GDL-Streiks

ET 2010

aus Karlsruhe
Ab Donnerstag hat die GDL wieder zu einem 35-Stündigen Streik bei der DB aufgerufen, der Streik bei DB Cargo soll bereits am Mittwochabend beginnen. Die Auswirkungen werden ähnlich sein wie bei den vorherigen Streiks der GDL. Der Stadtbahnverkehr wird also in der Region Karlsruhe vorraussichtlich wieder leicht betroffen sein, in Heilbronn wird es vermehrt zu Ausfällen kommen. Zu dem Streik hat die AVG bereits eine Pressemitteilung veröffentlicht. Auch der DB Konzern hat wie bei den letzten Streiks einen Presse-Blog gestartet.

Nach dem Streik wird die GDL laut einem SWR-Artikel ihre Streiks nicht mehr 48 Stunden vor Streikbeginn ankündigen, um den Eisenbahnverkehr der DB komplett lahmzulegen.

Die DB bezeichnet die GDL als "stur" und will mit ihnen einen Mittelweg gehen, da die jetzigen Forderungen den Eisenbahnverkehr in Deutschland gefährden. (Pressemitteilung des DB Konzern)
 
Ab Donnerstag hat die GDL wieder zu einem 35-Stündigen Streik bei der DB aufgerufen, der Streik bei DB Cargo soll bereits am Mittwochabend beginnen.
Im Güterverkehr, Personenverkehr erst ab Donnerstag, 2 Uhr. Wie gewohnt kann es natürlich auch schon vorher und danach zu Beeinträchtigungen kommen, für die ich im Fernverkehr mehr und im Nahverkehr weniger Verständnis habe.

Die Auswirkungen werden ähnlich sein wie bei den vorherigen Streiks der GDL. Der Stadtbahnverkehr wird also in der Region Karlsruhe vorraussichtlich wieder leicht betroffen sein,
Naja, bei Stellwerkbestreikungen nimmt man als Betroffener die Auswirkung gewiss nicht als "leicht" wahr. Ich erinnere mich gerade an die Bestreikung von Karlsruhe Hbf Ost, Ettlingen West, Durmersheim, Baden-Baden und Freudenstadt.

in Heilbronn wird es vermehrt zu Ausfällen kommen. Zu dem Streik hat die AVG bereits eine Pressemitteilung veröffentlicht. Auch der DB Konzern hat wie bei den letzten Streiks einen Presse-Blog gestartet.

Nach dem Streik wird die GDL laut einem SWR-Artikel ihre Streiks nicht mehr 48 Stunden vor Streikbeginn ankündigen, um den Eisenbahnverkehr der DB komplett lahmzulegen.
Ich kann mir vorstellen, dass dies zu chaotischeren Verhältnissen im Fernverkehr führt. Aber wird so wirklich gar nichts mehr fahren?

Die DB bezeichnet die GDL als "stur" und will mit ihnen einen Mittelweg gehen, da die jetzigen Forderungen den Eisenbahnverkehr in Deutschland gefährden. (Pressemitteilung des DB Konzern)
Während die GDL der Bahn vorwirft, Vereinbarungen bezüglich Verschwiegenheit der Gespräche gebrochen und Informationen an die "Bild-Zeitung" weitergegeben zu haben.
 
Interessant, dass die DB Regio Mitte trotz Streikende am Freitag um 13 Uhr, scheinbar den gesamten Freitag weitestgehend im Notfahrplan fährt. Hier stellt sich die Frage, ob nicht irgendwann im Laufe des Tages wieder die Fahrgastrechte greifen sollten.
 
Interessant, dass die DB Regio Mitte trotz Streikende am Freitag um 13 Uhr, scheinbar den gesamten Freitag weitestgehend im Notfahrplan fährt. Hier stellt sich die Frage, ob nicht irgendwann im Laufe des Tages wieder die Fahrgastrechte greifen sollten.
Ich denk das macht die Bahn bisschen mit Absicht, abends fallen die Züge auch aus obwohl ich weiß das Zub und Tf den ICE locker nach München und zurück fahren könnte.
 
Ich denk das macht die Bahn bisschen mit Absicht, abends fallen die Züge auch aus obwohl ich weiß das Zub und Tf den ICE locker nach München und zurück fahren könnte.
Bei der Rhein-Neckar S-Bahn oder den Regionalverbindungen zwischen Karlsruhe und Neustadt/Weinstraße wird es halt noch deutlicher. Oder die RB54 mit ihren 13 Minuten Fahrzeit von Winden nach Bad Bergzabern, die fährt überhaupt nicht. Einschließlich der letzten Fahrt um 22:05, welche nach längerem Aufenthalt in Winden nach Karlsruhe weiter fährt. Gibt es noch einen Grund, warum sich die Bahn hier noch etwa vor den Taxikosten drücken kann? Bei der Rhein-Neckar S-Bahn scheint die S2 auch den ganzen Tag über komplett auszufallen - bis einschließlich der Fahrt, welche am Samstagmorgen um 1:37 Uhr in Mosbach ankommen sollte.

Dass es anders geht, sieht man am RE2 nach Konstanz, welcher ab KA bereits ab 13:07 Uhr wieder stündlich verkehrt, der RE7 fällt um 14:39 Uhr das letzte Mal aus. Von Richtung Süden kommt auf um 14:49 Uhr ein RE2-Ersatzzug aus Offenburg an, mit Ankunft des RE7 um 16:21 Uhr wieder regulärer Verkehr. Beim Netz 7b wirkt es mir beim Überfliegen so, als ob Abends noch etwa jeder zweite Zug ausfällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder die RB54 mit ihren 13 Minuten Fahrzeit von Winden nach Bad Bergzabern, die fährt überhaupt nicht. Einschließlich der letzten Fahrt um 22:05, welche nach längerem Aufenthalt in Winden nach Karlsruhe weiter fährt.
Fällt da evtl. die erste Zuführungs-Fahrt von KA nach Winden streikbedingt aus, sprich: das Fahrzeug steht halt streikbedingt nicht dort, wo es nach Streikende gebraucht würde?
 
Fällt da evtl. die erste Zuführungs-Fahrt von KA nach Winden streikbedingt aus, sprich: das Fahrzeug steht halt streikbedingt nicht dort, wo es nach Streikende gebraucht würde?
Dem ist wohl so. Allerdings scheint es mir nicht unmöglich, Fahrer und Fahrzeug innerhalb von 9 Stunden zusammen zu bringen. Eine elegante Lösung wäre es vielleicht, auf dem RE6 zwischen Karlsruhe und Winden in Traktion zu fahren. Fernverkehr ist ja eingeschränkt, da kann man auch mal von Gleis 101 woanders hin ausweichen. Sollte der "Spätschicht-TF" seinen Dienst in Winden beginnen, wäre er auch gleich am passenden Ort. Beginnt er seinen Dienst in Bad Bergzabern, könnte er zur Not die stündliche Busverbindung nach Kandel nutzen und dort in den RE6 einsteigen. Falls man ihm denn keine Taxifahrt und kein Dienstfahrzeug nach Karlsruhe zur Verfügung stellen wollte, welche ja auch kein enormer Aufwand gewesen wäre. Wobei sich mir ohnehin die Frage stellt: Liegt der Dienstbeginn hier in Winden/Bad Bergzabern und das Dienstende in Karlsruhe?

Ich sehe im großen und ganzen den Unwillen der DB Regio Mitte, hier den Verkehr am Mittag noch aufnehmen zu wollen.
 
Der Schichtplan bei Regio RNP umfasst mehr als 500 Seiten pro Tag. Selbst bei einem Zwerg wie der AVG sind es mehr als 150 Seiten. Größtenteils natürlich von einer Software erstellt.

Im Streikfall müssten dann einige wenige Mitarbeiter sämtliche Dienste händisch prüfen, umschreiben, aufeinander abstimmen, und auch noch vom Betriebsrat absegnen lassen. Das würde Wochen dauern. Denn die Dienstanfangs- und Endzeiten sowie die Einsatzorte der Lokführer stehen fest. Die lassen sich nicht in der Gegend herumjagen wie menschliche Verfügungsmasse, da würde der liebe Onkel Weselsky erst richtig am Rad drehen, wenn dem so wäre. Zudem weiß der Arbeitgeber nicht genau, wer alles streikt, und wer sich zum Dienstbeginn arbeitswillig meldet. Mag sein dass man eine ungefähre Vorstellung davon hat, aber bei einem Staffellauf sollte man exakt wissen, wie viele Teilnehmer am Rennen beteiligt sind.

Stellt es euch vor wie bei einem Haus. Das Fundament muss stabil sein. Feste, wiederkehrende Abläufe. Darauf wird dann aufgebaut. Wenn oben etwas verrutscht, steht das Fundament noch immer sicher. Aber man kann nicht binnen kurzer Zeit das Fundament neu bauen.

Jetzt könnte man natürlich sagen, dass bei der DB, oder im gesamten deutschen Eisenbahnverkehr, das Fundament sowieso im Eimer ist. Aber das ist ja wieder ein Thema für sich.
 
Größtenteils natürlich von einer Software erstellt.
Schichtplanung ist - zumindest da wo ich es täglich mitbekomme - auch ohne Streik manuelle Handarbeit. Die Software hat nur die Richtlinien hinterlegt und meckert falls diese verletzt werden. Sowas wie ab 06:01h braucht es ein Element für Pause, sonst kann der Dienst nicht gebildet werden. Aber das ausdenken und einplanen der Leistungen machen Menschen. Ist auch recht komplex.


Aber tatsächlich bin ich auf der fragenden Seite ob das wirklich unmöglich war. Wenn ein Tf der vielleicht 3 Stunden seiner Schicht gestreik hat um 13:00 Uhr an die Arbeit geht - im schlimmsten Fall wenn es nicht die Einsatzstelle Karlsruhe ist mit dem Taxi dorthin, sich einen 643 schnappen und per Leerfahrt nach Winden. Dann fällt zwar der Zug vielleicht auch noch zwischen 13 und 15 Uhr aus, aber dann ist noch genug vom Betriebstag übrig, dass sich das lohnen würde, auch für den Ablöser der dann "ganz normal" seine Schicht fahren kann.

Vermutlich hängt es schlichtweg an der Personalkapazität der Leitstelle derartige Dinge im gesamten Netz von Regio gleichzeitig organisieren zu müssen. Da gibt es wiederum wahrlich wichtigere Strecken.
 
Ein Regio-Tf meinte neulich, dass es durch Streiks schon vorkam, dass die Betankung der Dieselfahrzeuge ausfiel, dies keiner auf dem Schirm hatte, und am nächsten Tag dann einige mit leerem Tank gestrandet sind. :D
 
Von Dienstag, 2 Uhr, bis Mittwoch, 2 Uhr, wird ruft die GDL erneut zum Streik auf. Die Auswirkungen werden vorraussichtlich ähnlich sein wie beim vorherigen Streik. Mehr Informationen gibt es auch in einem Tagesschau-Artikel.
 
Dass der Seiler noch nicht zurückgetreten ist, nachdem herauskam, mit welchen Taschenspielertricks er sich seinen Bonus einkassiert hat. Keinerlei Schamgefühl, nicht einen Funken Ehre und Anstand im Leib. Nein, solche Typen sind keine Eisenbahner, und werden niemals welche sein!
 
Ich freue mich für die Fahrer und Fahrerinnen der AVG. Wer tagtäglich im Schichtdienst arbeitet - oft zu Zeiten, in denen ein Großteil der Bevölkerung NICHTS tut - und dabei eine hohe Verantwortung für zahlreiche Fahrgäste hat und öfters Stress mit die Verkehrsregeln ignorierenden Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern Stress hat, der/die sollte auch entsprechend entlohnt werden.
 
Ja natürlich gibt's Boni! NOCH sind 2 von 3 Fernzügen pünktlich (dass die entweder ausfallen oder nur Kurzstrecken vgl L49 Ffm-Köln fahren wird nicht beachtet) und die Baustellen mussten 2023 (erstaunlicherweise!) nicht 3 (!) Monate verlängert werden. Alleine dafür gibt's doch Grund genug die Boni nochmal um 1 Million zu erhöhen! *Ironie aufzufinden*

P.S. Ich nehme gerne Wetten an, dass die Riedbahnsperre oder auch andere längere Sperrungen (vgl Ffm-K im August oder HH-B ab September) nicht pünktlich fertig werden. Aber selbst dann gilt in der Führungsetage: zu spät ist zu spät, obs 7 min oder 107 min sind ist egal, solange es den Bonus gibt
 
Ätzend wie sich alle auf diesen Bonus einschießen und den als oberste Handlungsmotivation erheben. Wenn ich so Grundgehälter hätte wären mir die paar hunderttausend mehr eigentlich recht egal, ist doch sowieso schon eh mehr als genug zum Leben.
 
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