Reaktivierung (stillgelegter) Strecken wird vom MVI untersucht

Auch in Rheinland-Pfalz wird wieder über die Reaktivierung stillgelegter Strecken nachgedacht. Auf seiner letzten Verbandsversammlung hat der ZSPNV Süd beschlossen zu untersuchen, ob die Strecken Landau - Germersheim und Landau - Herxheim wieder in Betrieb genommen werden könnten. Bei der zweiten Strecke soll ein Stadtbahnkonzept mit einer Durchbindung nach Rülzheim geprüft werden.
 
Endlich kann man fast schon sagen, wird über Reaktivierungen nachgedacht. Ein funktionierender ÖPNV ist auch ein ziemlicher Standortfaktor geworden, hoffen wir also auf einen guten Nutzen/Kosten-Faktor.
 
An der Strecke in Ettlingen liegt auch ein Berufsschulzentrum mit (zwangsweise) Einzugsgebiet "kompletter Stadt- und Landkreis Karlsruhe".
 
Dazu habe ich mal eine Frage: wie entscheidet sich denn, wer für Strecken etwas "bestellen" kann? Hier wird ja auf den Landkreis verwiesen. Muss eine Bestellung also Kreisgrenzen überschreiten? Oder anders formuliert: könnte die Stadt Karlsruhe einen Pendelzug von Hbf nach Durlach bei der DB bestellen? Das Beispiel ist natürlich völliger Quatsch, es geht mir nur um die Zuständigkeiten.

Was ich schade finde, weil in der Anfrage nicht erwähnt: Die Reisezeit von Knielingen zum HBF beträgt ebenfalls ~30 Minuten, obwohl noch Stadtgebiet.
 
Parallel dazu gibt es übrigens auch noch einen Gemeinderatsantrag. Dort zu finden ist noch die Aussage, dass man gerne einen 30-min-Takt anbieten würde.

Die Aussage "mit der Kombilösung 24 Minuten" ist aber ziemlich enttäuschend - vor Beginn der Bauarbeiten lag die Fahrzeit (okay, ich hatte sie genau für die Gegenrichtung herausgesucht, falls das durch irgendwelche im betrachteten Abschnitt nur in einer Richtung liegenden Puffer eine Rolle spielt) nämlich im Bereich 22 - 24 Minuten (um 2005 rum 22, 2009 24, vor Sperrung der Ettlinger Straße 23 min). Bei der Infoveranstaltung zum neuen Liniennetz wurden für Hbf - Mühlburger Tor eigentlich 2 min Fahrzeitgewinn versprochen.
 
Hallo zusammen,

das Land bzw. das MVI hat ja vor längerer Zeit bei den Stadt- und Landkreisen Potential für die Reaktivierung (stillgelegter) Strecken abgefragt. Offensichtlich hat man auch Strecken im Großraum KA angmeldet, das ganze geht jetzt in eine Machbarkeitsstudie:



Hier eine Liste: https://vm.baden-wuerttemberg.de/fi...ssemitteilung_Reaktivierung_Bahnnstrecken.pdf

Und hier eine Karte: https://vm.baden-wuerttemberg.de/fi...essemitteilung_Reaktivierung_Bahnstrecken.pdf

Dabei sind u.a. Karlsruhe-Neureut – Karlsruhe-Mühlburg, Graben-Neudorf – Hochstetten und Ettlingen West – Ettlingen Erbprinz.

Man kann vom MVI und Herrn VM Hermann ja echt halten was man will aber in Sachen Schieneninfrastruktur und Reaktivierung stillgelegter Strecken ist man echt auf Zack.


MfG


Tobias
Zum Beispiel die Strecke Rastatt - Haguenau könnte ja auch von der AVG betrieben werden.
 
aktueller BNN-Artikel über Reaktivierungen
Das ist leider ein BNN+ - Artikel. Kann jemand den Inhalt kurz wiedergeben?
Wie ist eigentlich der Stand bei der Stadtbahn zum badischen Staatsflughafen? Da gab es ja mal die Meterspurstrecke der MEG (Mittelbadische Eisenbahn-Gesellschaft; vor 1919 Teil der Straßburger Straßenbahn) von Rastatt nach Kehl und weiter nach Lahr und bis ins Dorf Seelbach. Die Strecke verlief direkt an der Westseite des Flughäfchens und wurde seinetwegen auch mal korrigiert. So gesehen wäre eine Stadtbahn Rastatt -Flughafen eine Reaktivierung. Ob sich die Reaktivierung bis Kehl lohnt? Der geplante RE von Kehl nach KA über die Rheintalbahn dürfte ein wenig schneller sein.
So wie ich mich erinnere, hätte eine Stadtbahn ab Baden-Baden zum Baden Airpark einen Höheren Kosten-Nutzen-Faktor als die Strecke Rastatt-Söllingen. 3 Fragen: Bringt Baden-Baden die mögliche Fortsetzung in die Innenstadt bis zur Jahrhundertmitte auf die Reihe? Gibt es für Reaktivierungen mehr Zuschüsse als für eine echte NBS? Will das Land lieber eine Stadtbahn oder eine Schnellstraße mit Autobahnanschluss?
 
Der BNN-Artikel gibt einen Überblick über den Stand bei vier Projekten. Dazu haben sie bei VBK/AVG/Verkehrsministerium nachgefragt. Im Prinzip ist da nicht wirklich Neues dabei.
  1. Hardtbahn Mühlburg – Neureut: Technische Machbarkeitsstudie fast abgeschlossen, Fertigstellung ~2027 angepeilt.
  2. Hardtbahn Hochstetten – Graben-Neudorf: Nur allgemeine Infos, warum der Lückenschluß sinnvoll wäre.
  3. Rastatt – Rœschwoog/Haguenau: Machbarkeitsstudie liegt vor, zwei Optionen: Vollbahn Regional-/Güterverkehr oder Stadtbahn. Ministerium sagt, Projekt ruhe derzeit.
  4. Ettlingen West – Erbprinz: Ergebnis der Machbarkeitsstudie wird zeitnah erwartet.
 
Hardtbahn Hochstetten – Graben-Neudorf: Nur allgemeine Infos, warum der Lückenschluß sinnvoll wäre.
Und dazu noch die Info, dass nach Hardtbahn (EDIT: zwischen Mühlburg und Neureut) und Ettlingen auch für diese Strecke die AVG eine Machbarkeitsstudie durchführen wird, die aber noch nicht begonnen wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und dazu noch die Info, dass nach Hardtbahn (EDIT: zwischen Mühlburg und Neureut) und Ettlingen auch für diese Strecke die AVG eine Machbarkeitsstudie durchführen wird, die aber noch nicht begonnen wurde.
Hat jemand eine Übersicht, wie intensiv der Güterverkehr am zweigleisigen Abschnitt beim Halt Bahnhof Mühlburg ist? Also Güterzüge zum LKW-Werk in Wörth und der nördlich davon gelegenen Papierfabrik, zur Maxauer Papierfabrik und zu den Raffinerien.
Findet überhaupt noch regelmäßiger Güterverkehr zwischen Mühlburg und Neureut statt?
Davon hängt es ja ab, ob da noch Platz für weitere Personenzüge ist.
 
Also Güterzüge zum LKW-Werk in Wörth und der nördlich davon gelegenen Papierfabrik, zur Maxauer Papierfabrik und zu den Raffinerien.
"Drüben" ist auch eine Papierfabrik?
Laut Google-Luftbildern hat das Lkw-Werk keinen Gleisanschluss mehr.
Dafür sieht man im Containerhafen und in den Raffinerien reichlich Güterzüge rumstehen, in der Maxauer Papierfabrik gerade fast nix, aber ich meine, die bekommen trotzdem noch gelegentlich Güterverkehr auf der Schiene ...

Wenn das der Flaschenhals wäre, könnte man die Nutzung der DB-Gleise auch vermeiden:
Über das ehemalige Gleis auf die S5-Strecke, Rheinstr. kreuzen (oder auch auf der anderen Seite der Rheinstr. zwar kreuzungsfrei, aber durch die Kleingärten pflügend) und dann am Ende der Starckstraße statt abbiegen "einfach geradeaus" (Bilder gut 20 Jahre alt ...).
 
"Drüben" ist auch eine Papierfabrik?
am nördlichen Ende vom Landeshafen Wörth
Laut Google-Luftbildern hat das Lkw-Werk keinen Gleisanschluss mehr.
Daimler setzt auf E-Mobilität auf der Straße:
Das ist ein krasses Beispiel für E-Mobilität, die die Bahn außen vorhält, genau wie die Oberleitungen an der Straße von Rastatt ins Murgtal.

Am Rande des LKW-Werkes ist das Terminal von Contargo, https://www.contargo.net/de/standorte/terminals-a-k/karlsruhe/
1 Zug pro Tag nach Rotterdam, jeweils 2-3 mal die Woche ein Kahn nach Rotterdam und Antwerpen
Die Anlagen sollen ausgebaut werden, was zu mehr Güterzügen führen sollte: https://www.rheinpfalz.de/wirtschaf...istelligen-millionenbetrag-_arid,5498754.html
Dafür sieht man im Containerhafen und in den Raffinerien reichlich Güterzüge rumstehen, in der Maxauer Papierfabrik gerade fast nix, aber ich meine, die bekommen trotzdem noch gelegentlich Güterverkehr auf der Schiene ...

Wenn das der Flaschenhals wäre, könnte man die Nutzung der DB-Gleise auch vermeiden:
Über das ehemalige Gleis auf die S5-Strecke, Rheinstr. kreuzen (oder auch auf der anderen Seite der Rheinstr. zwar kreuzungsfrei, aber durch die Kleingärten pflügend) und dann am Ende der Starckstraße statt abbiegen "einfach geradeaus" (Bilder gut 20 Jahre alt ...).
Wenn der VCD endlich mal mit der Goldesel-Zucht in die Pötte kommt, sollte ein drittes Gleis zwischen Knielingen und Westbahnhof den S-Bahn- und Güterverkehr entflechten. Dann sollte ein Halbstunden-Bummelzug-Takt vom Bahnhof Mühlburg sowohl nach Neureut als auch nach Maxau drin sein. Wobei ich das Zeug, das im S-Bahn-Halt Bahnhof Mühlburg serviert wird nicht als eS-sen bezeichnen würde, sondern als kurzfristige Magenfüllung.
 
Will man tatsächlich Verspätungen, die man auf der DB Strecke ansammelt, mit auf die Hardtbahn schleppen, um sich dort die Kreuzungen zu zerschießen? Dann ist man wieder InfraGo hilflos ausgeliefert.

2021 hielt Egerer das Jahr 2027 für realistisch, doch das dürfte nicht mehr zu schaffen sein.

Ettlingen nach Ettlingen West wäre sicherlich "schnell" machbar, allerdings ist aufgrund der gestiegenen Zinsen vorerst so einiges auf Eis gelegt, vor allem was das Elba-Gelände betrifft.
 
Will man tatsächlich Verspätungen, die man auf der DB Strecke ansammelt, mit auf die Hardtbahn schleppen, um sich dort die Kreuzungen zu zerschießen? Dann ist man wieder InfraGo hilflos ausgeliefert.

2021 hielt Egerer das Jahr 2027 für realistisch, doch das dürfte nicht mehr zu schaffen sein.

Ettlingen nach Ettlingen West wäre sicherlich "schnell" machbar, allerdings ist aufgrund der gestiegenen Zinsen vorerst so einiges auf Eis gelegt, vor allem was das Elba-Gelände betrifft.
Je weniger Abhängigkeit von der DB, desto höher die Chance auf Pünktlichkeit.
Hilfreicher als die Reaktivierung Mühlburg-Neureut wären separate Gleise Durlach - Bruchsal, Hauptbahnhof - Forchheim Basheide, und dann noch Söllingen - Wilferdingen
 
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