Die Geschichte mit den Radfahrstreifen werde ich nie verstehen. Dass es für den Radverkehr sowieso schon gefährlich ist, ist ja bekannt. Aber selbst der Autoverkehr wird da oft beeinflusst, denn für viele Autofahrer gibts wohl nichts schlimmeres den freien Streifen trotz Gegenverkehrs zu überfahren. Lieber wird ganz dicht im Gegenverkehr gefahren um bloß diesen Streifen nicht zu berühren.
Besonders lustige Beispiele aus Ettlingen, wer sich dort auskennt:
In Ettlingen hat man in der Bulacher Straße von Karlsruhe kommend regen Radverkehr. Schon immer wurde der Radverkehr ohne Nutzung der Signalanlage weiter in Richtung "Albwanderweg" linksseitig der Straße geführt - was auch immer super geklappt hat. Bis man auf die Idee kam ab der LSA einen Radfahrstreifen auf der Straße zu markieren. Das hat nicht nur den Nachteil, dass man erst an der LSA warten muss, sondern man muss später wieder die Straße überqueren um auf den Albwanderweg (wo das Radfahren erlaubt ist) zu kommen. Daher hat man in der Mitte der Straße einen roten Todesstreifen markiert, den man nun (scheinbar nach Unfällen) zusätzlich noch mit gelben "Leitboybaken" gesichert hat. Der eigentliche Schutzstreifen ist zudem so breit markiert, dass dort viele Autos mittig auf der Straße fahren und ab der LSA die Kurve in den Gegenverkehr schneiden.
Ein weiteres "lustiges" Beispiel in Ettlingen ist auch die Goethestraße, ab der Unterführung Einsteinstraße hat man nun den dort seit vielen Jahren endenden Radweg einfach als Schutzstreifen weiter markiert. Da dort aber Autos parken dürfen, verläuft der Schutzstreifen unterbrechungsfrei in die Fahrbahn hinein. Hier muss man ebenfalls im Gegenverkehr fahren um den breiten Schutzstreifen nicht zu überfahren. Da sowohl Autofahrer als auch Radfahrer hier finden, "Vorfahrt" zu haben, kommt es auch da immer wieder zu äußerst gefährlichen Situationen. Mich verwundert es eigentlich, dass da offenbar noch niemand gestorben ist.
Das liegt aber auch daran, dass viele Fahrradfahrer in den genannten Beispielen noch die "alte" Route, nämlich linksseitig der Straße nutzen...
Ich kann mir nur vorstellen, dass diese Radfahrstreifen nur "erfunden" wurden, damit die Kommunen ihre jahrelangen Versäumnisse eines funktionierenden Radverkehrsnetzes vertuschen können, indem man diese Streifen als Radweg ansieht und damit behaupten kann, dass etwas für den Radfahrer getan wurde. Immerhin hat man ja seit einigen Jahren eingesehen, dass man in Tempo 30-Zonen diese sinnlosen Dinger nicht mehr markieren darf. Da gabs aber auch schon genügend Fälle in dem man Straßen aus Tempo 30-Zonen rausgenommen hat, damit man weiterhin dieses Zeug markieren darf.