Akku statt Diesel – Neue Züge sollen bald in der Pfalz fahren

Was sieht man denn da genau?
Auf diesem Abschnitt zwischen den beiden Haltepunkten kommt selbst bei "digitalem Fahren" (voll beschleunigen und anschließend voll bremsen) die Geschwindigkeit nicht einmal kurzzeitig über 90 km/h, und die Beschleunigung der Coradia Continental ist laut Datenblatt um wahnsinnige 0,07 m/s² größer als die der Stadtbahnen...
Da wäre die beste Lösung für einen stabilen Fahrplan wäre ein separates S-Bahn-Gleis zwischen Malsch und Muggensturm, sowie zwischen Bruchhausen und Ettlingen West mit zusätzlichen Halten in Ettlingenweiher und im Süden von Ettlingen.
Man muss auch sehen, wie sich der neue Tunnel unter Rastatt auf die Strecke auswirkt. Güter- und Fernverkehr werden weitgehend über Durmersheim fahren
 
Wissembourg wurde in den 1850ern als Gemeinschaftsbahnhof angelegt, was nach Werner Schreiner schon sehr hilfreich bei der Reaktivierung war.
Sicherlich, aber der Lauf der Weltgeschichte hat auch da Regelungen verändert. Aber wie immer gilt, wenn man auf beiden Seiten der Grenze eine pragmatische Lösung will, dann geht auch was (aber ggf. muss auch Paris und Berlin mitspielen). Wenn ich mich z.B. richtig erinnere, ist der Abschnitt Grenze-Wissembourg und Grenze-Lauterbourg von der französischen Schienenfahrzeugsteuer ausgenommen. Und die Grenzbetriebsvereinbarungen sind in beiden Fällen auch recht pragmatisch [Wissembourg], [Lauterbourg] (in großen Teilen gelten die deutschen Regelungen bis in die Bahnhöfe Lauterbourg und Wissembourg hinein).
U.U. braucht es keine Sonderlösung, dazu müsste man mal in die Statuten aus den 1850ern schauen ... Wie wurde das denn bei der Saarbahn nach Sarreguemines gemacht? Ist ja ein vergleichbares Problem mit wenigen km deutscher 15 kV in France ...
In Sarreguemines hängt die deutsche 15 kV-Fahrleitung bis in den Bahnhof Sarreguemines hinein. Ich meine aber, nur ein Gleis ist elektrifiziert. Gut, von französischer Seite her ist ja ohnehin alles nur Dieselbtrieb. Die Grenzbetriebsvereinabrung ist allerdings etwas weniger pragmatisch, sie umfasst zumindest deutlich mehr Seiten Papier [Sarreguemines].
 
Abschied vom Diesel: Fortschritt durch Vernunft
Wenn die Presse mit solchen Schlagzeilen kommt, bedeutet das auf gut Deutsch:
Wir Politiker setzen eine Idee um. Und um die Ausgaben zu begründen, müssen ein paar Schlagworte her, z.B. "Fortschritt", "Vernunft".
Damit kann man auch die Aufgabe einer seit 100 Jahren bewährten Technologie (Diesel) begründen.
Der Artikel spricht das hessische Wasserstoff-Debakel an:
fiel auf fachlich fundierter Grundlage die Entscheidung gegen die von einigen favorisierten Wasserstoffzüge und für die kostengünstigere Akku-Hybrid-Technik. Dass diese Entscheidung richtig war, wurde inzwischen nicht zuletzt durch das Wasserstoffzug-Desaster im hessischen Taunus deutlich.
Hoffen wir mal das es in der Pfalz besser läuft, als bei einem anderen von Politik und Medien gepushten Verkehrsprojekt, dem Cargolifter, wo es um die Reinkarnation der Zeppeline ging. Auch das Projekt "Better Place", bei dem Israel zum E-Auto-Land gemacht werden sollte, ist mausetot.
Und bei der Zillertalbahn hat man sich von den Wasserstoffplänen verabschiedet:
der Plan: https://www.zillertalbahn.at/page.cfm?vpath=aktuell/aktuelles&genericpageid=2456
die Realität der hohen Kosten: https://kurier.at/chronik/tirol/wasserstoffzug-zillertal-land-tirol-hybridzug-akkuzug/402841180
Bis zu 180 Millionen Euro an Mehrkosten in 30 Jahren hätte die Umstellung der Zillertalbahn von Diesel auf Wasserstoff im Vergleich zu einem über eine klassische Oberleitung versorgten Zug kosten können.
Woran der Wasserstoff im Zillertal gescheitert ist, steht im gleichen Revolverblatt:
Ausgerechnete der Technikvorstand des Unternehmens, der als Hauptanschieber für die Wasserstoff-Variante unterwegs war, entpuppte sich als falscher Doktor, der noch dazu eine Dissertation gefälscht hatte. Der zuvor stets als Experte für Wasserstoff gepriesene Vorstand musste seinen Hut nehmen.

Ich würde mir ja wünschen, dass die Entscheidung für oder gegen eine Antriebstechnologie nach rationalen Kriterien, z.B. Kosten-Nutzen-Relation, Umweltverträglichkeit usw. gefällt wird, aber nicht nach dem Gusto einiger Politiker und Vorstände
 
Wenn die Presse mit solchen Schlagzeilen kommt, bedeutet das auf gut Deutsch:
Wir Politiker setzen eine Idee um. Und um die Ausgaben zu begründen, müssen ein paar Schlagworte her, z.B. "Fortschritt", "Vernunft".
Ich möchte darauf hinweisen, dass es sich bei dem Artikel in der Rheinpfalz um einen Meinungsartikel handelt, d.h. er gibt die Meinung des Autoren, von Herrn Buddruss wieder. Dem kann man sich anschließen oder auch nicht.
Damit kann man auch die Aufgabe einer seit 100 Jahren bewährten Technologie (Diesel) begründen.
Interessantes Detail ist, dass es Akkutriebwagen schon länger gibt als Dieseltriebwagen.
Aus Wikipedia:
Vorreiter bei der Entwicklung und dem Einsatz von Akkumulatortriebwagen für den Regelspurbetrieb in Deutschland waren die Pfälzischen Eisenbahnen, welche bereits 1895 Probefahrten mit solchen aus zweiachsigen Personenwagen hergerichteten Fahrzeugen unternahmen. Zuvor hatte es schon erfolgreiche Versuche auf der schmalspurigen Strecke von Ludwigshafen nach Mundenheim gegeben.
Man könnte sagen, hier schließt sich ein Kreis. Akkutriebwagen waren bis in die 1980er Jahre in der Pfalz weit verbreitet und wurden dann durch Dieselfahrzeuge ersetzt, da man die Akkutriebwagen nicht für zukunftsfähig hielt und keine Nachfolgebaureihe für die 515 entwickeln ließ. Es gab bereits damals Überlegungen für ein Fahrzeugkonzept analog der heutigen BEMUs, aber die Batterietechnik war noch nicht so weit wie heute und über den Klimawandel waren sich nur die ersten Experten, nicht aber die Öffentlichkeit, bewusst. Da schien mit Diesel doch vieles einfacher zu sein, zumal der SPNV im ländlichen Raum ohnehin auf der Abschussliste stand. Auch bei den Überlegungen zum Zweisystem-Stadtbahnbetrieb spielte die Variante Gleichstrom+Batterie eine Rolle und sie wurde auch mit einem Versuchsfahrzeug erprobt, die Oberleitung war aber dann doch die bewährtere und mutmaßlich langfristig auch kostengünstigere Variante.
Der Artikel spricht das hessische Wasserstoff-Debakel an:
Hoffen wir mal das es in der Pfalz besser läuft, als bei einem anderen von Politik und Medien gepushten Verkehrsprojekt, dem Cargolifter, wo es um die Reinkarnation der Zeppeline ging. Auch das Projekt "Better Place", bei dem Israel zum E-Auto-Land gemacht werden sollte, ist mausetot.
Und bei der Zillertalbahn hat man sich von den Wasserstoffplänen verabschiedet:
der Plan: https://www.zillertalbahn.at/page.cfm?vpath=aktuell/aktuelles&genericpageid=2456
die Realität der hohen Kosten: https://kurier.at/chronik/tirol/wasserstoffzug-zillertal-land-tirol-hybridzug-akkuzug/402841180
Ich finde, es macht keinen Sinn, das BEMU-Projekt in der Pfalz mit irgendwelchen gescheiterten Projekten und verrückten Ideen der Vergangenheit in einem Zusammenhang zu nennen, insbesondere Cargolifter oder Better Place. Da besteht inhaltlich kein Zusammenhang und auch kein personeller Zusammenhang im Hinblick auf die handelnden Personen.
Das BEMU-Projekt in der Ortenau läuft meines Erachtens eigentlich ganz gut, die fehlenden Weichen in Freudenstadt sind zwar blöd, haben aber mit der Antriebstechnologie nichts zu tun und hätten auch bei neuen Dieseltriebwagen für Probleme gesorgt. Aus Schleswig-Holstein hört man auch nichts Negatives zu den dortigen BEMUs. Ich bin daher nicht so pessimistisch was die Pfalz angeht. Lediglich die Zeitplanung ist wegen der Infrastrukturmaßnahmen ins Rutschen gekommen. Man kann also noch wetten, ob Freudenstadt zuerst seine beiden Weichen bekommt oder die Pfalz ihre Ladeinseln ;)
Grundsätzlich muss man bei der Einführung neuer Technologien natürlich immer mit Anfangsschwierigkeiten rechnen. Jeder, der mal selber etwas entwickelt hat, kennt das. Und daher würde ich auch bei den neuen, klimaneutralen Antriebskonzepten, davon ausgehen, dass am Anfang nicht alles 100% klappt. Man muss halt daraus lernen. Deswegen den Kopf in den Sand zu stecken und gar nichts neues mehr anzupacken, halte ich jedenfalls nicht für klug.
 
über den Klimawandel waren sich nur die ersten Experten, nicht aber die Öffentlichkeit, bewusst
vor 50 Jahren haben Klimaexperten vor einer neuen Eiszeit gewarnt. Und andere "Experten" setzten auf das Auto und hielten die Straßenbahn für ein Verkehrsmittel von gestern.
;)
Grundsätzlich muss man bei der Einführung neuer Technologien natürlich immer mit Anfangsschwierigkeiten rechnen. Jeder, der mal selber etwas entwickelt hat, kennt das. Und daher würde ich auch bei den neuen, klimaneutralen Antriebskonzepten,
Klima/Umwelt-neutrale Antriebskonzepte gibt es nicht: Tonnenweise seltene Erden für Windrad-Generatoren und Windradflügel aus schlecht recyclebarem Material. Solar-Energie-Größenwahn wie Desertec. Extrem energieaufwendige Produktion von Akkus.
Begriffe wie CO2-neutral und klima-neutral sollen eine zuschuss-neutrale Politik gegenüber bei den Verkehrsbetrieben und der Deutschen Bahn verhindern.
davon ausgehen, dass am Anfang nicht alles 100% klappt. Man muss halt daraus lernen. Deswegen den Kopf in den Sand zu stecken und gar nichts neues mehr anzupacken, halte ich jedenfalls nicht für klug.
Die Erde dreht sich weiter. In 50 Jahren werden unsere Nachkommen Antriebssysteme einsetzen, die wir uns heute gar nicht vorstellen können.
Das Problem ist nicht das Neue, sondern eine Steuerung der Entwicklung von Verkehrstechnologien durch Träumer mit Scheuklappen in der Politik, die ihre Visionen über die Realität stellen. Es ist auf jeden Fall klug, auch oder gerade bei gehypten Technologien nicht das Machbare und Praktikable aus dem Blick zu verlieren.
 
Klima/Umwelt-neutrale Antriebskonzepte gibt es nicht: Tonnenweise seltene Erden für Windrad-Generatoren und Windradflügel aus schlecht recyclebarem Material. Solar-Energie-Größenwahn wie Desertec. Extrem energieaufwendige Produktion von Akkus.
Begriffe wie CO2-neutral und klima-neutral sollen eine zuschuss-neutrale Politik gegenüber bei den Verkehrsbetrieben und der Deutschen Bahn verhindern.
Aber es gibt Antriebskonzepte, die bedeutend klimaneutraler sind als andere.

Die Erde dreht sich weiter. In 50 Jahren werden unsere Nachkommen Antriebssysteme einsetzen, die wir uns heute gar nicht vorstellen können.
Das Problem ist nicht das Neue, sondern eine Steuerung der Entwicklung von Verkehrstechnologien durch Träumer mit Scheuklappen in der Politik, die ihre Visionen über die Realität stellen. Es ist auf jeden Fall klug, auch oder gerade bei gehypten Technologien nicht das Machbare und Praktikable aus dem Blick zu verlieren.
Wenn wir heute nichts entwickeln, testen und ausprobieren, können auch in Zukunft keine Innovationen umgesetzt werden.
 
Wissembourg wurde in den 1850ern als Gemeinschaftsbahnhof angelegt, was nach Werner Schreiner schon sehr hilfreich bei der Reaktivierung war. U.U. braucht es keine Sonderlösung, dazu müsste man mal in die Statuten aus den 1850ern schauen ... Wie wurde das denn bei der Saarbahn nach Sarreguemines gemacht? Ist ja ein vergleichbares Problem mit wenigen km deutscher 15 kV in France ...
von der Grenze nach Sarreguemines sind es max 500m und die Strecke wird nicht im Mischbetrieb mit anderen Französischen Strecken betrieben. Damals konnte man sich wohl auf dem Verhandlungsweg/ gesunder Mneschenverstand einigen. Die Strecke stand vor Jahren auf der Kippe nachdem Frankrich einen Streckennutzungstarif einführen wollte und das Saarland plötzlich hätte eine 6stellinge Summe/ Jahr für die Nutzung aufwenden müssen ...
In Sachen Protektionismus sind die Franzosen sehr stark ...
 
Zurück
Oben