Straßen stilllegen

Hallo,

ich möchte an dieser Stelle mit euch einen Gedanken teilen, der mir seit einiger Zeit durch den Kopf geht.

In den letzten 70 Jahren wurden viele Eisenbahn- und Straßenbahnstrecken in Deutschland stillgelegt mit dem Argument "zu wenig Nachfrage" oder "Parallelverkehr zu anderen Verkehrslinien". Beim Straßennetz haben wir im selben Zeitraum viele Kilometer Straße hinzugebaut, oft genug parallel zu bestehenden Verkehrswegen. Von der Stilllegung von Straßen habe ich so gut wie nie etwas gehört.

Jetzt ist es für mich durchaus verständlich, dass lärm- und verkehrsgeplagte Anwohner stark befahrener innerörtlicher Straßen den Bau von Umgehungsstraßen fordern. Dabei wird dann gerne in Kauf genommen, dass diese Straßen Naturräume zerschneiden, neue Lärmschneisen bilden, Flächen versiegeln und zusätzlichen Verkehr induzieren.

Wie wäre es, wenn neue Straßen nur dann gebaut werden dürften, wenn im Gegenzug bestehende Straßen stillgelegt oder zurückgebaut werden? So nach dem Prinzip: "ich möchte die Südumgehung Hagsfeld und bin dafür bereit, die Elfmorgenbruchstraße stillzulegen." Klar, aus ökologischer Sicht wäre es natürlich am besten, erst gar nichts neu zu bauen, politisch wird das aber wohl kaum durchzuhalten sein und auch verkehrlich ist das gewachsene Straßennetz nicht immer das Optimum. Allerdings müsste man mit einem solchen Junktim eben sehr genau überlegen, was man zu geben bereit ist, wenn man eine neue Straße haben möchte. Und man würde den Flächenfraß zumindest etwas eindämmen.

Straßen, die man nicht wirklich braucht oder die in ihrer heutigen Form überdimensioniert sind, fallen mir einige ein. Ein paar Beispiel aus der Region:
  • Herdweg zwischen Gewerbegebiet Breit und Durlach/Grötzingen (entbehrlich, da ersetzt durch Nordtangente)
  • K9659 (alte B10) zwischen Nordtangente und Untermühlsiedlung (eine Fahrbahn entbehrlich)
  • Verbindungsstraße Weiherfeld-Oberreut "Im Weiherwald" (entbehrlich, kann über Südtangente umfahren werden)
  • Verbindungsstraße Ellmendingen-Nöttingen, rechts der Pfinz (entbehrlich, kann auf der Landstraße links der Pfinz umfahren werden)
  • Verbindungsstraße Schielberg-Rotensol
Vielleicht kennt ihr ja weitere entbehrliche Straßen. Ich bin gespannt auf eure Kommentare.


Viele Grüße,
Wirbelstrom
 
  • Verbindungsstraße Schielberg-Rotensol
halte ich für gewagt, da keine wirkliche parallele Straße wie bei den anderen Beispielen vorhanden.

Definitiv entbehrlich halte ich entweder K3714 oder K3715 zwischen Rauental und L67. Wobei das meine ich auch mit Ausbau B3n vorgesehen ist eine der beiden aufzuheben.

Dann noch K3534 zwischen Rheinsheim und Huttenheim, da parallel zur B35. Sowie K4548 zwischen Langenalb und Conweiler da gefühlt 10 m neben L565.
 
Wie wäre es, wenn neue Straßen nur dann gebaut werden dürften, wenn im Gegenzug bestehende Straßen stillgelegt oder zurückgebaut werden?
Selten zwar, aber das gibt es durchaus bzw. wenigstens deutliche Herabstufungen.
Bekanntestes Bsp. in KA ist die Ebertstraße, die zwischen Kühler Krug und Entenfang dem Kfz-Verkehr komplett entzogen wurde, als dort die Südtangente fertig war, da gibt's heute nur noch Geh- und Radwege. Und oftmals besteht für diese beiden weiterhin durchaus Verkehrsbedarf. Die Alte Weingartener Str. war mal die B3 und ist abschnittsweise mehr oder weniger weit herabgestuft. Dito Schwetzinger Str. Richtung Wendeschleife Büchig. Etc.

Herdweg zwischen Gewerbegebiet Breit und Durlach/Grötzingen (entbehrlich, da ersetzt durch Nordtangente)
Ganz los wird man den Teil des Herdwegs nicht, denn da gibt es durchaus ein paar direkte Anlieger, aber die Schließung des BÜ war durchaus mal eine Überlegung, allerdings gibt es das Problem, dass die Geh- und Radunterführung am Kanal nicht hochwassersicher ist und es ohne BÜ einen Riesenumweg auf dieser Radroute gäbe, denn die NT ist für Radler tabu.
K9659 (alte B10) zwischen Nordtangente und Untermühlsiedlung (eine Fahrbahn entbehrlich)
Könnte man einen LKW-Rastplatz draus machen, davon gibt es zu weniger und/oder zusammen mit dem ungenutzten Teil der Brücke eine Radverbindung zwischen Alter Weingartener und Bf-Durlach, Rampe von der Brücke runter wurde damals angelegt ...
Verbindungsstraße Weiherfeld-Oberreut "Im Weiherwald" (entbehrlich, kann über Südtangente umfahren werden)
Besser wäre es, die Weiherfeldbrücke für Kfz außer Bus stillzulegen, weil dort knapp 1000 Radrouten drüber führen, kreuz und quer, und der Radweg darauf bei weitem nicht ausgelegt ist, alle Verknüpfungen abzubilden, erst recht nicht, wenn dort auch noch der Radschnellweg drauf kommt. Da eine Sanierung der Brücke mit Umbauoptionen ansteht. darf man hoffen ...
Verbindungsstraße Ellmendingen-Nöttingen, rechts der Pfinz (entbehrlich, kann auf der Landstraße links der Pfinz umfahren werden)
Ist sonntags oder so schon offiziell eigentlich gesperrt ... Ist zudem eine Radverbindung, nehme ich gerne, wenn ich aus Pforzheim komme (Kleinbahntrasse am Arlinger hoch).
Verbindungsstraße Schielberg-Rotensol
halte ich für gewagt, da keine wirkliche parallele Straße wie bei den anderen Beispielen vorhanden.
Erstens das und zweitens Verkehrsbedeutung minimal. Als Waldweg müsste man die eh erhalten. Als allenfalls Reduzierung der Breite ...
entweder K3714 oder K3715 zwischen Rauental und L67.
Die 3714 ist ein Bsp. für einen Teilrückbau zum Feldweg, die hat nämlich heute noch einen weiteren Teil in Bischweier. Womöglich wird dieser Teil irgendwann mit der 3715 verknüpft, dann dürfte man auch die Rest-3714 in Rauental zur Disposition stellen können bzgl. Auchrückbau zum Feldweg.
Dann noch K3534 zwischen Rheinsheim und Huttenheim, da parallel zur B35.
Die Radler sollen auch über die B35?
Auch da gibt's Anlieger und Landwirte etc.
Sowie K4548 zwischen Langenalb und Conweiler da gefühlt 10 m neben L565.
Dasselbe Problem auch dort.
Warum die letzten beiden (teilweise) noch separate Radweg haben ...
Aber täte man wenigstens den renaturieren, habe ich schon die Rufe "Aber die armen Kinder!!1!!" im Ohr ...

Nicht schienengebundener Verkehr ist halt deutlich vielfältiger ... Auch wenn der Gedanke sehr verlockend ist ...
 
Warum nicht bei der Ausgleichsmaßnahme im Stadtzentrum ansetzen? Noch gibt es ja in Deutschland recht schreckliche Beispiele von Betonwüsten in den Städten. In Karlsruhe gibt es zumindest Teilbereiche, welche für Autos tabu sind. Dennoch taugt das Auto auch in Karlsruhe häufig noch zur Lösung bequemlicher Leute, unter welcher die Aufenthaltsqualität in der Stadt leidet. Im westeuropäischen Ausland gibt es einige Beispiele, wie es besser funktioniert. Wenn man es so schwer umgesetzt bekommt, kann man zumindest den Straßenbau am Stadtrand als Anlass nehmen.
 
Gute Idee, ich kenne einen Fall aus der alten Heimat: die A66 wurde auf der alten B40-Trasse gebaut. Wo das nicht möglich war, wurde nach Eröffnung die alte B40 zurückgebaut. Das sollte man öfters so tun.
 
Dennoch taugt das Auto auch in Karlsruhe häufig noch zur Lösung bequemlicher Leute, unter welcher die Aufenthaltsqualität in der Stadt leidet. I
Karlsruhe hat den Autoverkehr aus dem Großteil der Kaiserstraße verbannt. Finde ich sehr gut. Weniger gut ist, dass immer wieder Kampfradler das schamlos ausnutzen.
Man sollte nicht vergessen sollte man aber, dass es keineswegs einfach um Bequemlichkeit geht!
1. Wenn die Leute nicht mit dem Auto zum Einkauf in die City fahren können, verlagert sich der Einkauf großer Mengen und großer Gegenstände auf die Grüne Wiese. Auch das ECE ist ein Stück weit eine Verlagerung der Einkaufsmöglichkeiten von der Kaiserstraße zu einer Auto-Trasse.
2. Personen mit eingeschränkter oder spezieller Mobilität: Senioren, Behinderte, Familien mit mehreren Kindern. Es ist besser, sich mit einem PKW in die Stadt fahren zu lassen, als im ÖPNV vergeblich darauf zu warten, dass junge, gesunde Schnösel einen Sitzplatz frei machen.
3. Abends ist die Benutzung des ÖPNV für Frauen, die allein unterwegs sind, mit Risiken verbunden.
Fazit: Es gibt sehr viele Leute, deren Aufenthaltsqualität unter einer fehlenden Erreichbarkeit mit dem PKW leidet.
 
Karlsruhe hat den Autoverkehr aus dem Großteil der Kaiserstraße verbannt. Finde ich sehr gut.
Dito
Weniger gut ist, dass immer wieder Kampfradler das schamlos ausnutzen.
Die Freigabe von Fuzos für Radler ist ein altes Streitthema.
Mir wäre nicht bekannt, dass es in Fuzos, wo es erlaubt ist, zu großen Problemen käme, bspw. Ettlingen, man muss da ja gar nicht in die Ferne schweifen. Die Mehrheit der Radler fährt ordentlich, durch Verbote verscheucht man nur diese ordentliche Mehrheit teilweise und es dominiert dann die Minderheit der Kampfradler. Würde man die selben Maßstäbe beim Autoverkehr ansetzen, wäre wegen paar Kampfrasern der Autoverkehr großflächig verboten und die Kampfraser hätten freie Bahn ...

Angeblich soll seit dem Entfall der Bahnen die Zahl der Radunfälle gestiegen sein, wohl weil mehr Leute nun in der Mitte laufen, wenn tagsüber mehr los ist.
Warum man deshalb die nächtliche Freigabe aufgehoben hat, entzieht sich irgendwie der Logik ...

Wenn die Leute nicht mit dem Auto zum Einkauf in die City fahren können, verlagert sich der Einkauf großer Mengen und großer Gegenstände auf die Grüne Wiese.
Auf der grünen Wiese findet man
a) die großen Lebensmittelläden, Discounter und Supermärkte, die die kleinen Lebensmittelgeschäfte in den Stadtteilen und Dörfern ersetzen, während die mit Auto schlecht erreichbaren Lebensmittelgeschäfte in der City weiterhin brummen. Vor paar Monaten war mal zu lesen, ich meine in den BNN, dass die ALDI-Filiale in der Waldstr. nicht nur eine der ältesten, sondern auch lange Zeit zu den umsatzstärkten der Kette zählte (wobei ich mich nicht erinner, ob ws zum aktuellen Ranking dabei stand, ich meine nein, aber jedenfalls wurde der Standort als gesichert bezeichnet). Inzwischen gibt es Aldi 2x in der City.
b) Märkte mit großem Flächenbedarf wie Baumärkte, Gartencenter, Möbelhäuser, deren Flächenbedarf kann die City gar nicht realisieren. Früher gab es auch mal Möbel im Hertie und Heimwerkerbedarf im Hammer&Helbling, ber wer große Auswahl und Mengen brauchte, musste in meiner Zeit in KA (Ü60 seit 1981 in KA) schon länger auf die grüne Wiese.
c) Danach siedeln sich auch kleinere Dienstleister an, wo Laufkunfschaft auftaucht. Die findet man aber auch in der City
Kurzum: Die grüne Wiese hat andere Gründe und andere Folgen (ohne Auto kriegt mal in den Dörfern und Randstadtteilen nix mehr ...)
Auch das ECE ist ein Stück weit eine Verlagerung der Einkaufsmöglichkeiten von der Kaiserstraße zu einer Auto-Trasse.
ECE war eher als Rettung der City insgesamt gedacht und funktioniert genau so wie prognostiziert.
Die Kaiserstr. konzentrierte zuvor den Handel auf einen langen Schlauch ohne große Entwicklungsmöglichkeiten, weil im Gegensatz zu anderen Innenstädten die Entwicklung in die Breite fehlte. Resultat: Flächenmangel und somit hohe Mieten, die sich kaum noch eine leisten konnte.
ECE hat das in die Breite entwickelt. Nicht nur hat ECE nötige Flächen geschaffen, es hat auch das ganze Dreieck aus C&A. Postgalerie und ECE incl. Karstadt attraktiver gemacht durch die nun flächigen Fußlaufverbindungen. Negativere Prognosen gab es für die Kaiserstraße jenseits von C&A und Postgalerie, die auch so eintrafen, da müsse man gegensteuern, hieß es vor ECE. Da hat man sich Zeit gelassen und das auf nach der U-Strab verschoben ...
Die ganze City hat genug Parkhäuser, teils direkt am Haus wie Karstadt. Die Autoerreichbarkeit ist für die ganze City weiterhin gegeben.
Personen mit eingeschränkter oder spezieller Mobilität: Senioren, Behinderte, Familien mit mehreren Kindern.
Richtig, eine völlig autofreie City ist unwahrscheinlich, nicht nur wegen Liegeverkehr, sondern auch wegen dieses Personenkreises. Allerdings reicht es, nur für erstere oberirdische Parkplätze bereit zu halten direkt am Ziel, den großen Rest incl. Familien kann man auf die Parkhäuser und den ÖV verweisen, der muss nicht die City mit Blech überall zustellen.
Abends ist die Benutzung des ÖPNV für Frauen, die allein unterwegs sind, mit Risiken verbunden.
Wirklich mit Risiken? Oder nur mit Ängsten?
Meiner Erinnerung nach divergieren objektives Risiko und subjektives sehr stark-
Es wird ja auch regelmäßig in den sozialen Medien behauptet, der Europaplatz samt Umgebung wäre höchst gefährlich, aber als Fastanwohner und eher Eule als Lerche habe ich das jetzt schon 27 Jahre völlig schadlos überlebt ...
 
Wurde in Bad Wildbader Stadtteil Wildbad 1997 nach Fertigstellung des Meisterntunnels so gemacht, seitdem ist die Wilhelmstraße, die davor die Süd-Nord-Richtung der L351 war eine Fußgängerzone und die König-Karl-Straße, die davor die Nord-Süd-Richtung der L351 war Verkehrsberuhigter Bereich, durch welche ja seit 2003 die S6 fährt. Seitdem stellt bei Sperrungen des Meisterntunnels die Durchfahrt durch Wildbad für Linienbusse ein größeres Problem dar.
 
Angeblich soll seit dem Entfall der Bahnen die Zahl der Radunfälle gestiegen sein, wohl weil mehr Leute nun in der Mitte laufen, wenn tagsüber mehr los ist.
Warum man deshalb die nächtliche Freigabe aufgehoben hat, entzieht sich irgendwie der Logik ...
War nicht die Rede davon, dass die Stadt die Verkehrssicherheit dank der Baustellen nicht garantieren kann?

Auf der grünen Wiese findet man
a) die großen Lebensmittelläden, Discounter und Supermärkte, die die kleinen Lebensmittelgeschäfte in den Stadtteilen und Dörfern ersetzen, während die mit Auto schlecht erreichbaren Lebensmittelgeschäfte in der City weiterhin brummen.
Tatsächlich wollen halt selbst die Autofahrer lieber in die City, als zum Durlach Center.

b) Märkte mit großem Flächenbedarf wie Baumärkte, Gartencenter, Möbelhäuser, deren Flächenbedarf kann die City gar nicht realisieren. Früher gab es auch mal Möbel im Hertie und Heimwerkerbedarf im Hammer&Helbling, ber wer große Auswahl und Mengen brauchte, musste in meiner Zeit in KA (Ü60 seit 1981 in KA) schon länger auf die grüne Wiese.
Wobei das Bauhaus in der Südstadt zeigt, dass es auch im urbanen Raum Platz für einen Baumarkt gibt. Das ist so, weil viele Menschen schlicht kein Auto fahren bzw. dies vermeiden und trotz des geringeren Angebots einen Markt in der Nähe bzw. mit besserer ÖPNV-Anbindung ansteuern.

c) Danach siedeln sich auch kleinere Dienstleister an, wo Laufkunfschaft auftaucht. Die findet man aber auch in der City
Kurzum: Die grüne Wiese hat andere Gründe und andere Folgen (ohne Auto kriegt mal in den Dörfern und Randstadtteilen nix mehr ...)
Oftmals sind die Fußwege zu den Märkten auf der grünen Wiese unnötig schlecht ausgebaut und mit Umwegen verbunden. Bei meinem ehemaligen Wohnort verlängerte sich etwa der Weg zum EDEKA-Markt wenn man den offiziellen Weg läuft etwa auf das Doppelte im Vergleich zum Trampelpfad.

Allgemein sind Dörfer und Randstadtteile eben ziemlich unattraktiv. Geringere Wohnkosten schön und gut, aber wenn ich dort ein eigenes Auto brauche, zahle ich am Ende halt doch mehr.

Richtig, eine völlig autofreie City ist unwahrscheinlich, nicht nur wegen Liegeverkehr, sondern auch wegen dieses Personenkreises. Allerdings reicht es, nur für erstere oberirdische Parkplätze bereit zu halten direkt am Ziel, den großen Rest incl. Familien kann man auf die Parkhäuser und den ÖV verweisen, der muss nicht die City mit Blech überall zustellen.
Aus meiner Sicht reicht auch eine Zufahrt zum Parkhaus, welche danach zur Sackgasse wird.
 
Tatsächlich wollen halt selbst die Autofahrer lieber in die City, als zum Durlach Center.
Naja - also das Durlach-Center hat gegenüber der City auch ein durchaus eingeschränktes Sortiment anzubieten.

Wobei das Bauhaus in der Südstadt zeigt, dass es auch im urbanen Raum Platz für einen Baumarkt gibt.
Der fungiert inzwischen als Ersatz für den Hammer+Helbling. :cool: Aber das ist nur eine Nische. Davon zeugt auch die Existenz von 6 anderen Baumarktfilialen unterschiedlichster Couleur in der Stadt (den Globus gleich hinter der Rheinbrücke noch außen vor gelassen) - unter anderem der bei seiner Eröffnung bundesweit flächengrößte Baumarkt, der heute nur noch der dritt- oder viertgrößte in der Region ist.

Oftmals sind die Fußwege zu den Märkten auf der grünen Wiese unnötig schlecht ausgebaut und mit Umwegen verbunden.
Pkw-fahrbare Wege durch Wohngebiete will keiner - diese Anbindung wird dann üblicherweise eher umwegig. Und eine reine Geh- und Radweganbindung haben so ihre Fallstricke in den Diskussionen. Um es mal ganz platt zu sagen:
Wenn der Bauhof nicht mit dem Unimog hinkommt, hat der gemeine Bauamtsleiter Bauchgrimmen wegen irgendwelcher Eventualfälle beim Thema Verkehrssicherungspflicht. Und wo der Bauhof mit dem Unimog hin- und durchkommt, haben garantiert irgendwelche Gemeinderäte und Anwohner Angst vor motorisiertem Schleichverkehr.

Allgemein sind Dörfer und Randstadtteile eben ziemlich unattraktiv. Geringere Wohnkosten schön und gut, aber wenn ich dort ein eigenes Auto brauche, zahle ich am Ende halt doch mehr.
Verkehrswende findet gedanklich bis auf weiteres eben nur in den Ballungsräumen statt und auf dem Land (also im Zweifelsfall ab ca 10 bis 15 km von der Karlsruher Stadtgrenze) wird die Antriebswende zum E-Auto als ausreichend angesehen. Diese Ansicht hat leider auch die Mehrheit derjenigen, die am letzten Sonntag bei uns im Ort auf dem grünen Wahlzettel standen (beim Rest war ja die Erwartungshaltung in diesem Punkt eh nicht so hoch) und von denen eine in privater Diskussion auch noch das Schließen von Lücken im Radwegenetz als "unnötige Bodenversiegelung" bezeichnet hat.
 
Verkehrswende findet gedanklich bis auf weiteres eben nur in den Ballungsräumen statt
Das liegt auch am ÖPNV-Angebot, das ausserhalb der Innenstädte erhebliches Optimierungspotential hat.
Vor wenigen Jahren waren viele Vororte von Landau von Samstag-Mittag bis Montag-Morgen nicht mit dem Bus erreichbar.
Es gibt auch Orte, die unter der Woche nicht im Stundentakt erreichbar sind.
In der Schweiz hingegen können sich Pendler und Ausflügler darauf verlassen, dass sie an jedem Tag der Woche von einem pünktlichen Bus zu einem andern pünktlichen Bus umsteigen können. Selbstverständlich nicht nur 1-2 mal am Tag.
 
War nicht die Rede davon, dass die Stadt die Verkehrssicherheit dank der Baustellen nicht garantieren kann?
Wird auch nachts und sonntags gebaut?
Wie haben wir nur geschafft, das U-Sträble zu bauen unter fließendem Radverkehr ...
Davon ab wäre es genauso widersinnig, die ganze Kaiserstr. nachts zu sperren wegen einiger Abschnitte mit Baustellen, wie sie nachts wegen Unfällen tagsüber ....
Tatsächlich wollen halt selbst die Autofahrer lieber in die City, als zum Durlach Center.
Hängt wohl auch davon ab, wer was kaufen will ...
Zum Lebensmittelkauf im Aldi extra in die City fährt wohl keiner.
Entweder ist es "Beifang" anderer cityrelevanter Einkäufe oder in der City Erwerbstätige nehmen es mit heim, wie eine Kollegin, weil in ihrem "Dorf" die Discounter zu umständlich zu erreichen sind ohne Auto.
Wobei das Bauhaus in der Südstadt zeigt, dass es auch im urbanen Raum Platz für einen Baumarkt gibt.
M.E.n. aber nicht mit vollem Sortiment.
Oftmals sind die Fußwege zu den Märkten auf der grünen Wiese unnötig schlecht ausgebaut und mit Umwegen verbunden. Bei meinem ehemaligen Wohnort verlängerte sich etwa der Weg zum EDEKA-Markt wenn man den offiziellen Weg läuft etwa auf das Doppelte im Vergleich zum Trampelpfad.
In der Tat oft hauptsächlich aufs Auto ausgerichtet ... Als ich noch in Aue wohnte und in der Uni arbeitete, habe ich oft auf dem Weg heim den "Wertkauf" mit dem Rad "mitgenommen", aber eine Wohlfühlanbindung ist das nicht. Für Kampfradler wie mich 0 Problem, aber ...

Aus meiner Sicht reicht auch eine Zufahrt zum Parkhaus, welche danach zur Sackgasse wird.
Träfe ja schon auf das Karstadt-Parkhaus zu und auch das in der Kreuzstr.




Der fungiert inzwischen als Ersatz für den Hammer+Helbling. :cool:
So nutze ich ihn gelegentlich as fußläufig von der City am besten erreichbaren Baumarkt ...
Davon zeugt auch die Existenz von 6 anderen Baumarktfilialen unterschiedlichster Couleur in der Stadt (den Globus gleich hinter der Rheinbrücke noch außen vor gelassen)
6 andere? Also neben City-Bauhaus?
1 Bauhaus West, 1 Bauhaus Ost, beide notfalls auch per Tram erreichbar,
1 Hornbach West, 1 Hornbach Ost, beide allenfalls für Busfans
und das war's doch in KA?
Die sonstigen nächsten sind der erwähnte Wörther Globus und der Hagebau in Ettlingen, die in meine erweiterte Radrunde aufgenommen werden, wenn ich in den anderen 4 nicht fündig wurde ...
unter anderem der bei seiner Eröffnung bundesweit flächengrößte Baumarkt,
welcher war das?
Pkw-fahrbare Wege
Pfosten! Modalfilter!
und von denen eine in privater Diskussion auch noch das Schließen von Lücken im Radwegenetz als "unnötige Bodenversiegelung" bezeichnet hat.
Jahrzehntelang breite Straßen durchs Land asphaltiert und bei Radwegen kommt man jetzt damit ums Eck ... *grummel*
 
Definitiv entbehrlich halte ich entweder K3714 oder K3715 zwischen Rauental und L67. Wobei das meine ich auch mit Ausbau B3n vorgesehen ist eine der beiden aufzuheben.

Was ich dir als Anwohner sagen kann ist, dass mir schon Angst und Bange wird wie mit den Zufahrtsstraßen nach Rauental teilweise leichtfertig umgegangen wird, nach dem Motto "kann sowieso weg".

Bei der Bombenentschärfung war die von dir genannte Trasse die einzige sinnvoll befahrbare Straße nach Rauental, die anderen Richtungen waren ja gesperrt und bei der Bischweierer Straße (Wasserwerk) ist teilweise nichts mehr gegangen beim Gegenverkehr.

Aber es ist richtig, dass ja geplant ist diese Straße stillzulegen, ebenfalls soll ja im Zuge des Baus des Autobahnkleeblatts die Hauptstraße zur B462 abgehängt werden. Während des Autobahnbaus soll ja zusätzlich die Brücke ins Industriegebiet abgebrochen werden. Letztlich bleibt im "schlimmsten Falle" nur die Bischweierer Straße als Zufahrt nach Rauental und da hat sich (oh Wunder) eine Bürgerinitiative gegründet...

Scheinbar soll es ja nun eine Behelfsbrücke über die Autobahn geben, aber nichts genaues weiß man nicht.

Das Thema "Straßen stilllegen" ist grundsätzlich kein verkehrter Gedanke, erstrecht wenn man das ganze überörtlich betrachtet. Als Anwohner von Gemeinden ist das oftmals mit erheblichen Einbußen verbunden. Die Frage ist halt ob man das will oder nicht.:unsure:
 
6 andere? Also neben City-Bauhaus?
1 Bauhaus West, 1 Bauhaus Ost, beide notfalls auch per Tram erreichbar,
1 Hornbach West, 1 Hornbach Ost, beide allenfalls für Busfans
und das war's doch in KA?
Stimmt - die Nachfolge des ex-Praktiker in Hagsfeld war ja sehr halblebig - aber an der Vogesenbrücke gibt's doch noch den Nachfolger? So weit in den Westen komme ich so selten...
Hornbach in Hagsfeld. Der hat doppelt soviel Fläche wie der damalige "Standard-Obi" (der lag ungefähr in der Preisklasse Hornbach Grünwinkel)
Pfosten! Modalfilter!
Damit haben wir an der Schulhofzufahrt schlechte Erfahrungen gemacht. Die fest einbetonierten wurden irgendwann auf abgeschlossen und herausnehmbar umgebaut, weil das Tauschen leichter war als nach jedem "Rangierunfall" aufgraben und die Reste herausstemmen.
Und wenn für so einen abschließbaren Poller erstmal ein Schlüssel bei der örtlichen Feuerwehr oder beim Bauhof ein Schlüssel im Umlauf ist, dann steht das Ding mehr am Straßenrand als mitten im Weg. :cool:
Das Thema "Straßen stilllegen" ist grundsätzlich kein verkehrter Gedanke, erstrecht wenn man das ganze überörtlich betrachtet. Als Anwohner von Gemeinden ist das oftmals mit erheblichen Einbußen verbunden. Die Frage ist halt ob man das will oder nicht.:unsure:
Spannend wird es spätestens dann, wenn dann auch solche Themen wie Schulbus- oder Schienenersatzverkehr reinspielen. Ein Studienkollege von mir war an der Entwurfsplanung für die B293-Umgehung Jöhlingen (die genau einen solchen Teilrückbau vorsieht) beteiligt. Als das Thema Schnittstellen zum 2-gleisigen Ausbau Kraichgaubahn kam, hat er nur gefragt, ob das ausschließlich den baulichen Endzustand betrifft - oder auch die 2,5km lange Stichfahrt des Schienenersatzverkehrs, falls die Ortsumgehung erwartungsgemäß vor der Zweigleisigkeit kommen sollte. Der gemeine Autofahrer fände sicherlich einen nicht Bus-tauglichen Schleichweg über irgendwelche Wirtschaftswege - und ihm als Bewohner eines Karlsruher Höhenstadtteils wäre das schließlich so lang wie breit.
 
Warum nur über geteerte Straßen diskutieren?
Wie sieht es eigentlich mit geteerten Feldwegen aus?
Wie breit müssen geteerte Radfahrtrassen sein, z.B. die Alleen nördlich vom Schloss?
So wenig wie da los ist, müssten eineinhalb Meter reichen.
 
Modale Filter/Poller/Pfosten/... können meiner Meinung deutlich häufiger in DE eingesetzt werden!
Es können je nach Situation verschiedene Arten eingebaut werden. Unsere lustig sprechenden Nachbarn im Nordwesten haben ja bezüglich Fahrradinfrastruktur einiges voraus. Das liegt aber auch unter anderem an einem allgemein in sich schlüssigen Verkehrskonzept.
Modale Filter spielen auch eine Große Rolle und ich hab dort schon einige in verschiedensten Formen gesehen:
- Fest Poller: gut im Wohngebiet, nur Fuß und Rad kommt durch
- ÖV-Poller: Öffnet sich nur für Busse/Blaulichtfahrzeuge
- Wartepoller: Autos müssen eine gewisse Zeit davor stehen befor die Straße freigegeben wird, Fahrradfahrer können vorbeifahren. (etwas nervig für Autofahrer, aber mir gefällts)
- "unsichtbarer" Filter: Straßenabschnitt mit Kamera/Blitzer ausgestattet. Sendet automatisch Bußgeld an nicht-Anlieger.

Gerade für Notfälle/Blaulichtfahrt/Evakuierung lassen sich auch dort die meisten Filter durchfahren.

Eine Stadt, welche ich mal mit dem Fahrrad durchfahren habe auf dem Weg nach Amsterdam hat vor allem durch Modale Filter im inneren keinen Auto-Durchgangsverkehr mehr: Houten. Es gibt lediglich eine Rinstraße um die Stadt und eine Durchmesserstraße, welche aber auf dem Rad höhenfrei gequert werden kann. 50.000 Einwohner gibts dort und ich konnte die auf meiner Straße fahrenden Autos während der Durchquerung an einer Hand Abzählen.

Auch auf dem Land gibts dort welche.

Natürlich kann man jetzt nicht auf gut glück alles undurchlässig für Autos machen, aber wenigstens mal was versuchen.
Durch Modale Filter kann durch den Verkehrsrückgang dann auch über die reduzierung der Straßebreite oder teilstillegung von Abschnitten geredet werden.
 
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