Schweiz droht mit Elektrifizierung im Raum Karlsruhe

Das Schweizer Parlament hat mit der Motion 20.3003 zum Abschluss eines Staatsvertrags zum Ausbau der linksrheinischen Strecke und mit der Motion 22.3000 zur Finanzierung der Elektrifizierung des Streckenabschnitts Wörth-Strasbourg den Weg für die aktive Beteiligung der Schweiz am Ausbau des Nord-Süd-Korridors auch auf französischer Seite geebnet.

Ich bin erschüttert! Wo kommen wir denn hin, wenn wie vor gut einem halben Jahrhundert in der Schweiz und derzeit in Indien jetzt auch im Land der notorischen Oberlehrer und Weltenretter jede Nebenbahn elektrifiziert wird? In meinen Alpträumen sehe ich schon Oberleitungsmasten an der Schlossgartenbahn.
Schweißgebadet aufgewacht erinnere ich mich daran, dass deutsche Bürokratie, Deutsche Bahn und die üblichen Nimbys garantiert jeden Fortschritt dieser Art behindern oder gar verhindern. Siehe Bruchsal - Odenheim, wo ein Anlieger die Elektrifizierung verhindern wollte und durch seine Klage die Elektrifizierung verzögert hat, inklusive Installation moderner Sicherheitstechnik, was zu einem Eisenbahnunglück mit meines Wissens einem Toten geführt hat.
 
Beinhaltet "auf NEAT-Standard ausgebaut" (aus der Motion) auch die Zweigleisigkeit Wörth - Lauterburg?
Und den Anschluss der Lauterburger Strecke an die Straßburger Güterumgehung?
Ohne die 2 Sachen bringt die Strippe nicht viel ...

An die ebenso zentrale Personalfrage wurde scheinbar gedacht, jedenfalls beim Lokreport, das macht derzeit den sporadischen Umleitungsbetrieb über Frankreich wirtschaftlich kaum darstellbar. Und alternativ wäre das repatriieren des Elsaß zur Beseitigung von Vorschriftengrenzen glaub auch nur bedingt beliebt ...

Ebenso müsste parallel zur Elektrifizierung der Schlossgartenbahn eine Zweigstrecke derselben und der Gondolettas jeweils bis zum Marktplatz kommen samt Rollbockanlagen an Hbf und Markt für durchgehende umsteigefreie Verbindungen Bad Herrenalb - Schlossturm!!!1
 
Ebenso müsste parallel zur Elektrifizierung der Schlossgartenbahn eine Zweigstrecke derselben und der Gondolettas jeweils bis zum Marktplatz kommen samt Rollbockanlagen an Hbf und Markt für durchgehende umsteigefreie Verbindungen Bad Herrenalb - Schlossturm!!!1
Dann könnte man die wässrige Strecke für den Gondoletta-SGV (Schritt-Geschwindigkeits-Verkehr) bis zu den sich gelegentlich in Betrieb befindlichen Wasserfontänen am Marktplatz. Damit wäre das Problem mit der Wasserqualität gelöst.
Hoffentlich entsteht jetzt nicht der Eindruck, dass wir zu lange an der Sonne waren....
 
Wieso „droht“?

Ist doch nicht verwunderlich, dass die Schweizer eine Alternative suchen, wir bekommen es ja nicht hin, die Rheintalbahn auszubauen.
 
Ach, die Franzosen mit ihren komischen Betriebs(zeit)regeln und die Deutschen mit ihren eigenen Plänen zum Güterkorridorausbau könnten sich schon in ihrer Autonomie der Entscheidungen bedroht fühlen ... *flöt*
 
Wieso „droht“?

Ist doch nicht verwunderlich, dass die Schweizer eine Alternative suchen, wir bekommen es ja nicht hin, die Rheintalbahn auszubauen.
Weil der liebe Landrat von Germersheim sich vorsorglich lauthals und mit kräftiger Unterstützung seines Wahlvolks gegen jeglichen Güterverkehr in seinem Sprengel wehrt, sobald auch nur andeutungsweise von Ausbau - und erst recht Elektrifizierung - irgendwelcher Bahnstrecken (egal ob Lauterburg - Germersheim oder Wörth - Landau - Neustadt) die Rede ist. Der wird das schon als Drohung auffassen, wenn da plötzlich in Wörth jede Menge Güterzüge ankommen sollen...

Zumal ja dann noch die Frage ist, was die Schweizer machen wollen, falls die Züge dann mal glücklicherweise mit "frankreichtauglichem" Personal nach Wörth gekommen sind - gleich Kopf machen oder erst nach Neustadt dieseln, um dort Kopf zu machen...
 
Natürlich werden das die Nimbys/Lokalpolitiker im Kreis Germersheim als Bedrohung sehen. Verkehrsverlagerung auf die Schiene? Klaro, sind wir dafür! Aber natürlich nicht auf der Strecke in meinem Wahlkreis.
Mit Drohung war das eher so gemeint: schweizer Nachbar droht mit technischem Fortschritt.
kennen wir ja: Bevölkerung droht mit mehr Fahrgästen (9-Euro-Ticket), Kunde droht mit Auftrag

Es gilt da immernoch die Dreieinigkeit der Alles-Verhinderer: Es war schon immer so, es bleibt wie es ist, da könnte ja jeder kommen
 
Zumal ja dann noch die Frage ist, was die Schweizer machen wollen, falls die Züge dann mal glücklicherweise mit "frankreichtauglichem" Personal nach Wörth gekommen sind - gleich Kopf machen oder erst nach Neustadt dieseln, um dort Kopf zu machen...
:unsure: Kopflos nach GER/LU/...?
 
:unsure: Kopflos nach GER/LU/...?
Das dürfte wohl das naheliegendste sein. Denn im Zuge des DSTW Germersheim gibts ne hübsche Blockverdichtung inklusive durchgehendem GWB zwischen Schifferstadt und Wörth. Somit kann die Strecke auch deutlich mehr Zugverkehr verkraften. Wörth-Germersheim hat jetzt z.B. 5 Blocksignale, statt früher 2. Einzig der nervige Bremswegabstand von 700m wurde nicht geändert, sodass man dort auch weiterhin mit dem Güterzug mit 75 herumeiert.
Auch zwischen Schifferstadt und Germersheim wird es zusätzliche Blöcke geben. Die Signale stehen schon.

Gruß Michael
 
Denn im Zuge des DSTW Germersheim gibts ne hübsche Blockverdichtung inklusive durchgehendem GWB zwischen Schifferstadt und Wörth. Somit kann die Strecke auch deutlich mehr Zugverkehr verkraften. Wörth-Germersheim hat jetzt z.B. 5 Blocksignale, statt früher 2.
Das klingt gut, dann erwacht die Strecke Schifferstadt - Wörth vielleicht doch noch aus ihrem Dornröschenschlaf.
Weißt du, ob im Rahmen des DSTW weitere Ausbauten geplant sind? Ich meine, es war mal davon die Rede, dem Bahnhof Wörth ein paar zusätzliche Weichen zu spendieren und in Germersheim ein paar Güterzuggleisen eine Fahrleitung zu verpassen.

Viele Grüße,
Wirbelstrom
 
Das dürfte wohl das naheliegendste sein. Denn im Zuge des DSTW Germersheim gibts ne hübsche Blockverdichtung inklusive durchgehendem GWB zwischen Schifferstadt und Wörth. Somit kann die Strecke auch deutlich mehr Zugverkehr verkraften. Wörth-Germersheim hat jetzt z.B. 5 Blocksignale, statt früher 2. Einzig der nervige Bremswegabstand von 700m wurde nicht geändert, sodass man dort auch weiterhin mit dem Güterzug mit 75 herumeiert.
Auch zwischen Schifferstadt und Germersheim wird es zusätzliche Blöcke geben. Die Signale stehen schon.

Gruß Michael
Herstellung Blockverdichtung ohne irgendeinen Aufschrei aus der Südpfalz nach dem Motto "der Güterverkehr muss rechtsrheinisch bleiben" oder "der Ausbau muss vom Tisch" - hätte ich nicht geglaubt, dass ich das noch erleben darf... :) ;)
 
Das klingt gut, dann erwacht die Strecke Schifferstadt - Wörth vielleicht doch noch aus ihrem Dornröschenschlaf.
Weißt du, ob im Rahmen des DSTW weitere Ausbauten geplant sind? Ich meine, es war mal davon die Rede, dem Bahnhof Wörth ein paar zusätzliche Weichen zu spendieren und in Germersheim ein paar Güterzuggleisen eine Fahrleitung zu verpassen.

Viele Grüße,
Wirbelstrom
Du meinst vermutlich die 2 Gütergleise in Speyer. Die haben um 2020 Oberleitung bekommen und sind in Betrieb. Ob in Wörth noch etwas gemacht wird, bin ich leider überfragt.

Gruß Michael
 
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