NBS Mannheim - KA: Infoabend 23.11.2023

Es gibt eine Präsentation:
Prämissen auf S. 20: Die Strecke soll möglichst wenige Bauwerke wie Brücken u. Tunnel benötigen.
Hat man aus den Erfahrungen der NBS/ABS KA-Basel gelernt, dass Tunnel im Flachland nicht nur zweifelhaft, sondern auch teuer und zeitraubend sind?
Zeitplan auf S. 30: In der 2. Hälfte 2024 soll eine Antragstrasse vorgestellt werden.
Mit einem Baubeginn rechne ich frühestens um 2030. Die Inbetriebnahme wäre dann so um 2040.
 
Der Tunnelanteil bei Karlsruhe - Basel ist allerdings nicht sonderlich hoch für Neubaustrecken. Er liegt so etwa bei 14% bezogen auf die Gesamtstreckenlänge und Katzenbergtunnel und Mengener Tunnel liegen auch nicht im Flachland. Beim Rastatter Tunnel hat man ja sehr viele Varianten geprüft, auch viele oberirdische, und ist am Ende doch beim Tunnel als bester Lösung rausgekommen. Und in Offenburg hat man ja eine ebenerdige Lösung versucht und ist damit im Planfeststellungsverfahren auf die Nase gefallen. Oberirdisch durch dicht besiedeltes Gebiet ist heute halt nicht mehr machbar. Neu sind Tunnel im Flachland auch nicht, ich verweise mal auf den Pfingstbergtunnel und den Forster Tunnel.
Zum Vergleich mal die Tunnelanteile für ein paar andere Hochgeschwindigkeitsstrecken in Deutschland:
  • Mannheim-Stuttgart: 31%
  • Hannover-Würzburg: 35%
  • Wolfsburg-Berlin: 0%
  • Ingolstadt-Nürnberg: 35%
  • Köln-Frankfurt: 22%
  • Leipzig-Erfurt: 13%
  • Erfurt-Nürnberg: 38%
  • Wendlingen-Ulm: 51%
  • Frankfurt-Mannheim: circa 12%
Mit den Neubaustrecken in Frankreich können wir uns da nicht vergleichen, denn dort sind die Besiedelungsdichten weitaus geringer und die Neubaustrecken werden nicht für den Güterverkehr ausgelegt. Folglich kommen die LGV Est européean und Rhin-Rhône jeweils auf Tunnelanteile von 1-2%.
Bei Mannheim-Karlsruhe haben die verschiedenen Varianten stark unterschiedliche Tunnelanteile. Bei der Variante R4 (ohne Unterquerung Mannheims) komme ich auf circa 16%, bei M3+R4 (mit Unterquerung Mannheims) auf 29%. Die anderen Varianten liegen in vergleichbarer Größenordnung oder deutlich darüber.
 
Naturlich hat der Rastatter Tunnel seine Zeit gebraucht. Wobei vermutlich eher nicht damit zu rechnen ist, dass solche Haverien zur Regel werden. Hat man inzwischen die Trassenkonflikte in Südbaden gelöst? Die scheinen mir mehr Zeit zu verschlingen. Wobei das aktuelle Problem im Gotthardt-Basistunnel doch Schwachstellen von Tunneln aufzeigt: Es ist schwieriger, Unfallfolgen zu reparieren.
 
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