ralf

aus Südstadt
Im Zuge der Bauarbeiten in den Sommerferien wurde die Kapellenstraße wieder ans Durlacher Tor angebunden. Seit langer Zeit wieder mit Anbindung der Karl-Wilhelm-Straße.

Nun stellt sich die Frage, was man denn mit der Strecke vor hat. Einige hatten nach dem Bau der Südostbahn bereits mit der endgültigen Stillegung gerechnet. Plant man möglicherweise bereits, die derzeitigen Südostbahn-Umleitungen im Falle einer längeren Sperrung in der Fritz-Erler-Straße etwas zentraler umleiten zu können?
 
Das sicherlich. Und Fastnachtsdienstag natürlich, Und womöglich sogar Linienbetrieb ...
 
Für mich war bislang nicht ersichtlich, wie lange da überhaupt gesperrt ist. Erste Umleitungspläne vermittelten den Eindruck, nur über die Sommerferien. Anschließend tauchte ein Plan bis November auf. Inzwischen habe ich das Gefühl, das könnte etwas Größeres sein.


Und Fastnachtsdienstag natürlich, Und womöglich sogar Linienbetrieb ...
Wegen dem Fastnachtsdienstag alleine wird man die Strecke wohl nicht erhalten. Da wäre es auch zumutbar, die paar Stunden über die Südostbahn zu rollen. Linienbetrieb wäre natürlich interessant. Eine Haltestelle auf der Kapellenstraße könnte für die Bewohner der Gegend sowie die Besucher einer Hausbrauerei gar den Zugang zum ÖPNV erleichtern. Aber welche Linie könnte da sinnvoll fahren? Der aktuelle Sparkurs wird wohl kaum zu einem Mehrverkehr führen.
 
Wie ist das denn aus historischer Sicht? Warum wurden die Gleise überhaupt mal benötigt? Gab es mal eine Linie die dauerhaft die Strecke nutzte?

2015 wurde ja schon angekündigt, dass die Strecke für Umleitungen bei Blockierungen wieder genutzt werden soll: https://www.ka-news.de/region/karls...leisen-in-der-Kapellenstrasse;art6066,1594070

Eine Stilllegung wäre großer Schwachsinn gewesen, wie ich finde. Zum Glück bleiben die Gleise erhalten, es ändert sich sowieso schon genug durch die Kombilösung...
 
Die Fritz-Erler-Straße und damit auch die Straßenbahnstrecke dort gibt es erst seit der "Altstadtsanierung" Ende der 60er Jahre. Zuvor musste der Straßenbahnverkehr von Norden zum Rüppurer Tor über die Kapellenstraße abgewickelt werden. In der Wikipedia findest du einen alten Streckennetzplan
 
Bis zur "Altstadtsanierung" gab es die Strecke durch die Fritz-Erler-Straße tatsächlich nicht, sodass die über die Rüppurrer Straße verkehrenden Bahnen (auch) über die Kapellenstraße fuhren. Es gab allerdings eine zweite Möglichkeit: Über die Kriegsstraße Richtung Ettlinger Tor. Mit dem MIV-Ausbau der Kriegsstraße wurde die dortige Straßenbahn-Trasse in die Baumeisterstraße verlegt und seitdem vor allem als Betriebsstrecke genutzt.

Allgemein war die Trasse durch die Kapellenstraße vor Eröffnung der Südostbahn die einzige Umfahrungsmöglichkeit der Trasse durch die Kaiserstraße östlich des Kronenplatzes. Sie war darum wichtig, um die Wahrscheinlichkeit, das Straßenbahnnetz in zwei Teilnetze zu trennen, auf eine Sperrung am Durlacher Tor zu begrenzen. Zudem mussten auch Betriebsfahrten nicht durch die stark belastete Kaiserstraße fahren.

Inzwischen kann die östliche Innenstadt sowie das Durlacher Tor weiträumig über die Südostbahn umfahren werden, klappt auch für Betriebsfahrten wunderbar. Neben der oberirdischen Strecke in der östlichen Kaiserstraße wird bald eine Unterirdische hinzu kommen. Mit der Wiedereröffnung der Kapellenstraße hat man vier Fahrtmöglichkeiten vom Westen in den Osten. Natürlich darf hier die Frage gestellt werden, welche Rolle die Kapellenstraße nun spielt.
 
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