Glauben Sie wirklich, dass das Benzin so teuer wird, dass die Menschen in Bahnen und Busse umsteigen werden? Der Spritpreis ist kein Förderer des ÖV. Da muss eine ganz andere Kampagne gestartet werden. Zum Beispiel, indem man den Autofahrenden, nachdem diese jahrzehntelang im Verkehr bevorzugt wurden, ein schlechtes Gewissen einpflanzt!
Der Spritpreis ist nunmal das, was immer wieder anfällt und stets in den Köpfen der Autofahrer präsent ist. In den letzten Jahren geringer angestiegen, als KVV-Tickets. Ich halte ihn für ein gutes Instrument, mal über die Mobilität nachzudenken. Letztendlich wird aber die funktionierende ÖPNV-Verbindung auf der täglichen Pendelstrecke wichtiger sein. Wer erst zwei Kilometer zur nächsten Haltestelle laufen muss und dann der Stundentakt des Überlandbusses nicht zur festen Arbeitszeit passt, wird sich wohl eher schwer vom ÖPNV begeistern lassen. Wenn in der Stadt alle 5 Minuten eine Bahn von der Haustüre direkt zum Arbeitsplatz fährt, ist es wohl einfacher. Entfällt auch noch die Parkplatzsuche. Eigenes Auto kann man ganz sparen, wenn man doch mal eins braucht gibt es Stadtmobil.
Ich denke als erstes wird die Linie 1 verlängert Richtung Kirchfeld. Und vielleicht noch mit Baubeginn vor 2030
Ich vermute mal, dass man die Turmbergbahn als erstes verlängert. Eigentlich wäre die Verlängerung der Nordstadtbahn auch fast sowas wie eine Reaktivierung, hier fuhr die Hardtbahn ja auch mal. Theoretisch der Spielraum für einen Linientausch und die S1/S11 hier fahren zu lassen, wären die Hochschulen wieder besser mit dem Hbf verbunden. Allerdings dürfte die Strecke nach Neureut Kirchfeld ja nach EBO betrieben werden, darum nicht so leicht, dort eine Tramlinie fahren zu lassen.
Gefühlt fände ich fast die Pulverhausstraße wichtiger, um Grünwinkel endlich mal vernünftig mit der Straßenbahn zu erschließen. Der Abzweig zur Messe zwar eine nette Idee. Betrieblich würde es dann im Bereich der Europahalle etwas voll. Aber vielleicht wenigstens mal ein Grund, die Übergänge an der dortigen Haltestelle vernünftig zu sichern. Ich verspüre wenn ich da mittags mit dem Fahrrad durchfahre häufig beim Durchqueren dieses Hindernisses unter Beachtung von spielenden Kindern, Fußgängern, Fahrgästen und herannahenden Bahnen oftmals eine Reizüberflutung.
Die Gelegenheit Rintheim - Hirtenweg hat man ja schon einmal mit dem Neubau der Rintheimer Wendeschleife in die Ferne geschoben. Vielleicht klappt es ja künftig mit der Ergänzung zum KIT Campus Ost. Wobei - fahren da genug Leute, um einen Straßenbahnanschluss zu rechtfertigen?
Bei der Anbindung der Bergdörfer sieht mir gerade die gestrichelte Strecke für eine Seilbahn recht kurvig aus. Wenn es an den einfacheren Dingen schon scheitert, werden die dortigen Fahrgäste wohl weiterhin mit dem Bus hochkutschiert. Von Wolfartsweier Richtung Ettlingen sieht zumindest realistischer aus. Würde man die Strecke aber andersrum als eingezeichnet in die Albtalbahn einschleifen, könnte man mit derselben Linie gleich noch weiter nach Ettlingen West und könnte sich hierfür eine eigene Pendellinie sparen. Alternativ könnte man dieses Projekt auch mit einer Linie mit Bruchhausen verknüpfen.
Allgemein im Umland viele interessante Ideen, welche vermutlich aufgrund fehlendem politischen Willen allesamt nicht umgesetzt werden. Wobei auch lange überfällige Projekte wie die Elektrifizierung der Strecke nach Neustadt an der Weinstraße fehlen. Vielleicht diese Verbindung bei den Verantwortlichen weniger wichtig, weil sie die Stadtbahn im Kopf haben und die scheint allenfalls nach Bad Bergzabern realistisch. Ansonsten ist die Schienenanbindung an den Baden-Airpark ja auch so eine unendliche Geschichte. Stellt sich natürlich die Frage, ob man diesen Flughafen als Karlsruher braucht, wenn man mit dem ICE bequem in 66 Minuten am Frankfurter Flughafen ist. Wenn es ein Flughafen für die Stadt ist, müsste man ihn ja eigentlich besser erreichen, als andere Flughäfen.