte Trasse zum Mittelbahnsteig umbauen. Da die Verschwenkung für den Mittelbahnsteig auch etwas Länge braucht ( Kurvenradien für mindestens 160 km/h) , musst du wohl beide Brücken neu bauen und schlimmstenfalls auch noch an der Unterführung des Weinwegs basteln.
 
Neue Brücken kosten dich für den Einschub in die bestehende Trasse wohl mindestens vier Tage Vollsperrung ( Erfahrungswert von anderen Einschüben hier in der Region) der Strecke und wohl eine noch längere Vollsperrung der querenden Strasse. Was hier wohl ein größeres Problem sein könnte.
Vermutlich irrelevant weil:
Sind die nicht eh so alt wie die beim Hbf, die langsam abgängig sind?
Ob man die gleiche Brücke in grün einschiebt oder ob man sie dabei breiter macht ...
 
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