Weniger die Höhe ist ein Problem, sondern eher der Abstand.
Es gibt zwar die BOStrab-Regel (in der EBO gibt's nix dergleichen), dass man nicht "hochsteigen" darf, das betrifft aber nur reinrassige 34er Niederflurer an 55er Mittelflurbahnsteigen, die dürfen nicht zum "Buckel" vorfahren ...
Die alten Bahnen (die ja alle Hochflurer sind, die betrifft diese Regel nicht) (bis hin zur alten Holzklasse der 5, für die man damals einige Umbauten verschoben hatte, außer Badewannen) sind ein "Opfer" des Karlsruher Modells bzw. dessen Ursprünge:
Damit "draußen" im Eisenbahnnetz keine reinrassigen Eisenbahnfahrzeuge an die Bahnsteige andotzen, dürfen die Bahnsteige nur ein gewisses Maß an die Gleismitte ran. Bei 34/38 cm sind's glaub aktuell 1,58 m (eine Weile wurde mit mehr Abstand gebaut, 1,60?), bei 55 cm sogar glaub 1,65 m. Erstmals stellte sich diese Frage an den Haltestellen der Albtalbahn, die glaub rund um die Anschaffung der Gleichsystem-Hochflurer auf Eisenbahnmaß 38 cm erhöht wurden, während die Stadtbahnen ausklappbare Stufen bekamen, um den Spalt zu überbrücken. Denn die hatten ja weiterhin die BOStrab-kompatible maximale Breite von 2,65 m, die damals auch eingeführt wurde, weswegen man ja das Netz peu a peu umbaute auf größeren Gleismittenabstand, bisher hatte man das ja auf 2,40 m breite Bahnen dimensioniert,
Die Stadtbahnen und alle moderneren Bahnen hatten also eine Lücke von knapp 30 cm zum Bahnsteig und dafür eine ausfahrbare Stufe, damit da niemand drin versinkt. Dito die schmaleren Badewannen mit ausfahrbaren Stufen.
Alle älteren Bahnen haben sogar eine rund 40 cm breite Lücke und KEINE ausfahrbahren Stufen. Zuzüglich des Höhenunterschiedes kommt man da auf eine Hürde, die für ältere Leute, Kinder und Personen mit EInschränkungen wirklich ein reales Problem sind, das man nicht ignorieren kann.
In der Tat stellt sich aber die Frage, wie man mit den historischen Bahnen damit umgeht, da es ja hoffentlich immer mehr barrierefreie Haltestellen werden.
Die Adventslinie füllt ja dieses Jahr quasi die Lücke, die die regulären Verstärker hinterlassen, sind also gewissermaßen ein Planeinsatz und unter den Rahmenbedingungen ist es schon nur bedingt kundenfreundlich, einen relevanten Teil der Haltestellen auszulassen oder jwd zu halten bei den anderen Haltestellen.
Evtl. muss man wirklich mal überlegen, wie man den Spalt bei Halten an regulären Haltestellen wegkriegt.
Wird nicht schön aussehen, Historiker und Fans werden in Ohnmacht fallen, aber wenn es den praktischen Einsatz derart behindert ...
Für Fahrten mit Historikern kann man's ja abschraubbar machen ...