Spezialfahrzeuge zum Löschen von Elektrofahrzeugen

Aus aktuellem Anlass - gerade brennt vor der Insel Ameland vermutlich wegen eines Elektroautos ein Frachter mit knapp 5000 Autos -, sei an die Problematik des Löschens von Elektrofahrzeugen erinnert. Die Verkehrsbetriebe der Landeshauptstadt haben bekanntlich durch solch einen Brand einen Teil des historischen Busbestandes verloren.
Das große Problem ist, dass sich Akkus immer wieder entzünden.
Deshalb gehören Akkus beim Flug auch nicht ins aufgegebene Gepäck. Wenn ein Akku sich im Passagierraum entzündet kann man das Zeug eventuell löschen, im Gepäckraum eher nicht.
Doch es gibt Spezialfahrzeuge: https://www.btl-brandschutz.de/produkte/red-boxx.html
Einfach das brennende Elektrofahrzeug in eine große Box werfen. Für einen Bus muss die Box eben ein wenig größer als für das E-Auto werden.
Oder noch besser: Auf Elektrofahrzeuge verzichten, bis es sichere, also sich nicht entzündende Lösungen gibt.
 
Von der Statistik brennen E-Fahrzeuge eigentlich weniger wie Verbrenner. Und mit Feuer muss bei jeder Antriebsart gerechnet werden. Und Fahrzeuge können auch durch Brandstiftung brennen.
 
Bspw::

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Die Auswertung des US-amerikanischen Unternehmens AutoinsuranceEZ, das die Häufigkeit von Auto-Bränden relativ zu der Zahl der Autoverkäufe von 2021 untersucht hat, kommt zum Ergebnis: Statistisch gesehen brennen Hybrid-Autos am häufigsten. So fielen rund 3,5 Prozent aller 2021 verkaufen Hybrid-Autos einem Brand zum Opfer. Bei Verbrennern waren es 1,5 Prozent und bei Elektroautos fingen nur rund 0,03 Prozent Feuer. Das bedeutet, dass das Risiko für einen Autobrand bei konventionell angetriebenen Fahrzeugen am höchsten ist. Auch laut ADAC gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass E-Autos eher zum Brennen neigen als Pkw mit Verbrennungsmotor – egal ob mit oder ohne Unfalleinwirkung. Darüber hinaus haben auch Experimente der Feuerwehren zur Brandintensität gezeigt, dass diese unabhängig vom Antrieb des jeweiligen Fahrzeugs ist. Der ausschlaggebende Faktor für mehr Rauch- und Wärmefreisetzung im Vergleich zu früher sind demnach viel mehr die verwendeten Materialien. Da in modernen Fahrzeugen vor allem Kunststoffe zum Einsatz kommen, ist die Intensität eines Fahrzeugbrands daher entsprechend höher.
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"Aus unseren Statistiken gibt es keinerlei Hinweise, dass Elektrofahrzeuge häufiger brennen als Autos mit Verbrennungsmotor“, sagt Alexander Küsel, Leiter der Schadenverhütung im GDV. Und: Wegen ihres brennbaren Treibstoffs besäßen Autos mit Verbrennungsmotor im Vergleich zu Stromern sogar eine höhere Brandlast.
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Von der Statistik brennen E-Fahrzeuge eigentlich weniger wie Verbrenner. Und mit Feuer muss bei jeder Antriebsart gerechnet werden. Und Fahrzeuge können auch durch Brandstiftung brennen.
Ich wüsste nicht, dass Ruderboote, Tretboote, motorlose Fahrräder und "Schusters Rappen" - auch bei heißer Sohle - ein Brandproblem haben. Aber Scherz beiseite:
Die Statistik zeigt, dass E-Autobrände schwerer zu löschen sind und dass man Verbrenner nicht zum Löschen in Container versenken muss.
Die Statistik zeigt, dass E-Autos aus Tiefgaragen verbannt werden, nicht Verbrenner.
Die Politik sagt, dass Elektromobilität die Zukunft des Straßenverkehrs ist. Dann ist der Aspekt Sicherheit ja eh egal.
 
Immer diese Gerüchteküche, dass E-Autos so (achtung, Wortwitz) brandgefährlich sind.

Die Feuerwehren sind mittlerweile eigentlich ganz gut dafür ausgestattet und geschult. E-Autos müssen auch nicht zwingend in einem Wasserbecken versenkt werden. (Ist oftmals aber die einfachste und personalschonenste Variante.)


Schöner Artikel, wenn auch speziell auf Tiefgaragenbrände abgezielt:

"Dies gestaltet sich unter Umständen etwas schwieriger als die Brandbekämpfung von herkömmlich angetriebenen Fahrzeugen. Jedoch nicht komplexer oder gefahrbringender als etwa ein Brand eines gasbetriebenen Kfz."


Auch die dort schon verlinkte Fachempfehlung ist interessant zu lesen.

Die dort erwähnte engmaschige Temperaturüberwachung findet man übrigens auch bei/nach größeren Gebäudebränden, ohne dass dort ein E-Auto partizipiert. Ist also auch nichts neues. Gibt es quasi schon immer. Nennt sich Brandwache oder Glutwache.
 
Die Statistik zeigt, dass E-Autos aus Tiefgaragen verbannt werden, nicht Verbrenner.
.... aber nicht rechtmäßig, steht auch igendwo tief in meinem Link
Die Politik sagt, dass Elektromobilität die Zukunft des Straßenverkehrs ist.
Energiemäßig höchst sinnvoll.
Umstellung auf Wärmepumpen und E-Autos samt besserer Wärmedämmung halbiert schlicht den Primärenergiebedarf, weil E viel effizienter ist als Zeugs verbrennen. Und PV brauchtnur 1/4 der Fläche, die heute für Biosprit nötig ist. Empfehle auch das Anschauen der in meinem Artikel verlinkten Videos, besonders das von Goebel:
 
Die Brandproblematik oder genauer Brandlöschproblematik bei heutigen Akkus ist meines Wissens auch speziell eine von Lithium-Ionen-Akkus (da diese beim Brennen selbst Sauerstoff freisetzen und daher auch nach Unterbinden der Sauerstoffzufuhr von außen weiterbrennen können). Mit Einführung anderer Batterietechnologien wird sich die Situation wieder anders präsentieren (vielleicht günstiger, vielleicht aber auch ähnlich ungünstig oder sogar noch ungünstiger, zugegebenermaßen).
 
Wenn so ein E-Bus Feuer fängt, bleiben den Fahrgästen nur Sekunden zur Flucht.
Ein Beispiel aus Paris, wo der Bus zum Glück leer war:
Ich sehe nicht, wie körperlich eingeschränkte Personen da herauskommen.
Es gibt auch Aufnahmen von Bussen mit Verbrenner-Motor, bei denen eine versagende Batterie ein Feuer ausgelöst hat.

Indien zeigt dem Deutschland, dem Entwicklungsland in Sachen Elektrifizierung, wie sinnvolle Elektromobilität geht:
Da wird das gesamte Breitspurnetz elektrifiziert. Herzliche Grüße in die Schweiz ...
 
Dass ein Akku eines E-Busses in Flammen aufgeht ist aber eher selten. Gefahren gibt es auch überall, nicht nur beim E-Bus.

Der Vergleich zwischen Bahnoberleitung und E-Bus hinkt ein wenig. Das ist nicht wirklich vergleichbar.

Aber ich bin zumindest insoweit deiner Meinung, dass ich ich es Unsinn finde, dass alles auf Batteriebetrieben Busse umgestellt werden soll.
Für den Überregionalen Verkehr mit weiten Strecken ist das eher nichts. Zudem dann noch die ganze Infrastruktur und Ressourcen die da reingesteckt werden müssen dazu kommt...
Dabei gibt es Konzepte die funktionieren: Oberleitungsbusse. Gerade in Städten mit Straßenbahn sind die extrem einfach zu etablieren. Unterwerke stehen fast überall um sinnvolle Streckenäste mit Oberleitung für Busse zu ergänzen (klar, immernoch Aufwand und nicht kompatibel zur Straßenbahn), aber deutlich flexibler und ressourcenschonender. Und mit den "kleinen Akkus", mit denen je Ausführung sogar 10-20 km überbrückt werden können, ist das doch die sinnvollere Lösung für den Stadtverkehr.

Aber das ist natürlich keine adäquate Lösung, in Zeiten in denen man Oberleitungen abreißt und Straßenbahnstrecken verlegt, u.A. der Ästhetik wegen. Beim Thema Klimaschutz sind immer alle dabei, aber das Auge "isst" doch mit. Oberleitungen verschandeln doch nur das Stadtbild, bla bla bla...
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass ein Akku eines E-Busses in Flammen aufgeht ist aber eher selten. Gefahren gibt es auch überall, nicht nur beim E-Bus.
Die zahlreichen rollenden Schrottkisten, die bei den gelegentlichen Kontrollen von Fernbussen aus dem Verkehr gezogen werden, sind durch die Bank Verbrenner.
Das größte Problem bei E-Bussen scheint mir auf dem Dach verbautes Akku-Gedöns zu sein, dass sich selbst entzündet und dann Feuer auf die nähere Umgebung herunter regnet, also auf den Fluchtweg der Passagiere. Wäre der Akku isoliert in einem Anhänger, würde das Risiko für Fahrgäste erheblich sinken.
 
Ein nettes Dokument mit dem Thema "Fire safety in e-bus depots – Risk, prevention and handling– Risk, prevention and handling"
Das Papier enthält Details über das Feuer im Stuttgarter Bus-Depot.
Sprinklers are not a viable solution for a fire in an electric bus depot, as much more
water is needed to extinguish and cool the fire than in a fire without batteries (three
to twelve times more water is needed).

Bericht des Versicherungskonzerns Allianz über die Gefahren von elektrischen Fahrzeugen:
Hauptursachen für Brände durch Lithium-Ionen-Akkus sind zum einen Produktionsdefekte, zum anderen beschädigte Batteriezellen oder Geräte, eine Überladung oder Kurzschlüsse. Es drohen Brände, die sich selbst weiter anfachen und sogar Explosionen verursachen können. Brände in Elektrofahrzeugen sind tückisch, weil sie schwer zu löschen sind und sich spontan wiederentzünden können. „Die meisten Schiffe verfügen weder über ausreichenden Schutz noch über ausreichende Frühwarn- oder Löschfähigkeiten, um solche Brände auf hoher See zu bekämpfen ... Vorteilhaft wären Spezialschiffe für den Transport solcher Güter.“
Hier sind die Regeln der IATA für den Transport von Akkus in Flugzeugen:
 
Aus aktuellem Anlass - gerade brennt vor der Insel Ameland vermutlich wegen eines Elektroautos ein Frachter mit knapp 5000 Autos -, sei an die Problematik des Löschens von Elektrofahrzeugen erinnert. Die Verkehrsbetriebe der Landeshauptstadt haben bekanntlich durch solch einen Brand einen Teil des historischen Busbestandes verloren.
Das große Problem ist, dass sich Akkus immer wieder entzünden.
Deshalb gehören Akkus beim Flug auch nicht ins aufgegebene Gepäck. Wenn ein Akku sich im Passagierraum entzündet kann man das Zeug eventuell löschen, im Gepäckraum eher nicht.
Doch es gibt Spezialfahrzeuge: https://www.btl-brandschutz.de/produkte/red-boxx.html
Einfach das brennende Elektrofahrzeug in eine große Box werfen. Für einen Bus muss die Box eben ein wenig größer als für das E-Auto werden.
Oder noch besser: Auf Elektrofahrzeuge verzichten, bis es sichere, also sich nicht entzündende Lösungen gibt.
An deiner Vermutung gibt es inzwischen Zweifel. So scheinen die Decks mit den Elektroautos nicht vom Feuer betroffen zu sein. Ist keine abschließende Bewertung, aber ein Zwischenupdate auf jeden Fall wert. Ich hoffe wir lernen besser damit umzugehen, was auch immer da gebrannt hat.
Quelle: E-Autos doch nicht Schuld am Feuer auf der "Fremantle Highway"?
 
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