Ideen Neuordnung Bus Karlsruhe?

Weder in Mannheim, noch in Frankfurt am Main, Mainz, Stuttgart, Heidelberg,... kommt irgendein Planer auf die Idee die Buslinien nur noch als Zubringer zur Straßenbahn zu sehen und das Busnetz entsprechend zu strukturieren.
Woran willst du das denn festmachen?

In Mannheim ist das Netz genauso wie in Karlsruhe auf die Straßenbahn ausgerichtet. Am Hauptbahnhof fahren vereinzelte Buslinien die im innenstadtnahen Bereich Gebiete erschließen wo die Straßenbahn eben nicht fährt. Aber eine wirkliche Verbindungsfunktion als Teil eines Hauptnetzes haben sie dort auch nicht.
 
Na ja, nach allem was man so hört sind diese Dinger in der Produktion katastrophal teuer
Naja, man muss sich ja nicht dauerhaft auf den einen Fahrzeugtyp festlegen. So ein System sollte ja mit praktisch jedem Auto funktionieren. Zudem kostet ein Bus ja auch nicht wenig.
Ich meinte Produktionskosten im Sinne von Euro pro Personenkilometer und auch nicht speziell auf Karlsruhe/den KVV bezogen, das "LondonCab" hatte ich da gar nicht direkt im Blick.

Bei einem Unterschied von beispielsweise 1,8 vs. 10,2 Fahrgästen pro Fahrzeug ist es eigentlich eindeutig, dass im heutigen Zustand flächendeckende On-demand-Verkehre an den Personalkosten scheitern müssen, und offenbar reicht der Auslastungsgradunterschied aus, um auch mit Automatisierung den Busbetrieb noch wirtschaftlicher dastehen zu lassen. (Ich hab den Artikel zu Hause nicht grad da, aber in der Studie hatte man schon eine Gesamtkostenbetrachtung inkl. Fahrzeuge, Wartung und erweiterter Leitstelle für den fahrerlosen Betrieb und allem gemacht – wie gesagt, der heutige klassische Busverkehr war da immer noch günstiger als der automatisierte (!) On-demand-Verkehr.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei einem Unterschied von beispielsweise 1,8 vs. 10,2 Fahrgästen pro Fahrzeug ist es eigentlich eindeutig, dass im heutigen Zustand flächendeckende On-demand-Verkehre an den Personalkosten scheitern müssen, und offenbar reicht der Auslastungsgradunterschied aus, um auch mit Automatisierung den Busbetrieb noch wirtschaftlicher dastehen zu lassen.

Es kommt darauf an, welche Fahrzeuge verwendet werden und ob ein richtiger Busfahrer oder ein unterbezahlter Taxifahrer durch die Gegend kurvt. Bei Linientaxis wird es immer lustig, wenn da mehr Personen an der Haltestelle stehen, als in das Taxi passen, welches auch ein Kleinbus sein kann.
Da unsere Gesellschaft altert, genauer gesagt schleichend vergreist, scheint mir ein dichtes Netz von Linientaxis eine gute Lösung zu sein.
 
Ich würde sagen du hast eines der Probleme des Karlsruher Busnetzes sehr treffend beschrieben, es hat eine reine Zubringerfunktion zur Straßenbahn. Damit schafft man Umsteigezwänge die viele Fahrgäste als "unkomfortabel" empfinden und jeder Umstieg verlängert die Reisezeit deutlich. Die Konkurenz dazu ist das Auto bzw in Karlsruhe stark das Fahrrad. Weder in Mannheim, noch in Frankfurt am Main, Mainz, Stuttgart, Heidelberg,... kommt irgendein Planer auf die Idee die Buslinien nur noch als Zubringer zur Straßenbahn zu sehen und das Busnetz entsprechend zu strukturieren.
Stellt sich halt die Frage, ob man an allen Ecken der Stadt eine "umsteigearme" Linie anbieten kann. Etwa bei der Linie 75. Man könnte sie wohl mit der Linie 74 vereinen, aber gerade nach meinem Vorschlag sehe ich da in der HVZ Gelenkbusse, welche viel leere Luft am Rand von Knielingen herumkutschieren.

Nachdem VBK/AVG/KASIG/KVV und die Stadt Karlsruhe jetzt den Betrieb der U-Strab finanzieren müssen, wird es mit irgendwelchen Straßenbahnneubaustrecken die nächsten Jahrzehnte wohl eher nichts werden. Mal abgesehen davon dass die VBK zu wenig Fahrpersonal für die Straßenbahn findet bzw hat.
Wäre traurig, wenn man sich aufgrund des Baus von Luftschlössern Kellerschlössern die Verkehrswende nicht leisten kann.

Du solltest dich mal etwas mit der Alters und Siedlungsstruktur der von dir genannten Buslinien beschäftigen und dich nicht auf einen Liniennetzplan und Google Maps/Open Street Map verlassen. Nicht in jedem Alter und nicht in jeder Finanziellen Situation kann bzw will man größere Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück legen.
Komm Du mal in unser Alter! *tatter* ;-)
Naja, beim letzten Marathon war ich auch wieder neben Ü80-Läufern im Starterfeld. OK, ich habe noch die Großmutter in Erinnerung, für welche die Bushaltestelle vor der Haustür vom vermeintlichen Fluch in früheren Jahren doch zum Segen wurde, so noch den ÖPNV nutzen zu können. Aber was ist bei den älteren Menschen, bei welchen die Bushaltestelle eben doch 200 Meter entfernt ist und auch diese Entfernung irgendwann nur noch beschwerlich zurückgelegt werden kann? Wie groß ist eigentlich die Zielgruppe, welche eher die nähere Bushaltestelle nimmt, dafür aber einen (zusätzlichen) Umstieg und damit häufig die längere Gesamtfahrzeit, in Kauf nimmt? Für die aktuelle Generation an Senioren wäre es vermutlich sehr hilfreich, wenn man die aus dem Anrufsammeltaxi bekannte Möglichkeit der telefonischen Bestellung für MyShuttle übernimmt. Die Zukunft sehe ich aber in der Anforderung über App. Darum sollten auch Rufdienste, welche ausschließlich per Anruf erreichbar sind, doch bitte umgestellt werden.

Ja, 70er durch eine Tram zu ersetzen, sieht auf dem Stadtplan durchaus naheliegend aus ;-)
Ich dachte aber eher an einem Ende in Neureut. Das mit der Pulvrhausstraßenbahn zu verknüpfen, wäre eine interessante Idee, wenn man sie nicht woanders enden lässt ...
Das wäre nach Verlängerung der Nordstadtbahn nach Neureut die dritte Linie nach Neureut. Zwar ein besserer Ersatz für die Linie 71, aber ist das wirklich realistisch? Zudem geht für die Nutzer der Linie 70 der direkte Anschluss an die Linie 1 und damit an die Hochschulen sowie Richtung Durlach verloren, während man sich mittels Führung zur Heide womöglich an die Herausforderung einer Umsteigestelle zur S1/S11, heranwagen könnte.

Die Pulverhausstraßenlinie war wenn ich mich richtig entsinne, mal zur Wendeschleife Rheinstrandsiedlung geplant. Stattdessen Richtung Entenfang und weiter in die Hertzstraße hätte aus meiner Sicht mehrere Vorteile. Man käme von Grünwinkel direkt in dieses B-Zentrum mit zentraler Umsteigestelle. Außerdem kann man sitzen bleiben, wenn man Richtung Nordweststadt will, bei Weiterführung Richtung Heide vielleicht auch für die DHBW-Studis eine feine Sache. Andersrum behält die Hertzstraße so die umsteigefreie Verbindung zum Hauptbahnhof.

Straßenbahn durch die Heidenstückersiedlung zur Messe? Nachdem die Stadt Rheinstetten durch ihre Entscheidungen verursacht hat, dass die S2-Sonderfahrten alle bis Mörsch Bach West geführt werden müssen natürlich nachvollziehbar, sich nach einer alternativen Anbindung umzusehen. Aber hier wäre man ja deutlich langsamer als etwa die vor Längerem angedachte Lösung entlang der DB-Strecke unterwegs. Schafft man es irgendwie, zwischen Albtalbahnhof und Forchheim eigene Gleise zu legen, könnten diese von S7 und S8 mitgenutzt werden. Was ist mit dieser Überlegung geworden?

Was -ähnliches bzw, ein klassisches Anrufdingenstaxi habe ich bisher nur einige Male vor knapp 20 Jahren genutzt, als meine damalige Freundin noch im Heusenstammer Ortsteil Rembrücken wohnte, da gab's spätabends nix anderes, um von der S-Bahn dorthin zu kommen. Ich galt damals in der Familie als Held, der das ÖV-System durchschaute und die Haltestelle quasi direkt vorm Haus fand ;-)
Zum Glück zog sie in den Hauptort in fußläufige Entfernung der S-Bahn, das Anrufvorbestellgedöns war doch lästig ...
Seitdem glaub nicht mehr ...
Darum lieber Smartphone raus und drei mal auf die App Tapsen, statt der Person am anderen Ende der Strippe mühsam erklären zu müssen, welche Fahrt man wann benötigt.

Als jemand der auch mit größeren MyShuttle Gebieten mit mehreren Fahrzeugen Erfahrung hat kann ich dir sagen, dass du auch mit Vorausbuchung von 1 Stunde vor gewünschter Abfahrtszeit du Wartezeiten zu deiner Wunschabfahrtzeit von 1 Minute bis 40 Minuten einplanen musst. Je nach Höhe der Nachfrage.
Hoffentlich gibt es da noch Möglichkeiten zum Nachjustieren.
 
Hoffentlich gibt es da noch Möglichkeiten zum Nachjustieren.
Womit wir wieder beim Punkt Finanzierung und den hohen Kosten solcher On-Demand-Systeme wären.

(Andernorts kosten solche Fahrten gerne extra, selbst mit bereits vorhandener Verbundfahrkarte – dann gibt es bloß etwas Rabatt, aber mehr nicht – und selbst wenn die Systeme bestehende Stadtbusverkehre ersetzen. Und in Mainz soll das dortige On-Demand-System aus Geldmangel demnächst wieder eingestampft werden, wobei es dort wohl "nur" um ein zusätzliches Angebot abends/nachts und auch unter der Woche ging, und man noch keinen konventionellen ÖPNV dafür kannibalisiert hat.)
 
Womit wir wieder beim Punkt Finanzierung und den hohen Kosten solcher On-Demand-Systeme wären.

(Andernorts kosten solche Fahrten gerne extra, selbst mit bereits vorhandener Verbundfahrkarte – dann gibt es bloß etwas Rabatt, aber mehr nicht – und selbst wenn die Systeme bestehende Stadtbusverkehre ersetzen. Und in Mainz soll das dortige On-Demand-System aus Geldmangel demnächst wieder eingestampft werden, wobei es dort wohl "nur" um ein zusätzliches Angebot abends/nachts und auch unter der Woche ging, und man noch keinen konventionellen ÖPNV dafür kannibalisiert hat.)
Genau das ist der Punkt beim KVV My-Shuttle. Mal abgesehen davon dass die Anzahl der Fahrzeuge in der Regel im Verkehrsvertrag für das jeweilige Linienbündel festgelegt ist. Wenn du mehr Fahrzeuge brauchst ist der Linienbus, egal ob Kleinbus, Standardbus, oder Gelenkbus ganz schnell Wirtschaftlicher und günstiger wie das My-Shuttle. Weil der Bus kann mit einer Person viele Fahrgäste befördern.
 
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Wäre traurig, wenn man sich aufgrund des Baus von Luftschlössern Kellerschlössern die Verkehrswende nicht leisten kann.

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Es stellt sich die Frage was du unter einer "Verkehrswende" verstehst...

Es sollte nicht Ziel der "Verkehrswende" sein möglichst überall in den Städten Straßenbahn- , Stadtbahn- und O-Bus Strecken neu zu bauen. Das scheitert sowohl am Geld von Bund, Land und Städte/Gemeinden als auch ist das Unökologisch und Unökonomisch und nicht im Sinne des Klimaschutzes. Für eine Straßenbahnstrecke mit Systembedingt hohen Fixkosten bei Bau und Betrieb (Gleise, Weichen, Bahnsteige, Energieversorgung, Fahrzeuge,...) muss eine entsprechende Nachfrage vorhanden sein, die sich mit einem Linienbus mit Systembedingt deutlich geringeren Fixkosten nicht adäquat erfüllen lässt. Du kannst davon ausgehen dass alles was sich mit einem 10-Minuten Takt mit Gelenkbussen an Linienverkehr abwickeln lässt besser mit dem Bus wie mit der Bahn bedient ist schon alleine aus Ökonomischen Gründen, aber auch aus Ökologischen Gründen. Selbst ein Diesel Gelenkbus stößt bei entsprechender Auslastung wesentlich weniger CO² aus, wie wenn die Fahrgäste alle mit dem eigenen Auto fahren würden. Aber auch bei der elektrischen Straßenbahn ist die CO² Bilanz nicht wirklich besser. In Karlsruhe kommt der Strom für die VBK/AVG aus dem Rheinhafendampfkraftwerk einem Steinkohlekraftwerk. Die Steinkohle kommt per Schiff über das Meer und den Rhein aus China, Südafrika oder Australien importiert. Übrigens auch der Strom für die Elektrofahrzeuge der VBK und des KVV My-Shuttle.
Der Diesel hingegen dürfte überwiegend aus der Miro stammen, das Rohöl wird zu etwa 50% in der Gegend rund um Landau (Pfalz) gefördert und per Pipeline in die Miro transportiert. Das restliche Rohöl dürfte aus der Nordsee stammen und per Pipeline oder Schiff zur Miro gelangen.

Wenn wir es in Karlsruhe also mit einem neuen/optimierten Busnetz schaffen mehr Bürger an den ÖPNV anzubinden und diese den ÖPNV als schnelle und flexible Alternative zum Auto/Fahrrad entdecken und so nutzen haben wir sehr viel mehr für die "Verkehrswende" getan, wie wenn man anfängt viel Geld für Straßenbahnneubaustrecken und My-Shuttle Bedienung aus zu geben, bei Zeitgleich wenig Nutzen.
 
Ich würde sagen du hast eines der Probleme des Karlsruher Busnetzes sehr treffend beschrieben, es hat eine reine Zubringerfunktion zur Straßenbahn. Damit schafft man Umsteigezwänge die viele Fahrgäste als "unkomfortabel" empfinden und jeder Umstieg verlängert die Reisezeit deutlich. Die Konkurenz dazu ist das Auto bzw in Karlsruhe stark das Fahrrad. Weder in Mannheim, noch in Frankfurt am Main, Mainz, Stuttgart, Heidelberg,... kommt irgendein Planer auf die Idee die Buslinien nur noch als Zubringer zur Straßenbahn zu sehen und das Busnetz entsprechend zu strukturieren.
Der Vergleich mit den anderen Städten hinkt aber ganz erheblich. User gt670dn hat ja schon alles zu Mannheim gesagt. Für Frankfurt am Main gilt ähnliches, da gibt es in der Innenstadt auch kaum Buslinien und die innenstadtnahen Linien dienen der Feinerschließung oder als Tangenten.
In Stuttgart gibt es in der Innenstadt die 40er-Buslinien, die fast ausschließlich Nachfolger der ehemaligen Straßenbahnlinien 3, 7, 8 und 10 sind, die in der 1960er und 1970er Jahren dem S- und Stadtbahnbau geopfert wurden. Verkehrspolitisch unsinnig, aber dem damaligen Zeitgeist entsprechend. In Karlsruhe hat man den Unsinn zum Glück nicht kopiert, sonst gäbe es keine Linie 2, 3 oder 5 mehr und stattdessen würden Süd-, Südwest- und Weststadt mit Bussen mehr schlecht als recht bedient. Die äußeren Stuttgarter Stadtteile ohne Schienenanbindung sind auch nur über Zubringerbuslinien an die S- und Stadtbahn angebunden.
In Heidelberg noch schlimmer als in Stuttgart, dort hat man nicht nur die Außenäste nach Neckargemünd, Wiesloch, Kirchheim, Schwetzingen, Wieblingen und zur Tiefburg stillgelegt, sondern zum Schluss dem verbleibenden Streckennetz noch den Nackenschlag verpasst durch Stilllegung der aufkommensstärksten Strecke durch die Hauptstraße, womit man die Erschließung der Altstadt per Schiene ersatzlos aufgegeben hat. Darunter leidet das ÖPNV-Netz in Heidelberg bis heute und die Führung von Buslinien durch die Altstadt ist auch nur eine mehr schlechte als rechte Lösung, die sich aus diesem verkehrspolitischen Fehler zwangsläufig ergibt. Alle Versuche, die Straßenbahn in die Altstadt (zumindest bis zum Uni-Platz) zurückzubekommen sind bisher im Aktenordner-Stadium steckengeblieben.
In Mainz ist die Situation ähnlich wie in Heidelberg, die Stilllegung der Außenäste nach Mombach, Weisenau, Kastel, Kostheim, in die Neustadt und nach Wiesbaden ging einher mit der Stilllegung der Innenstadtstrecken. Das heutige Straßenbahnnetz berührt die Innenstadt nur noch am Rande, während der Bus zwangsläufig durch die Fußgängerbereiche juckelt. Auch hier sind alle Versuche, die Straßenbahn zurück in die Innenstadt zu bekommen, bisher im Aktenordner steckengeblieben.
Daher halte ich Mainz, Heidelberg, Stuttgart und weitere Städte mit ähnlich verkorksten verkehrspolitischen Entscheidungen nicht gerade für zielführende Vergleiche.
Es gab übrigens mal eine Veröffentlichung von Dieter Ludwig aus den 1970er oder frühen 1980er Jahren, wo er anhand Karlsruhes die Rentabilität der Straßenbahn gegen die Rentabilität des Busses stellte und nachwies, dass die Straßenbahn in Karlsruhe das wesentlich wirtschaftlichere Verkehrsmittel darstellt. Man muss diese Veröffentlichung im Kontext der allgemeinen verkehrspolitischen Stimmung dieser Zeit sehen und erkennt durch aus die Weitsichtigkeit der Veröffentlichung.

Viele Grüße,
Wirbelstrom
 
Woran willst du das denn festmachen?

In Mannheim ist das Netz genauso wie in Karlsruhe auf die Straßenbahn ausgerichtet. Am Hauptbahnhof fahren vereinzelte Buslinien die im innenstadtnahen Bereich Gebiete erschließen wo die Straßenbahn eben nicht fährt. Aber eine wirkliche Verbindungsfunktion als Teil eines Hauptnetzes haben sie dort auch nicht.
Also wenn ich das reguläre Busnetz in Mannheim nehme (Stadtbus + Regionalbus) finde ich folgende Linien die die Innenstadt/Hauptbahnhof direkt an folgende Stadtteile anbinden:

Linie 710/711 Hauptbahnhof - Neckarau - Rheinau

Linie 60 Fernmeldeturm - Hauptbahnhof - Neckarstadt - Käfertal - Pfeiferswörth

Linie 53 Waldhof - Hafen - Kurpfalzbrücke

Linie 61 Käfertal -Kurpfalzbrücke

Linie 62 Neckarspitze - Hafen - Kurpfalzbrücke - Oststadt - SAP Arena

Linie 63 Pfalzplatz - Hochschule - Wasserturm - Hauptbahnhof

Linie 64 Hauptbahnhof - Luisenpark - Neuostheim - Feudenheim - Käfertal

Linie 65 Hochschule West - Hauptbahnhof - Popakademie

Mir wäre neu dass die Straßenbahn nach Rheinau, Neckarau, zum Fernmeldeturm, zur SAP Arena, Nach Waldhof, Käfertal in die Neckarstadt, nach Feudenheim und in die Oststadt eingestellt worden wäre.

Von der Kurpfalzbrücke in Mannheim sind es circa 500 Meter bis auf den Marktplatz, der Hauptbahnhof in Mannheim ist auch recht zentral zur Innenstadt gelegen.
 
Es gab übrigens mal eine Veröffentlichung von Dieter Ludwig aus den 1970er oder frühen 1980er Jahren, wo er anhand Karlsruhes die Rentabilität der Straßenbahn gegen die Rentabilität des Busses stellte und nachwies, dass die Straßenbahn in Karlsruhe das wesentlich wirtschaftlichere Verkehrsmittel darstellt. Man muss diese Veröffentlichung im Kontext der allgemeinen verkehrspolitischen Stimmung dieser Zeit sehen und erkennt durch aus die Weitsichtigkeit der Veröffentlichung.
Es sind ja nicht nur die direkten Kosten, sondern auch die Auswirkungen:
Sobald Bahnen fahren, steigen jede Menge Leute vom Auto um, was gut für die Umwelt ist.
Für "wackelige" Personen, also Senioren, ist die ruhigere Fahrweise der Bahnen ein Segen.
Und für Fahrradmitnahme fehlt im Bus der Platz, wobei ich dafür wegen des Platzbedarfs eine Zuzahlung fordern würde.
Außerdem wirkt sich eine Bahnanbindung als Aufwertung eines Stadtviertels aus, was leider oft zu erheblichen Mietsteigerungen führt.
Die Rolle des Busses sehe ich bei der Erschließung Grünwinkels, gewisser "Bergdörfer" und in der Feinerschließung, gerne mit einem dichteren Netz als jetzt. Bei Kleinbussen braucht man keinen Fahrer mit Busführerschein, was die Sache billiger macht.
Wer sich über Kohlestrom für die Bimmelbahn ärgert muss jetzt ganz tapfer sein: Die Franzosen haben neue Windräder aus Gesundheitsgründen verboten.
 
Aber auch bei der elektrischen Straßenbahn ist die CO² Bilanz nicht wirklich besser. In Karlsruhe kommt der Strom für die VBK/AVG aus dem Rheinhafendampfkraftwerk einem Steinkohlekraftwerk. Die Steinkohle kommt per Schiff über das Meer und den Rhein aus China, Südafrika oder Australien importiert. Übrigens auch der Strom für die Elektrofahrzeuge der VBK und des KVV My-Shuttle.
Na ja, man soll zwar den Wert von Ökostrom-Lieferverträgen auch nicht komplett überbewerten, aber die Tatsache, dass wir beim Strom nunmal ein Verbundnetz haben, kann man auch nicht komplett unter den Tisch kehren und einzig auf die Kraftwerksstandorte abzielen.
 
Dass es im Busverkehr in Karlsruhe Optimierungsbedarf gibt, ist eigentlich nicht abstreitbar. Es fehlen ja immer noch einige Tangentialverbindungen. Auch hat sich das Busnetz in den letzten Jahrzehnten im Grunde genommen kaum verändert.

Was aber sicherlich nicht sinnvoll ist, mehrere Linien auf On-demand-Verkehr umzustellen, wie es hier zum Teil vorgeschlagen wird. On-demand-Verkehre haben auf jeden Fall ihre Berechtigung und sollten nicht von vornherein abgelehnt werden.

Rund die Hälfte der Gesamtkosten im ÖPNV sind Personalkosten und hier sieht man dann auch, warum On-demand-Verkehr oft nicht günstiger sind. Der aktuell höchste Lohn für Busfahrer im WBO-Tarif liegt bei 21,46 €/h. Da On-demand-Verkehre bei Ausschreibungen auch nach dem Manteltarifvertrag bezahlt werden müssen, muss auch der Fahrer nach WBO-Tarif bezahlt werden. Das sind nach Tarifvertrag 16,22 €/h für einen PKW-Fahrer. Das sind ca. 5 € weniger, dafür brauche macht aber evtl. mehrere Fahrzeuge und Fahrer und zusätzlich Personen/Technik, die das alles verwaltet.

Kleinere Busse bringen noch weniger. Denn nur Fahrern, die einen D1-Führerschein besitzen muss nach WBO-Tarifvertrag weniger gezahlt werden. Aber Busfahrer, die nur einen D1-Führerschein besitzen gibt es kaum. Außerdem würde der Fahrer mit 18,25 € nicht weit vom höchsten Lohn entfernt liegen und es dürften nur Fahrzeuge eingesetzt werden, die nicht mehr als 16 Personen befördern dürfen.

Es gibt für alle Fahrzeuge sinnvolle Einsatzgebiete. Aber das On-demand-Verkehre oft günstiger sind, ist leider ein Trugschluss. Nicht selten ist es so, dass es günstiger ist, weiterhin Busse einzusetzen, auch wenn diese nur eine handvoll von Personen befördern.
 
Linie 710/711 Hauptbahnhof - Neckarau - Rheinau
Regionalbus, zählt nicht für den Stadtverkehr, eigene Kategorie. So wie 222 oder 125.

Also wenn ich das reguläre Busnetz in Mannheim nehme (Stadtbus + Regionalbus) finde ich folgende Linien die die Innenstadt/Hauptbahnhof direkt an folgende Stadtteile anbinden:

Keiner fährt mit der 53 von Waldhof über den Hafen in die Innenstadt, spätestens in Luzenberg wird umgestiegen auf die schnellere Straßenbahn.
Oder die 63 vom Pfalzplatz... In der Oststadt und der Strecke der 60 Richtung Rheinufer sehe ich in dem Busnetz noch am ehesten eigenständige Achsen. Aber alles andere sind einfach nur betrieblich durchgebundene Zubringer aus tangentialen Erschließungsbereichen zum Netz höherer Ordnung - der Straßenbahn. Bspw. 62, könnte man an der Kurpfalzbrücke verkehrlich sicherlich in zwei Linien trennen.
 
Dass es im Busverkehr in Karlsruhe Optimierungsbedarf gibt, ist eigentlich nicht abstreitbar. Es fehlen ja immer noch einige Tangentialverbindungen. Auch hat sich das Busnetz in den letzten Jahrzehnten im Grunde genommen kaum verändert.
Nun, die Einführung der Straßenbahn nach Aue und Wolfartsweier hat ja z.B. das Durlacher Netz vor 20 Jahren ordentlich auf den Kopf gestellt.
 
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