Knittlingen will früh die Weichen stellen - Bahntrasse freihalten

Anbei der Artikel aus dem Mühlacker Tagblatt von heute 7.12.2023

Unterlagen zu Trasse findet ihr auf der Vorlage Seite 8 (Gesamtdokument)

Mühlacker Tagblatt 07.12.2023
Knittlingen will früh die Weichen stellen
Der Flächennutzungsplan, den die Stadt nach einer längeren Pause wieder auf die Agenda setzt und der fortgeschrieben werden soll, sieht neue Wohngebiete und drei Standorte für Freiflächenfotovoltaik vor. Neu aufgenommen werden soll eine angedeutete Trasse für die Zabergäubahn

KNITTLINGEN. Viel war die Rede von Wohnbauentwicklung, Gewerbeflächen, Standorten für Verbrauchermärkte und für Freiflächenfotovoltaik, als am Dienstag im Knittlinger Gemeinderat nach langer Pause einmal wieder über den Flächennutzungsplan diskutiert wurde. Dieses Instrument dient schließlich als Grundlage, um die unterschiedlichen Bedürfnisse zu steuern, und auf der Basis, die hier geschaffen wird, können weiterführende Planungen etwa mit Blick auf neue Wohngebiete entstehen. Der Flächennutzungsplan, mit dessen Fortschreibung sich der Gemeinderat befasste, ermöglicht Weichenstellungen – und dies im Knittlinger Fall sogar im Wortsinn. Denn zumindest eine angedeutete künftige Bahntrasse wird in das Planwerk aufgenommen. Irgendwann könnte also das Kuriosum enden, dass es in Knittlingen zwar eine Bahnhofstraße und einen als Wohnhaus genutzten Bahnhof gibt, aber kein Zug die Fauststadt selbst je angesteuert hat – vom Haltepunkt im Stadtteil Kleinvillars abgesehen. Verwaltung und Gemeinderat hoffen darauf, dass die Gedankenspiele, die Zabergäubahn durch den Enzkreis über Knittlingen bis nach Bretten zu verlängern, in die Realität umgesetzt werden können, wie es im Oktober auf Landkreis-Ebene zur Sprache kam. Wie berichtet, stehen die Signale für eine Reaktivierung der Zabergäubahn zwischen Lauffen am Neckar und Leonbronn mit Blick auf die Kosten-Nutzen-Rechnung auf freie Fahrt für weitere Planungen, und der Landkreis Heilbronn kann sich Hoffnungen auf eine finanzielle Förderung der Maßnahme machen. Wo genau eine über den Nachbarlandkreis hinaus verlängerte Trasse verlaufen könnte, ist zwar noch offen. Doch dass Knittlingen an einer Anbindung ans Schienennetz interessiert ist, soll sich im Flächennutzungsplan auf jeden Fall niederschlagen – in Gestalt einer gepunkteten Linie, die ungefähr die Richtung vorgibt. Den Anstoß dazu gab SPD-Sprecher Jörg Steinhilper, der nach dem Vortrag zweier Experten der Kommunalentwicklung die vorher nicht angesprochene Frage aufwarf, welche Flächen für eine Trasse reserviert werden müssten. Rasch nahm die Diskussion Fahrt auf, und die Experten bestätigten, dass auch ohne einen bekannten Streckenverlauf im Textteil des Plans Anmerkungen eingetragen werden könnten. Timo Steinhilper (SPD) erhoffte sich von der Aufnahme der Trasse Reaktionen bei der ohnehin geplanten Beteiligung der Öffentlichkeit. Wüssten alle relevanten Behörden und Institutionen um die Pläne, könnten rechtzeitig „Stellungnahmen rausgekitzelt“ werden
Stellungnahmen zum Planwerk, die in einem weiteren Verfahrensschritt abgewogen werden, dürfte es auf jeden Fall geben. Das zeigte bereits zu Beginn der Sitzung die Äußerung eines Bürgers, der den Sinn von gewissen Fotovoltaikanlagen, die über Ackerflächen geplant sind, in Zweifel zog und dabei in seiner Wortwahl nicht zimperlich war. Stellungnahmen hat es auch schon in der Vergangenheit gegeben, denn das zuletzt pausierende Änderungsverfahren zum Flächennutzungsplan wurde vor mehr als sechs Jahren per Gemeinderatsbeschluss eingeleitet. Danach wurde der Vorentwurf öffentlich ausgelegt, die Behörden wurden zu Beginn des Jahres 2019 angehört. Da sich in der Zwischenzeit besonders mit Blick auf die Wohnentwicklung und die Sonnenstromernte neue Voraussetzungen ergeben haben, wurden die Parameter nun neu dar- und vorgestellt und werden – wie vom Gemeinderat letztlich bei einer Gegenstimme beschlossen – in der um die angedeutete Bahntrasse ergänzten Form nun wiederum öffentlich ausgelegt. Nach wie vor bestehe „ein hoher Ansiedlungsdruck aufgrund der guten Lage der Stadt an der regionalen Entwicklungsachse Mühlacker – Bretten – Bruchsal“, lautete eine Erkenntnis. Der Plan müsse daher im Bereich Wohnen fortgeschrieben werden. Konkret wurde aufgrund statistischer Daten bis 2035 ein Gesamtflächenbedarf von rund 13 Hektar errechnet. Dabei würden 6,7 Hektar auf das Gebiet „Schafgarten“ mit 168 Wohneinheiten, 3,1 Hektar auf das bereits im Gemeinderat vorgestellte Gebiet an der Friedenstraße (69 Wohneinheiten) und 4,6 Hektar auf das Neumo-Areal (100 Wohneinheiten) entfallen. Eine angedachte Bebauung „Am Kalkofen“ käme nicht zustande. In Sachen Gewerbeflächen bestehe laut der Analyse der Experten kein Handlungsdruck. 13 Unternehmen hätten im Rahmen einer Umfrage Flächenbedarf angemeldet, doch seien noch Areale verfügbar, auf eine Neuausweisung könne verzichtet werden. In Sachen Einkaufen lautet das Ziel, neben der Innenstadt den Einzelhandelsstandort „Siemensstraße“ zu stärken, wo bereits zwei Märkte ansässig sind und ein Drogeriemarkt gewünscht ist. Gesichert werden soll überdies die Störrmühle. Durch die Darstellung als Gewerbegebiet im Flächennutzungsplan erhielte der Traditionsbetrieb eine langfristige Perspektive. Drei Gebiete sollen im Flächennutzungsplan als mögliche Standorte für Fotovoltaik gekennzeichnet werden – im Bereich Etzwiesen, am Schillingswald und am Hellerhof. Teile der Flächen seien, hieß es von der Kommunalentwicklung, wieder herausgenommen worden, weil beispielsweise ein Wildtierkorridor frei zu halten sei.
 

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Verlässt man Knittlingen so nicht in die falsche Richtung, nach Süden statt Norden?
Ursprünglich wollte man doch (gaaaaanz früher auf der ehedem geplanten Trasse und m.E.n. heute immer noch?) Richtung Großvillars und Oberderdingen, um zur Zabergäubahn zu kommen? Nach Süden könnte man noch Maulbronn "mitnehmen", ist aber a weng umwegig ...
In die Nähe der Bahnhofstr. kommt man so auch nicht ... ;-)
 
Verlässt man Knittlingen so nicht in die falsche Richtung, nach Süden statt Norden?
Ursprünglich wollte man doch (gaaaaanz früher auf der ehedem geplanten Trasse und m.E.n. heute immer noch?) Richtung Großvillars und Oberderdingen, um zur Zabergäubahn zu kommen? Nach Süden könnte man noch Maulbronn "mitnehmen", ist aber a weng umwegig ...
In die Nähe der Bahnhofstr. kommt man so auch nicht ... ;-)
Mich hat der Verlauf auch überrascht, da ja Oberderdingen, Sternenfels und dann Richtung Leonbronn im Gespräch war.
 
Verlässt man Knittlingen so nicht in die falsche Richtung, nach Süden statt Norden?
Ursprünglich wollte man doch (gaaaaanz früher auf der ehedem geplanten Trasse und m.E.n. heute immer noch?) Richtung Großvillars und Oberderdingen, um zur Zabergäubahn zu kommen? Nach Süden könnte man noch Maulbronn "mitnehmen", ist aber a weng umwegig ...
In die Nähe der Bahnhofstr. kommt man so auch nicht ... ;-)
Die Frage ist wie man die Strecke an die Kraichgaubahn anbindet. Ich glaub soviele Moeglichkeiten gibt es hier nicht, da die damalige geplante Strecke in Bretten sowohl Knittlingen zugebaut sind. Wie man am bereits gebauten Bahnhof erkennen kann: https://maps.app.goo.gl/xUeD48qCrgbM1irH6 (Teile der geplanten Strecken kann man noch erkennen, sofern sie nicht abgerissen worden sind.)
Dazu kommt das in westlicher Richtung noch ein Steinbruch ist. Da das Geleande sehr Hugelhaft ist, wird das allein schon eine Herausforderung.
 
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